FC Bayern München gegen Borussia Dortmund, Trainingsreport 16.11.2011
Aufgrund der Länderspielpause begrüßte Trainer Jupp Heynckes am frühen Mittwochmorgen erneut nur eine kleine Trainingsgruppe auf dem Gelände an der Säbener Straße. Bei Temperaturen um den Gefrierpunkt standen in der absolvierten Einheit erneut viele Passkombinationen im Mittelpunkt, die mit steigendem Gegnerdruck schließlich in hochgradig intensive Belastung mündeten. Eine wichtige Erkenntnis für den FC Bayern lautete, dass Arjen Robben das komplette Teamtraining absolvieren konnte.
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Kombinationsübungen: Passschärfe und 2 Ballkontakte
Nach einer ausgiebigen Laufschule auf dem Nebenplatz marschierten die 12 Profis und zwei Torleute auf den Hauptplatz, um die von Co-Trainer Peter Hermann vorbereitete und in Grundzügen bekannte Kombinationsübung zu starten.
In der ersten Variante sollten die Akteure folgende diagonal orientierte Kombinationsfolge einhalten (im Bild von unten nach oben). Spieler A passt zu B, der mit der Ballannahme aufdreht und weiter zu C spielt. Der im Bild in grauer Farbe dargestellte C lässt auf den nachrückenden B klatschen, der die Kugel wiederum auf D steil weiterleitet. D löst sich mit der Ballannahme nach Außen vom Hütchen und gibt das Leder mit dem zweiten Kontakt auf E weiter. E löst sich nach Auftaktbewegung ebenfalls, lässt den Ball prallen und wird per Steilpass und Antritt vom nachrückenden D in die Tiefe geschickt. Hermann legte hierbei insbesondere Wert auf Passschärfe und Präzision und gab als zusätzliche Anweisung mit höchstens zwei schnell aufeinanderfolgenden Kontakten zu agieren. Spieler C agierte stationär und wurde nicht ausgewechselt, alle anderen liefen immer auf die nächstfolgende Position im Passschema nach. Ebenso wurde im gesamten Übungsablauf nach jeder Aktion die initiierende Seite gewechselt, so dass im nächsten Durchgang bei A der andere Spieler begann.
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Passfolgen mit Pass in die Tiefe
In der zweiten Variante wurde B überspielt mit einem direkten Pass von A in die Tiefe zu C. Anzumerken ist hier, dass Hermann viel Wert darauf legte, dass B den Passweg durch eine offene Seitwärtsbewegung freizog, um danach erneut spritzig in den von C zurückgelegten Ball zu starten. Denn C wurde erneut mit einem Druckpass auf D überspielt, der sich dieses Mal auf die innere Seite des Hütchens lösen sollte, um per Doppelpass mit C erneut auf Außen zu gelangen. Die Auftaktbewegung von E führte nun entgegengesetzt zuerst zum Ball, um nach anschließendem Antritt in die Gasse den Steilpass von D zu erhalten. Spieler C agierte nun nicht mehr stationär, sondern wurde stets vom nachrückenden B wieder aufgefüllt.
In einer dritten Änderung wies Hermann seine Mannen an B erneut aufdrehen zu lassen und dieser sollte C wiederum auf D überspielen. D ließ das Leder auf C prallen, der die Kugel sofort auf Außen (E) weiterleitete. E spielte nun den aus Variante 1 bekannten Doppelpass mit klatschen lassen und steil gehen mit D und kam so wieder zum Anfang A zurück.
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Trainingsspiel: Handlungsschnelligkeit und Gegnerdruck
Anschließend erarbeiteten Heynckes und Hermann mit den Profis eine intensive Spielform, bei der viel auf sehr kleinem Raum (ca. 10x20m) viel Gegnerdruck simuliert und somit in großem Umfang Handlungsschnelligkeit gefordert wurde. Denn in diesem kleinen Feld spielten zwei Teams (6 gegen 6) mit zwei freien Mitspielern gegeneinander, ein Punkt konnte durch ein erfolgreiches Anspiel auf einen Mitspieler durch eines der Stangentore erzielt werden. Diese Vorgabe forcierte neben dem präzisen Kurzpassspiel insbesondere die Faktoren Raumaufteilung und das räumliche Orientierungsvermögen, um Passwege und Hütchentore zu öffnen bzw. zu schließen. Die beiden Freien stellten Philipp Lahm und Arjen Robben dar – wie vom Trainergespann gewohnt wurde einer der Beiden angewiesen eine zentrale Anspielstation zu bilden, während der Andere sich außen linienbezogen aufhalten sollte. Lahm besetzte hierbei die zentrale Rolle, während Robben sich außen aufhielt, was womöglich auch aufgrund seiner Verletzungshistorie geschuldet war. Denkbar wäre diese Anordnung in jedem Fall für Spieler, die nach einer Verletzungspause wieder zur Mannschaft stoßen und auf diese Weise intensive Defensivzweikämpfe umgehen können.
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Nach einer Belastungszeit von ca. 10 Minuten in dieser Spielform unterbrach das Trainergespann für eine kurze Trinkpause. Die ausgelaugten Spieler, die streckenweise hervorragende Lösungen aus den verschiedenen Bedrängungssituationen fanden, nutzten die kurze Unterbrechung um anschließend in einem zweiten Durchgang die kleinen individuell erklärten Korrekturen umzusetzen und erneut hochkonzentriert an der Aufgabe arbeiteten.
Autor: Dominik Langenegger
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