Mehr Spannung geht kaum
Während die erste Bundesliga rätselt, wie man Bayern München vielleicht aufhalten kann und wie Braunschweig und Nürnberg den Klassenerhalt doch noch schaffen, könnte es in der 2. Liga kaum spannender zugehen. Vor dem vorletzten Hinrundenspieltag liegen zwischen dem Tabellenführer aus Kaiserslautern und dem Schlusslicht aus Cottbus gerade mal 15 Punkte.
Das bedeutet: Lautern hat im Schnitt einen Punkt mehr geholt pro Spiel als Cottbus. Klingt nach viel, ist es aber nicht – und das zeigt sich auch in der Tabelle. Mit einem Punktverlust in Dresden könnte der FCK auf den Relegationsplatz zurückfallen, während sich Dynamo wiederum mit einem einzigen Sieg von Platz 16 ins hintere Mittelfeld bugsieren könnte. In Cottbus hingegen wäre mit einem Sieg zumindest der Anschluss an die Nichtabstiegsplätze hergestellt – wenn die davor rangierenden Teams nicht allesamt dreifach punkten. Doch ob den Lausitzern ausgerechnet in Fürth der erste Sieg seit zwei Monaten gelingt, darf bezweifelt werden. Die Cottbuser Bilanz jedenfalls ist alarmierend: zwei Punkte aus den letzten sechs Partien, die letzten vier sogar allesamt verloren.
Doch auch beim Bundesligaabsteiger aus Fürth läuft es nicht komplett rund. Hopp oder topp, das scheint die Devise der Franken zu sein, also Sieg oder Niederlage. Remis gibt es nicht. Allerdings gab es aus den letzten neun Zweitligaspielen fünf Schlappen – und nur vier Siege. Dennoch liegt Fürth auf Platz 3, hinter Köln, das am Wochenende zum Klassiker am Millerntor antritt. Mit einem Heimsieg würde St. Pauli die Geißböcke überholen und selbst mindestens auf Rang 3 vorrücken. Der FC, lange Zeit unbesiegt, kassierte in den letzten beiden Partien jeweils eine 0:1-Pleite, in Bochum und gegen Ingolstadt. Entweder die Mannschaft nimmt sich ihre Krise, oder sie tritt schon in Hamburg wieder ganz anders auf. Köln ist, wie immer, eine Wundertüte.
Bielefeld unter Druck
Union Berlin will im Heimspiel gegen Aalen den Anschluss nach ganz oben halten, Fortuna Düsseldorf hingegen plagen ganz andere Sorgen. Eine Niederlage gegen einen wiedererstarkten KSC (zuletzt zwei Remis und drei Siege), und die Rheinländer rutschen tiefer in den Schlamassel namens Abstiegskampf. Wohingegen ein Sieg die Düsseldorfer schon auf einen einstelligen Tabellenplatz bringen könnte. Zwischen Rang 7 und Rang 15 liegen gerade einmal zwei Punkte. Mehr Spannung geht eigentlich nicht mehr.
Auf dem erwähnten 7. Platz liegt vor diesem Spieltag der VfL Bochum. Die Westfalen, zuletzt dreimal in Folge siegreich, empfangen die Münchner Löwen, beide Clubs weisen 21 Punkte auf. Auch hier gilt: Wer gewinnt, darf sich nach oben orientieren, wer verliert, rückt näher an die Abstiegszone heran. Gleiches gilt für die Paarung zwischen Paderborn und Aue, beide 19 Punkte. Die beiden verbleibenden Partien lauten Ingolstadt gegen Sandhausen und, am Montagabend, Frankfurt gegen Bielefeld. Die Arminia hat die letzten sieben (!) Spiele allesamt verloren und steht gewaltig unter Druck.