Fußball-Saisonvorbereitung – wie plane ich sie erfolgreich?
Die Saisonvorbereitung im Sommer stellt Spielzeit für Spielzeit den Startschuss für ein ereignisreiches, spannendes und immer wieder lehrreiches Fußballjahr dar. Vorfreude, Aufregung und gesammelte Energie kennzeichnen nicht nur bei den Spielern, sondern auch bei den Trainern die Zeit bis zum Auftakt. Bevor man einen Plan für eine erfolgreiche Fußball Saisonvorbereitung entwickeln kann, sollte man sich im Vorfeld relevante Kernfragen stellen:
Das neue (Trainer-) Team, eine andere Altersklasse oder eine andere Liga, die gewünschten Neuzugänge – so Vieles kann das Trainerherz mit Beginn der Saisonvorbereitung und in Bezug auf die neue Spielzeit höherschlagen lassen. Wie geht aber man sie denn nun an? Was gilt es in Planung, Vorbereitung und Ausarbeitung zu berücksichtigen, damit die ersten Saisonwochen gut verlaufen?
Damit sich die neue Spielzeit gemäß den eigenen Vorstellungen entwickelt, macht es zunächst Sinn, sich abschließend mit der jeweils zurückliegenden Saison zu befassen. Die Analyse und Reflexion der vergangenen Spielzeit ermöglicht es jedem Trainer, für sich und mit seinen Trainerkollegen bewährte Ansätze und Verhaltensweisen aufzugreifen und zu stärken, sie um neue Ideen und Praktiken zu erweitern und ebenso Unpassendes zu streichen. Was war gut? Was hat nicht funktioniert? Welche Ideen haben ihre Wirkung erbracht, welche Methoden haben keine Unterstützung bedeutet?
Eine strukturierte Reflexion, eine kurze Verschriftlichung mit den wesentlichen Punkten der eigenen Analyse, kann ein Anfang sein. Wenige Stunden oder ein paar Tage helfen hier bereits, sich die eigenen Erfahrungen in Erinnerung zu rufen – Trainingseinheiten, Übungen, Ansprachen, Teamevents, organisatorische Maßnahmen – und wiederum aus ihnen zu lernen und weitere Ideen zu entwickeln. Dadurch gelingt es, gestärkt und motiviert in die neue Saison zu starten und neben der Team- und Spielerentwicklung ebenso die eigene Entwicklung als Trainer immer im Auge zu behalten. Der Blick kann so dann nach vorne gerichtet werden auf die neuen Aufgaben und Herausforderungen – ab in die Saisonvorbereitung.
Für einen reibungslosen Start folgen hier nun einige Tipps, Tricks und Erfahrungen. Aufgabe eines jeden Trainers ist es hier – genau wie im Saisonverlauf – das für ihn Passende für sich und sein Team aufzunehmen und zu nutzen.
Saisonvorbereitung vs. Saisonverlauf – was ist der Unterschied?
Häufig ist im Austausch und Gespräch mit Trainern wahrzunehmen, dass der Saisonvorbereitung eine ganz besondere Bedeutung beigemessen wird. Ein definierter und festgelegter Zeitrahmen, in dem es noch um nichts geht – keine Punkte, keine Tabellenplätze und keine Auf- oder Abstiege. Eine günstige Gelegenheit, diesen Zeitraum optimal zu nutzen, um mit Anpfiff der Saison am ersten Spieltag auf allen Ebenen vorbereitet und leistungsfähig zu sein.
Grundsätzlich empfiehlt es sich, aus Trainersicht zu prüfen, inwieweit eine solche Trennung der Saisonvorbereitung vom eigentlichen Saisongeschehen sinnvoll ist. Worin unterscheiden sich die Saisonvorbereitung und das Arbeiten im folgenden Saisonverlauf? Oder anders herum gefragt, worin liegen die Gemeinsamkeiten und was wiederum ist das eigentliche und möglicherweise übergeordnete Ziel?
In der Saisonvorbereitung ist sowohl für das Trainerteam als auch für die Mannschaft Vieles neu und unbekannt. Selbst bereits vereinszugehörige Spieler stellen sich beispielsweise auf die Ansprache der Trainer, den gemeinsamen Umgang, andersartige Trainingsübungen und das Leistungsniveau oder andere Mitspieler ein, Gleiches gilt für den Trainer und seine Kollegen. Technisch, koordinativ ebenso wie taktisch und körperlich warten somit neue Herausforderungen auf alle Spieler, hinzu kommt eine längere Phase ohne fußballspezifische Aktionen und Belastungen.
