One-Touch-Football

Ein populärer Begriff des modernen Fußballs ist der des „One-Touch-Fußballs“. Im Grunde genommen beschreibt diese Begrifflichkeit, wie der Name schon vermuten lässt, nicht viel anderes als konsequentes Direktspiel.

Zwar bringt man die Bezeichnung „One-Touch“ vor allem mit dem Trainer des englischen Arsenal F.C., Arsène Wenger, in Verbindung, doch gibt es diese Art Fußball zu spielen im Grunde genommen schon viel länger. Wenger etablierte diesen Spielstil Anfang der 00er Jahre in England, sodass die Journaille bald einen Pass3Namen für das schnelle Angriffsspiel der Londoner suchte. Neben der Bezeichnung „Wengerball“ war der Begriff des „One-Touch-Footballs“ geboren, obwohl die Spielidee des Franzosen nicht gänzlich neu war.

Mit schnellem und direktem Passspiel möglichst fix tief in die gegnerische Spielhälfte vorzudringen, ist prinzipiell auch eine der Weiterentwicklung des klassischen holländischen Fußballstils, bei dem der Gegner durch schnelles Passspiel daran gehindert wird, selbst überhaupt in Ballbesitz zu kommen. Dies ist wenn man so will auch ein Vorläufer des heutigen „Tiki-Taka“-Fußballs, den Pep Guardiola bereits bei Barcelona spielen lies und der nun bei Bayern München praktiziert wird. Begründet wurde dieses Kurzpassspiel des FC Barcelona übrigens wiederum durch einen Holländer. Johan Cruyff, der als Protagonist des Total Voetbal der Holländer in 70er Jahren auf dem Spielfeld für schönes Spiel stand, impfte auch den Katalanen während seiner Zeit als Trainer des Spielstil des schnellen Direktspiels ein. Sein Vermächtnis wird dort bis heute mehr als gepflegt.

Suchst Du innovative Trainingsübungen für Dein Training?

Dass One Touch also prinzipiell kein ganz neues Phänomen ist, dürfte also klar sein. Selbst die Protagonisten des sogenannten Schalker Kreisels in den 1930er Jahren werden heute in manchen Quellen als eine der ersten genannt, die ein Spielprinzip prägten, dass schnelles Direktspiel in den Mittelpunkt stellte.
Trotzdem jedoch ist eine allgemein Tendenz festzustellen, nach der Fußball allgemein an Tempo gewinnt und so auch das Passspiel immer schneller und direkter wird. Während der One-Touch-Football von Wenger noch hauptsächlich auf schnelles in die Spitze spielen, also vertikal, ausgelegt war, gibt es heute auch vermehrt Formen, die eher horizontal funktionieren. Das Guardioala’sche Ballbesitzspiel mag mitunter dazu zählbar sein. Während Wengers Angriffe mit viel Risiko in die Spitze vorgetragen werden, ist das Spiel von Guardiola vor allem auf Ballbesitz ausgerichtet und erscheint deshalb nicht ganz so schnell. Ob Direktspiel das Spiel Pass4an sich also tatsächlich immer auch wirklich temporeicher macht, ist mitunter ein Irrglaube. Sicher wirkt es sobald Direktspiel gewählt wird automatisch schneller, doch tatsächliche Angriffssituationen stellen sich nicht zwingend schneller ein.

Kennst Du schon unser Trainingsplan-Tool?

Sei es wie es ist: Passspiel muss unter erhöhten technischen und spieltaktischen Anforderungen im modernen Fußball immer mehr geschult werden, da sich auch die Anforderungen daran sukzessive erhöhen. Wie man dies am besten bewerkstelligt, erklären wir Euch in den nächsten Tagen mit einigen Übungen, die nach und nach an dieser Stelle veröffentlicht werden.

Weitere Links zum Thema „Direktspiel“:
1. Übung „Schnelles Direktspiel mit 6 Positionen
2. Übung „Schnelles Direktspiel mit 4 Positionen
3. Übung „Schnelles Direktspiel mit Doppelpass-Stafetten
4. Übung „Schnelles Direktspiel im Dreieck
5. Übung „Schnelles Direktspiel mit Verlagerung nach außen
6. Übung „Schnelles Direktspiel zu dritt
7. Übung „Schnelles Direktspiel mit Positionswechseln
8. Trainingskartothek „Modernes Kurzpassspiel
9. Trainingskartothek „Tempofußball (One Touch)

Newsletter!

Du willst mehr Infos zum Thema „Kurzpassspiel“ und weitere Tipps für Dein Fußballtraining? Dann melde Dich in unserem Newsletter an!

Bildquelle: Ververidis Vasilis / Shutterstock.com