Der Ehrenkodex – eines jeden Trainers Pflicht?
Der Ehrenkodex sollte für jeden Trainer im Amateurfußball Pflicht und Wegweiser zugleich sein. Denn er basiert auf dem ehrenhaften Verhalten festgelegter Regeln und Normen. Für alle Fußballtrainer im deutschen Sport bedeutet dieser selbst auferlegte Kanon das Einhalten von Pflichten und die Verantwortung für ein sittlich angestrebtes, traditionell gewachsenes und gewissensbestimmtes Verhalten im Training und im Wettkampf.
Was ist der Ehrenkodex für Trainer?
Der Ehrenkodex stellt immer auch ein gewisses Standesethos dar, das den Trainer dazu verpflichtet, sich für das Wohl der Fußballer einzusetzen. Für den Trainer hat der Ehrenkodex im Fußball eine große Bedeutung, da er ihm wert- und normenbegründete Orientierungen für sein Handeln auf dem Platz und während des Trainings bietet. Im Klartext heißt das: Der Trainer muss in jeder Situation, immer und überall, auf die Würde seiner Zöglinge achten.
Im Fußball geht es um Spaß und Erfolg, doch auch im Amateurfußball sollten die angepeilten Erfolge stets nur unter Befolgung der festgelegten Normen und Regeln erreicht werden. Grundsätzlich gilt es, die angestrebten Ziele immer nur unter der Beachtung des absoluten Fair-Play-Gebots zu erreichen, denn der humane Umgang zwischen Trainer und Mannschaft hat immer Vorrang. Der Trainer verpflichtet sich und garantiert die Einhaltung des Ehrenkodexes, indem er jede einzelne Sportlerpersönlichkeit sowohl im Wettkampf als auch im Training achtet.
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Was besagt der Ehrenkodex?
Damit der Trainer im Fußball auch seine Pflichten erfüllen kann, müssen alle Mannschaftsmitglieder und alle weiteren Beteiligten die Grundlagen des Ehrenkodexes akzeptieren. Nur auf diese Weise können sportliche Leistungen auf Basis der Humanität erzielt werden, da er den persönlichen Schutz, die persönliche Sicherheit und die sozialen Anforderungen jedes Beteiligten garantiert. Die Achtung der Würde des Fußballers hat in allen Belangen auch für den Trainer oberste Priorität. In den folgenden Punkten wird die Sinnhaftigkeit des Ehrenkodexes im Fußball eklatant ersichtlich:
- 1. Unabhängig von der Weltanschauung sowie von der ethnischen und sozialen Herkunft muss der Trainer im Amateurfußball die Würde seiner Kicker respektieren. Er muss jeden Spieler auf dem Feld gleich behandeln, er darf Sportler nicht diskriminieren, nur weil sie wirtschaftlich besser oder schlechter dastehen oder weil sie eine andere politische Überzeugung haben.
- 2. Der Trainer muss sich engagieren und sich einfühlsam darum bemühen, die Belastungen des familiären Umfeldes und des Berufes mit den Anforderungen im Wettkampf und im Training in Einklang bringen zu können. Nur glückliche und nicht gestresste Kinder, Jugendliche und Erwachsene können sich im Training und im Wettkampf von der besten Seite zeigen.
- 3. Der Trainer sollte sich bemühen, pädagogisch verantwortlich zu handeln. Damit sich die Fußballer gut entwickeln können und fähig sind, ihre Leistungen zu optimieren, braucht es beim Trainer das notwendige Einfühlungsvermögen (Psychologie) und das Weitergeben von wichtigen Informationen. Trifft der Trainer im Fußball Entscheidungen, so bezieht er die Sportler mit ein. Kommt es zu Konflikten, so ist der Coach aufgefordert, sich um humane, gerechte und offene Lösungen zu bemühen. Der Ehrenkodex beinhaltet auch die Regel, dass gegenüber Sportlern vonseiten des Trainers weder verbale noch körperliche Gewalt ausgehen darf. Der Trainer sollte seine Schützlinge zur Selbstständigkeit und zur Eigenverantwortlichkeit erziehen. Dies ist insbesondere für junge Fußballer auch in Hinblick auf ihre Zukunft wertvoll und sinnvoll zugleich.
- 4. Die Erziehung des Sportlers umfasst beim Fußball das faire und soziale Verhalten innerhalb der Trainingsgemeinschaft. Darüber hinaus gilt es für den Trainer auch im Amateurfußball, seinen Schützlingen den nötigen Respekt beizubringen – gegenüber den Zuschauern, der eigenen und der gegnerischen Mannschaft sowie gegenüber dem Schiedsrichter und den Medien. Dass Fußball für viele junge Menschen eine gute Schule für den sozialen Umgang mit anderen Menschen ist, ist längst erwiesen. Nur gemeinsam ist man innerhalb eines Sportvereins stark und gerade beim Fußball ist ein guter Mannschaftsspirit der Schlüssel zum Erfolg. Der Trainer sollte seine Sportler auch lehren, wie man verantwortungsbewusst mit Räumen, Sportmaterialien sowie der Mitwelt und Gebäuden umgeht.