Im Saisonverlauf selbst, mit gemeinsam verbrachter Trainings- und Spielzeit, ist eine Entwicklung zunehmend deutlich erkennbar. Trainingseinheiten sind absolviert, Übungen erlernt, Prinzipien und Ideen in der Vermittlung. Die Spieler kennen sich mehr und mehr untereinander, entwickeln ein Gefühl für sich, ihre Mitspieler und das Trainerteam und befinden sich in regelmäßigem, spezifischem Training. Aus den Test- und Meisterschaftsspielen haben sich automatisch Routinen entwickelt, die jedem einzelnen Akteur mehr und mehr Sicherheit verschaffen können. Es gibt also bedeutende Unterschiede zwischen der Saisonvorbereitung und dem Saisonverlauf.
Bezüglich eines möglichen und übergeordneten Saisonziels kann beispielsweise die Entwicklung und Förderung des Teams und jedes einzelnen Spielers stehen und genannt werden. Ein solches, umfassendes Ziel wiederum erfordert sowohl in der Saisonvorbereitung als auch in der folgenden Wettkampfsaison ähnliche bis gleiche Maßnahmen. Aufeinander abgestimmte und aufbauende Trainingseinheiten zur Vermittlung von Prinzipien, Verhaltensweisen und zum Erlernen von Techniken und Taktiken, ebenso Gespräche, Analysen und ein stetiger, persönlicher Austausch sind notwendig. Aus diesem Gesamtpaket werden sich Ergebnisse und Erfolgserlebnisse – Teil dieses Wettkampfsports und Teil jeder positiven Entwicklung – mit hoher Wahrscheinlichkeit mittel- und langfristig einstellen lassen. Die Saisonvorbereitung steht somit als Beginn, weniger als gesondert zu wertender Zeitraum.
Die Entwicklung von Teams ebenso wie von einzelnen Spielern benötigt schlichtweg Zeit, Monate und Jahre. Jede einzelne Trainingseinheit ist hierbei als einzelnes Puzzleteil hilfreich und förderlich, ebenso jede Trainingswoche. Und somit ist auch die Saisonvorbereitung – in der Regel etwa vier bis sechs Trainingswochen – auf diesem Wege wichtig. Gleichzeitig ist sie jedoch auch nicht alleine entscheidend. Innerhalb dieses im Gesamten betrachtet kleinen Zeitfensters wird nicht jeder Spieler sein Technikniveau sichtbar verbessern, wird nicht jede Taktikvariante reibungslos funktionieren und das eigene Team auf alle Spielsituationen angemessen reagieren können. Die Grundlagen gilt es zu legen, sie können gut gelegt werden. Die dann folgenden Wochen und Monate der Saison liefern weitere und notwendige Zeit.
Die Saisonvorbereitung ist ein Teil der gesamten Saison, als solche gilt es sie gerne auch zu behandeln und zu nutzen. Es werden ähnliche Dinge getan, trainiert und besprochen – zumeist jedoch – siehe oben und orientiert an den genannten Unterschieden – auf einem deutlich geringeren Niveau als es im späteren Saisonverlauf möglich sein kann. Ein Bewusstsein hierfür ist hilfreich, um entspannt und ebenso strukturiert das eigene Vorgehen und die eigene Vorbereitung zu planen.
Organisation und Planung der Saisonvorbereitung
Das sportliche Arbeiten und Wirken auf dem Platz, das Trainieren mit dem Team und die verschiedenen Spiele sind für jeden Trainer wesentlich. Gleichzeitig gilt es bereits mit Beginn der Saisonvorbereitung beziehungsweise schon zuvor organisatorische Grundlagen zu legen, um sich im Vorbereitungs- und Saisonverlauf vermehrt um sportliche Aspekte kümmern zu können.
Ein wichtiger Punkt hierbei ist die Zusammenarbeit und die Absprache innerhalb des Trainerteams. Die Trainergemeinschaft – Trainer, Co-Trainer, Torwarttrainer, Betreuer und weitere mögliche Spezialisten – werden über die Saison hinweg stetig Vorbilder und Orientierungspunkte für die eigenen Spieler sein und in engem und stetigem Austausch sein. Je besser abgestimmt, harmonisch und einheitlich diese Zusammenarbeit sich hier zeigt, umso wirkungsvoller können alle verschiedenen Aufgaben bearbeitet werden.
