Kölner Torwarttrainer: „Oberkörper muss stabiler sein, nur unten sollt ihr arbeiten!“

Nur sechs Spieler beim Training sind in der Kreisliga keine Seltenheit, bei den Profis des 1. FC Köln dagegen schon. Doch so mancher Coach aus dem Amateurbereich dürfte sicher interessiert sein, wie man mit einem derart dezidierten Team trotzdem sinnvoll trainieren kann.

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Zwei Tage nach dem letzten Bundesligaspiel des 1. FC Köln sollten die eingesetzten Kicker vom Wochenende sowieso nur eine lockere Regenerations-Einheit auf dem Rad absolvieren. Dass am Geißbockheim derart wenige Akteure am Ball waren, lag an einer Begegnung der U23, die am Vortag auf mehrere Jungs aus Peter Stögers Kader zurückgegriffen hatte.

Die verbliebenen vier Feldspieler liefen sich mit Rehatrainer Marcel Abanoz zunächst zwei Runden locker warm und streuten dabei einige Standardübungen aus dem Lauf-ABC ein.

Danach erhöhte Abanoz die Schlagzahl der Profis bei Dehn- und Mobilisierungsformen, die auf kurzer Bahn im Trab hin und her ausgeführt wurden. Torwarttrainer Alexander Bade gestaltete unterdessen das spezifische Aufwärmprogramm für die etatmäßigen Nummern drei und vier im Kölner Tor, Sven Müller und Matthias Hamrol.

Bade macht Keepern schnelle Beine

Der Fokus beim Torwarttraining lag an diesem Tag auf der Schnelligkeit bei der Beinarbeit. In der ersten Übung sollten die Schlussmänner zwei von vier aufgestellten Hütchen nacheinander anlaufen und danach einen aus der Mitte hoch auf den Körper geschossenen Ball fangen.

Danach änderten sich die Bedingungen, fortan hieß es: Flacher Schuss von außen auf den Mann, Hütchen in der Mitte berühren, erneuter – jetzt hoher – Ball von außen, der schwieriger zu parieren war. Bei beiden Formen kam es Bade auf die präzise und schnelle Beinarbeit an, zwischendurch ermahnte er: „Der Oberkörper muss stabiler sein, nur unten sollt ihr arbeiten!“

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Passübung mit Laufintensität für Feldspieler

Für den Rest ging es ebenfalls ans runde Leder. Eine Mischung aus Passstafette und intensiven Läufen für gerade einmal vier Kicker ist möglich, wie das folgende Beispiel beweist. Die Spieler wurden von Abanoz angehalten, sowohl ihre Bewegungsmuster als auch die Abspiele mit der Zeit zunehmend zu intensivieren. Der Chefcoach Peter Stöger griff bis zu diesem Zeitpunkt genauso wenig ein wie sein Co, Manfred Schmid.

FC-Sportdirektor Jörg Schmadtke, der fast nie bei den Trainings zuschaut, blickte bei strahlendem Sonnenschein zeitweise sichtlich gut gelaunt aus dem Fenster seines Büros auf den Rasen.

1 gegen 1 und 2 gegen 2

Die letzten 15 Minuten der dreiviertelstündigen Einheit gehörten dem Abschlussspiel, das notgedrungen mit 1 gegen 1 (2 Spieler pausierten immer) beziehungsweise 2 gegen 2 ausgetragen wurde. Bei der ersten Form standen die Profis etwa 30-45 Sekunden auf dem Platz, bevor ein Wechsel anstand. Besonders wichtig sind im Übrigen die individualtaktische Ausbildung sowie die klare Kommunikation mit dem Torwart, wenn man vollkommen alleine spielt. Nach ein paar Durchgängen trabten die FC-Kicker eine lockere Runde um den Platz.

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Beim anschließenden 2 gegen 2 verlängerte sich die Spielzeit auf 90 Sekunden, wobei nach jedem Abschnitt eine gute Minute Pause für alle sechs Schützlinge anstand. Die Spielformen leiteten Stöger und Schmid. Coaches aus dem Amateurbereich können dieses Training ohne Zweifel als Inspiration für eigene Einheiten nutzen, wenn im Winter plötzlich wieder zahlreiche Leute kurzfristig ausfallen. Wie Verantwortliche und Aktive gleichermaßen wissen, ist dies in manchen Mannschaften leider gang und gäbe.

Von Tom Trilges

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