- 5. Der Trainer verpflichtet sich anhand des Ehrenkodexes, dass seine Interessen und Erfolgsziele niemals dem Wohlbefinden, der Gesundheit und der persönlichen Entwicklung der Sportler schaden. Deshalb müssen alle Trainingsmaßnamen im Fußball dem aktuellen psychischen und physischen Zustand sowie der Erfahrung und dem Alter der Fußballvereinsmitglieder entsprechen.
- 6. Der Gebrauch von Dopingmitteln muss der Trainer unterbinden, zudem sollte er versuchen, Suchtgefahren vorzubeugen. Der Trainer ist meist auch ein Vorbild, deshalb ist es wichtig, dass er weder Alkohol noch Nikotin und Drogen missbraucht. Denn das würde sich auf die Vorbildfunktion des Trainers negativ auswirken. Nur durch eine gezielte Wahrnehmung und Aufklärung kann der Trainer als Vorbildfigur den negativen Auswüchsen und Einflüssen erfolgreich entgegentreten.
- 7. Der Ehrenkodex verpflichtet den Trainer, die Grundsätze des fairen Spiels zu respektieren. Er sollte zudem bemüht sein, die Kollegialität, das Recht und die Korrektheit auszuüben. Nur dadurch kann zwischen dem Trainer und den Spielern ein gegenseitiges Vertrauen aufgebaut werden.
- 8. Der Coach darf sich niemals diffamierend äußern, weder auf seine Schützlinge noch auf seine Kollegen bezogen, was ihr Können oder ihre Arbeitsleistung betrifft. Die persönliche Wertschätzung des Trainers sollte er besser für sich behalten, das ist absolute Privatsache und hat im Fußball sowohl während der Trainingseinheiten als auch im Wettkampf nichts verloren.
- 9. Ein guter Trainer ist darum bemüht, sich ständig fortzubilden. Das Wissen über den Fußballsport und eine hohe Allgemeinbildung sind für den Trainer von Vorteil. Vor allem im Amateurfußball fungiert der Coach nicht selten als zusätzlicher Erzieher. Intelligente und fachkompetente Trainer haben es viel leichter, ihre Mannschaft durch gute und schlechte Zeiten zu führen.
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Wieso gibt es den Ehrenkodex für Fußballtrainer?
Unterwirft sich der Trainer dem Ehrenkodex, so sind damit auch entsprechende Verpflichtungen verbunden. Jeder, der dem Ehrenkodex zustimmt, darf davon ausgehen, von allen anderen im Verein entsprechend geachtet, respektiert und korrekt behandelt zu werden. Die verfassten Verhaltensregeln dienen somit zum Schutz für alle im Leistungssportgeschehen eingebundenen Menschen. Der humane Leistungssport im Fußball wird durch den Ehrenkodex des Trainers garantiert, denn die im Ehrenkodex enthaltenen Verpflichtungen sind von der Meinung getragen, dass persönliches Glück und Erfolg, Moral und Sieg sowie Humanität und Leistung im Fußball miteinander vereinbart werden sollten. In gewisser Hinsicht bedingen sie sich gegenseitig.
Muss jeder Fußballcoach einen Ehrenkodex ablegen?
Damit die ethisch-moralischen Vorgaben im Fußball geschaffen werden können, bedarf es für die Rahmenbedingungen einer praxisnahen Umsetzung einer festgesetzten Regelung. Der Ehrenkodex stützt und schützt sowohl die Fußballtrainer als auch alle verantwortlichen Betreuer von Sportlern und natürlich die Fußballer selbst. Jeder Trainer sollte einen Ehrenkodex ablegen und darum bemüht sein, ihn auch konsequent einzuhalten. Beim Fußball geht es darum, junge Menschen zu motivieren und Spaß am Sport zu haben. Fußball ist eine Mannschaftsportart, wobei Zusammenhalt und Teamgeist mehr bewirken können als Neid und Konkurrenzdenken. Fußball ist nicht umsonst der beliebteste Sport weltweit, da Freundschaft und Respekt in dieser Sportart äußerst relevant und entscheidend sind.
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Der Sinn und Zweck eines Ehrenkodexes
Der Ehrenkodex für einen Fußballtrainer ist immer ein selbst auferlegter Pflichtenkanon, der darauf basiert, das Verhalten zu seinen Schützlingen zu reglementieren. Auch der Versuch, Spieler abzuwerben, wird strengstens untersagt. Dies betrifft sowohl den Trainer, die Angehörigen von Spielern als auch die aktiven Fußballer selbst.
Konsequenzen bei einer Nicht-Einhaltung des Ehrenkodexes
Der Coach kann bei der Nichteinhaltung des Ehrenkodexes verwarnt werden, aber auch mittels eines Rechtsverfahrens zu einer Geldstrafe verurteilt werden. Weitere Maßnahmen können diesbezüglich ein Verweis sei, eine Trainersperre sowie eine befristete oder unbefristete Suspendierung zur Folge haben. Bei gröberen Verstößen muss der Trainer auch im Amateurfußball schnell mit einem Lizenzentzug rechnen.
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Bildquelle: highwaystarz / 123RF Standard-Bild