Bereits die schon erwähnte Analyse der abgelaufenen Spielzeit sollte innerhalb des Trainerteams erfolgen, um gemeinsame Lehren und Ideen zu entwickeln. Weiterhin lässt sich ableiten, welcher Mitarbeiter bzw. Trainer im Verlauf der folgenden und bevorstehenden Spielzeit welche Aufgaben übernimmt und für welche Aufgaben verantwortlich ist.
Hierzu zählt die Verteilung von sportlichen Aufgaben beispielsweise im Trainingsablauf (Aufwärmen, Techniktraining, Einzeltraining oder Gruppentraining, Videoanalyse, Einzelanalyse, Fitness- oder Athletiktraining, Planung der Leistungsdiagnostik, usw.) ebenso wie von organisatorischen Aufgaben (Planung von Testspielen, Planung von außersportlichen Events, Organisation von Material, Wettkampfverpflegung, Organisation von Anreise und Abreise bei Spielen, usw.). Aus motivationaler Sicht ist es für das Zusammenarbeiten innerhalb des Trainerteams förderlich, Aufgaben und Verantwortungsbereiche klar zu verteilen und dabei Wünsche ebenso wie Stärken und Fähigkeiten der einzelnen Trainer und Kollegen zu berücksichtigen. So kann sich jede Person bestmöglich und individuell passend für das Team und die gemeinsamen Ziele einbringen.
Vorbereitungspläne Fußball
Weiterhin empfiehlt sich eine Absprache bezüglich inhaltlicher Ideen. Welche sind die wesentlichen Bausteine der Ausbildung, wie soll die Spielweise des Teams grundsätzlich aussehen? Welche Ideen und Ableitungen gibt es für das Training, worauf wird in der Trainingsarbeit besonders Wert gelegt? Auch hier gilt, dass ein einheitliches Verständnis eine gute Zusammenarbeit und Vermittlung unterstützt, andernfalls unterschiedliche Ansichten, die nicht besprochen wurden, zu Konflikten und Missverständnissen untereinander und gegenüber den Spielern führen können.
Für die Planung von Terminen und festen Teamzeiten empfiehlt sich ein Rahmenplan. Hier gilt es wesentliche und wiederkehrende Termine und Zeitfenster frühzeitig festzulegen bzw. abzuklären:
Trainingszeiten
-
- Häufigkeit
- Verfügbarkeit der Spieler
- Start und Beginn
- Treffpunkt
- Zusatzeinheiten (Athletik, Torwarttraining, Videoanalyse, Teambesprechungen)
Meisterschafts-/Testspiele
-
- Feste Zeitfenster – Wann finden die Spiele statt?
- Treffpunkte – Abfahrten
Freie Zeiten und Urlaubszeiten
-
- Ferien
- Meisterschaftsfreie Phasen
- Feiertage
Diagnostiken und Testtermine
Sonstige Fixtermine
-
- Teamevents
- Elternabende
- Saisoneröffnung, Weihnachtsfeier, Saisonabschluss
Die Saisonvorbereitung stellt in diesem Zusammenhang eine besondere Zeit dar, da die Verfügbarkeit der Spieler unterschiedlich ist. Urlaub- und Ferienzeiten gilt es frühzeitig abzusprechen, um für die Trainings- und Testspielplanung klare Rahmenbedingungen zu haben.
Auf sozialer Ebene wird es im Saisonverlauf diverse Herausforderungen und wiederkehrende Situationen innerhalb des Teams geben. Einfache Beispiele wie persönliche Konflikte, Undiszipliniertheiten und Vergehen in unterschiedlicher Ausprägung sind ebenso Bestandteil eines jeden Saisonverlaufs wie alle sportlichen Ereignisse.
Für das Trainerteam kann es zur Vorbereitung daher hilfreich sein, wichtige Verhaltensregeln und Maßnahmen vorab festzulegen und mit Beginn der Saisonvorbereitung mit dem Team auszutauschen. Grundlagen des Zusammenwirkens in einer Gruppe können hier nach eigenen Ideen und Vorstellungen vorgegeben werden oder natürlich auch mit der Mannschaft erarbeitet werden: Worauf achten wir in der Kommunikation? Welche Werte vertreten wir untereinander und als Team? Wie verhalten wir uns auf und neben dem Platz? Was ist dem Trainerteam bzw. dem Trainerteam gemeinsam mit der Mannschaft wichtig? Ob sich daraus ein Strafenkatalog, eine Mannschaftskasse oder eine Vereinbarung entwickelt, darf und sollte jeder Trainer individuell entscheiden.
