BVB mit situativem Pressing und breiter 3er-Kette gegen PSG
Borussia Dortmund vs Paris Saint-Germain
Beide Mannschaften im 3-4-3 System
Nachdem es für Erling Haaland und seine Borussia auch in der Liga wieder recht gut
läuft kommt es heute auf das große Aufeinandertreffen mit einem der Titelanwärter auf
die Champions League Trophäe. Auch Trainer Lucien Favre ist das bewusst, sodass er
seine aktuell eingespielte Truppe um Kapitän Lukasz Piszczek auf keiner Position
verändert und auch dem 3-4-3 System treu bleibt. Sein Gegenüber ist mit Thomas
Tuchel ein alter Bekannter im Signal Iduna Park, der von April 2015 bis Mitte 2017
Trainer der Dortmunder war. Anstelle des erwarteten 4-4-2 bzw 4-3-3 wählte Tuchel
ebenfalls wie der BVB das 3-4-3 System, bei dem erstmals auch wieder Neymar Jr. zum
Einsatz kam.
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BVB: Bessere Balance aus Pressing und Stabilität
Das Spiel wurde von beiden Seiten zu Beginn sehr offensiv geführt, wobei
der BVB die bessere Balance zwischen aggressivem Pressing und defensiver Stabilität
fand. Dortmund überzeugt von Beginn an mit Spielkontrolle und Zweikampfhärte.
Besonders auf den defensiveren 6er Positionen um E. Can (27) und A. Witsel (28)
entstehen viele Situation, die entscheidend dafür sind, in welche Richtung es gefährlich
wird. Defensiv steht die 3er Kette der Borussia um M. Hummels (15) sehr breit und
schiebt die äußeren Mittelfeldspieler A. Hakimi (5) und R. Guerreiro (13) hoch, um
Überzahl auf den Außenpositionen zu schaffen. Das Mittelfeld um Witsel und Can nimmt
dabei oft die Rolle des Ballverteilers ein und bietet durch gute Laufwege immer wieder
spielerische Lösungen im Spielaufbau an.
Taktische Überlagerung der Außenspieler
Klares Ziel der Dortmunder ist es die Außen zu überlagern um einerseits selbst Überzahl zu kreieren und andererseits Spieler wie Neymar Jr. (10) und A. Di Maria (11) auch hinten zu binden und sie zur Defensivarbeit zu zwingen. Oftmals kommt es dadurch zu 1 vs 1 Duellen, wobei vor allem A. Hakimi
und J. Sancho (7) immer wieder ihr Tempo ausspielen und zu Abschlüssen kommen
bzw. E. Haaland (17) im Sturmzentrum suchen. Richtig gefährlich wurde der BVB aber
hauptsächlich im Konterspiel. Durch die kompakte Defensive, in der oftmals durch
zurück rücken der Außen eine 5er Kette gebildet wurde, kam es immer wieder zu
Balleroberungen. Zielspieler war dann sofort E. Haaland, der die Bälle anschließend auf
seine Mitspieler J. Sancho oder E Hazard verteilt, um dann wieder präsent im
Sturmzentrum zu sein. Sinnbildlich dafür ist auch der Treffer zum 1:0, wobei Haaland
erst als Wandspieler agiert und anschließend im Sturmzentrum den Ball über die Linie
drückt.
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Berechenbarer Spielaufbau von PSG
Paris schaffte es das gesamte Spiel über kaum Akzente nach vorne zu setzen und
scheiterte häufig an der gut organisierten Defensive des BVB. Gefährlich wurde es meist
nur durch Einzelaktionen der offensiven Dreierreihe um K. Mbappe (7), Neymar Jr. und
A. Di Maria. So war es eine Aktion von K. Mbappe Mitte der 2. Halbzeit die zum
zwischenzeitlichen Ausgleich führte. Im Pariser Spielaufbau übernahm meist M. Veratti
(6) die Organisation und versuchte seine Mitspieler in Szene zu setzen.
Neymar Jr. ließ sich häufig auch etwas ins Mittelfeld fallen, um sich Bälle abzuholen und mit Tempo auf
die Dortmunder Hintermannschaft zu dribbeln. Sein Gegenpart auf der anderen Seite A.
Di Maria hielt eher die Linie und versuchte mit vereinzelten Dribblings und seiner starken
Ballkontrolle neue Räume für Stürmer Mbappe oder den hinterlaufenden T. Meunier zu
schaffen. Als Ergebnis dessen verzeichnete Paris eine Vielzahl an Freistößen und
einigen Ecken, wobei es in der Nachspielzeit fast noch zum Ausgleich gekommen wäre.
Doch letztlich fanden sie kaum mal einen Weg aus dem Spiel heraus wirklich gute
Chancen zu kreieren.
PSG: Kaum Einbindung der Außenspieler
Im Defensivverbund fiel es der neu formierten Dreierkette um
Kapitän T. Silva (2) schwer einen geordneten Spielaufbau zu fokussieren. Grund dafür
war einerseits das situative Pressing des BVB, andererseits eine sehr hohe
Risikobereitschaft im zentralen Mittelfeld, welche oft zu Ballverlusten führte. Die
Außenverteidiger L. Kurzawa (20) und T. Meunier wurden dabei kaum ins Offensivspiel
mit einbezogen und nahmen bei Ballverlust schnell wieder ihre gewohnten Positionen
ein. Das war an diesem Abend ein großer Unterschied zu den Außenspielern der
Dortmunder, die mit ihren vielen tiefen Laufwegen das Offensivspiel entscheidend
unterstützten und in der Defensive als gemeinsames Kollektiv verteidigten.
Fazit:
Ein insgesamt zu harmloses Auftreten von Paris Saint Germain führte letztlich zu einer
verdienten Niederlage im Hinrundenspiel gegen Borussia Dortmund. Mann des Spiels
war E. Haaland, der mit seinen Champions League Treffern 9 und 10 in dieser Saison
den BVB auf einen guten Weg brachte ins Viertelfinale einzuziehen. Doch nicht nur
Trainer Lucien Favre weiß, dass es in Paris ein ganz anderes Spiel werden wird und
beide Mannschaften nochmal alles in die Waagschale werfen werden, um dem Traum
vom Titel einen Schritt näher zu kommen.
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