Interview Jürgen Damsch – SC Weyhe U17

Heute im Interview: Jürgen Damsch vom SC Weyhe. 

fussballtraining.de: Für welchen Verein wirst du nächste Saison tätig sein und welche Mannschaft betreust Du?

Jürgen Damsch: Ich bin Mittlerweile in meiner vierten Spielzeit beim SC Weyhe. Ich komme aus der U19-Regionalliga-Mannschaft runter und werde die U17 trainieren, die ebenfalls in der Regionalliga Nord spielt. Außerdem bin ich Trainer der U8-Mannschaft (Jahrgang 2007).

fussballtraining.de: Was hat sich Euer Trainerstab für die Vorbereitung vorgenommen?

Jürgen Damsch: Ich trainiere die U17- Mannschaft mit Kevin Köhler zusammen, der ebenfalls schon als Co-Trainer Erfahrung in der Jugend-Regionalliga beim VFL Oldenburg sammeln konnte. Das Besondere ist, das wir ein gleichberechtigtes Trainerteam sind und es somit keine klassische Trainer/Co-Trainer Situation haben. Nur bei einer Pattsituation hätte ich das letzte Wort, die es aber zu 99,9% nicht gibt.  Wir beide haben das Ziel jeden Jugendspieler weiterzuentwickeln, sowohl im persönlichen als auch im sportlichen Bereich, nur dann können wir auch unsere Saisonziele erreichen.

fussballtraining.de: Welche Ambitionen habt ihr für die kommende Saison?

Jürgen Damsch: Für uns als kleiner Verein kann es nur um dem Klassenerhalt gehen. Wir im kleinsten Bundesland (Bremen) haben in allen Jugendbereichen mindestens zwei Mannschaften in den Regionalligen. Und so ist es auch im U17-Bereich. Neben Werder Bremen spielt auch der Blumenthaler SV in dieser Klasse und nur 100 km entfernt spielt auch noch der JFV Nordwest in der Regionalliga Nord. Somit ist natürlich das Spielerpotenzial, das in Frage kommt sehr gering. Es ist schon ein kleines Wunder, dass wir in Bremen mit so vielen Mannschaften in allen Jugend- Regionalligen am Start sind. Hinzu kommt das der 98 Jahrgang, der in Moment Spielberechtigt ist, nicht so stark  von der Breite  bzw. von Leistungsstärke in Bremen aufgestellt ist.

fussballtraining.de: Welche Philosophie verfolgst Du als Trainer? Was ist Dir besonders wichtig?

Jürgen Damsch: Es ist mir wichtig, dass wir den Spielern ein systematisch und vielseitig ausgerichtetes Training sowie eine leistungs- und entwicklungsorientierte Ausbildung zukommen lassen. Daher orientieren wir schon am Ausbildungskonzept des DFB. Allerdings müssen wir natürlich schon ein bisschen auf die Ergebnisse achten, da wir ja schließlich in der zweiten höchsten Spielklasse in Deutschland spielen und natürlich nach Möglichkeit nicht absteigen wollen. Selbstverständlich versuchen wir im jeden Spiel zu agieren und nicht zu reagieren.

fussballtraining.de: Wer ist Dein Vorbild als Trainer und warum?

Jürgen Damsch: Ehrlich gesagt, habe ich kein richtiges Vorbild.  Ich glaube man kann auch keinen Trainer kopieren. Jeder muss seine eigene Idee entwickeln und einen eigenen Weg finden um diese Ziele zu verfolgen. Es gibt viele Trainer die richtig gute Arbeit leisten. Ich glaube, dass man sich von vielen Trainern etwas abschauen kann. Daher versuche ich von vielen Trainern etwas mitzunehmen und schaue dort für mich die positiven Sachen ab, umso meinen eigenen Still weiterzuentwickeln.  Deshalb ist mir auch ein Austausch mit Kollegen besonders wichtig.

fussballtraining.de: Welche Schwerpunkte setzt Du in Deinem Training?

Jürgen Damsch: Ich denke, dass es auf die Ganzheitlichkeit drauf ankommt. Der Fussball von heute ist mittlerweile so komplex, dass wir Trainer in allen Bereichen wie Taktik, Technik, Kondition, Psychologie die Schwerpunkte legen müssen. Allerdings können wir nicht in allen Bereichen gleich gut sein, daher ist es wichtig, dass man ein Team um sich hat. Praktisch Experten! So haben wir einen Torwart-Trainer, Betreuer, Fitnesstrainer und eine Physiotherapeutin. Allerdings lege ich zum Beispiel viel Wert auf eine gute Passqualität und auf eine taktische Flexibilität.

fussballtraining.de: Welche Utensilien dürfen in Deinen Trainingseinheiten nie Fehlen (Hütchen, Leiter oder andere Hilfsmittel)?

Jürgen Damsch: Ganz klar, der Ball.

fussballtraining.de: Wie bildest Du Dich als Trainer weiter?

Jürgen Damsch: Zum einem habe ich Mittlerweile meine B-Trainerlizenz absolviert. Ich würde gerne in der näheren Zukunft auch meine A-Lizenz machen und ich zum anderen durch Hospitationen. So habe ich schon beim SV Werder Bremen über vier Wochen hospitiert und bei Kristian Arambasic der damals noch bei der SG Aumund Vegesack in der Bremen Liga tätig war und nun beim VFB Oldenburg in der Herren-Regionalliga angestellt ist.  Beides waren übrigens überragende Wochen. Weitere Hospitationen sind geplant.  Ansonsten bilde ich mich fort, durch viel Lesen in Fachbüchern/Fachzeitschriften und natürlich über den Austausch mit Trainerkollegen.

fussballtraining.de: Wie lauten Deine persönlichen Ziele als Trainer?

Jürgen Damsch: Das ist auch immer ein bisschen schwierig zu sagen. Wenn man in den höheren Bereichen rein will, dann braucht man zum einen Glück und zum anderen ein gutes Netzwerk. Daher lasse ich es alles auf mich zukommen. Alles kann, nichts muss! Trotzdem ist und bleibt es natürlich ein Traum irgendwann mal in der Regionalliga-Herren eine Mannschaft zu trainieren  Das ich aber Hauptberuflich mein Geld damit als Trainer verdienen werde, ist wohl eher unwahrscheinlich. Daher auch mein Studium an der Uni Bremen (Gesundheitswissenschaften und Sportwissenschaften).  Ich persönlich möchte in 1-2 Jahren einen guten Einstieg in den Herrenbereich haben und mich immer weiterentwickeln und vor allem später auch Arbeitstechnisch meiner Leidenschaft als Trainer nachgehen können.