Eine Besonderheit für den Kinder- und Jugendfußball stellt die Kommunikation gegenüber den Eltern dar. Grundsätzlich helfen regelmäßige Veranstaltungen wie Elternabende, die Eltern in die Gedanken und Planungen der Trainer und die Entwicklungen des Teams einzubinden. Die Eltern als wesentliche Unterstützer und Förderer ihrer Kinder sollten wiederkehrend und frühzeitig über organisatorische Aspekte informiert werden. Auch ein maßvoller Austausch auf sportlicher Ebene erweist sich vielfach als sinnvoll, um sie als unterstützenden Teil im Hintergrund für das Team und den einzelnen Spieler zu gewinnen.
Ziele und Zielsetzungen in der Saisonvorbereitung
Ein guter Saisonstart mit Auftaktsieg, vielen Siegen, Punkten, Toren und tollen Leistungen von Beginn an – möglicherweise das klassische Ziel für die Saisonvorbereitung und im Hinterkopf für viele Trainer. Wir schauen auf weitere Ansätze.
Um im Saisonverlauf auf seine Spieler einwirken zu können und sie im Einzelnen und als Team bestmöglich zu unterstützen, sollte jeder Trainer seine Spieler kennen und kennen lernen. Er sollte um ihre Stärken, ihre Potentiale und ihre Lieblingsbewegungen wissen, ebenso wie um ihre Charaktereigenschaften und ihre ganz persönlichen Merkmale. Die Saisonvorbereitung liefert hierfür eine wichtige Zeit des Erlebens und Beobachtens. Der Trainer kann gemeinsam mit seinen Kollegen jeden einzelnen Spieler wahrnehmen, ihn in Spielformen und verschiedenen Übungen ebenso wie in seinem Verhalten außerhalb des Fußballplatzes studieren. Es ist in dieser ersten Saisonphase entsprechend nicht ausschließlich notwendig zu coachen, zu verbessern und an den ersten Spieltag zu denken, ein ganz nahes Ziel kann sein: Beobachten und Zuschauen, um so individuelle und mannschaftliche Ziele am aktuellen Leistungs- und Ist-Stand abzulesen.
Aus diesen ersten Beobachtungen des aktuellen Teams und verbunden mit den Erfahrungen vergangener Jahre und mit vorherigen Teams kann der Trainer nun und fortlaufend Inhalte, Entwicklungsschritte und Trainingseinheiten ableiten. Welche Verhaltensweisen – Techniken, taktische Elemente, Aspekte des Zusammenwirkens und Spielprinzipien – gilt es zu vermitteln? Ein entsprechend weiteres Ziel für die Saisonvorbereitung ist der Beginn dieser Entwicklung. Hierbei beruhigend und ebenso auch herausfordernd für jeden Trainer darf sein, dass es keine einheitliche Schablonenlösung geben kann und beispielsweise Altersklasse, Leistungsniveau, Zusammenstellung des Teams ebenso wie bisherige eigene Erfahrungen als Trainer einen ganz spezifischen und Jahr für Jahr anderen Vorbereitungsplan ergeben können und dürfen.
Bezogen auf diese und verschiedene weitere Zielstellungen ist zu beachten, dass die Saisonvorbereitung ein erster Teil der Spielzeit ist, der fließend in den Wettbewerbsbetrieb übergeht. Erste Entwicklungen werden dort fortgesetzt, aufgegriffen und weitere Beobachtungen und Erlebnisse kommen ergänzend hinzu. Das stetige Überprüfen, Anpassen, Ergänzen von Zielsetzungen ist erlaubt und oftmals schlicht notwendig.
Saisonvorbereitung – Inhalte und Schwerpunkte ?
Die Analyse der vergangenen Spielzeit, die Erfahrungen mit vorherigen Teams und aus vergangenen Trainerjahren ebenso wie die Beobachtung und das Kennenlernen des neuen Teams und der neuen Spieler aus den ersten (sportlichen) Eindrücken in Training und Spiel ergeben eine Fülle an detaillierten Informationen. Diese Informationen sind die Grundlage für die folgende Planung, in der der Trainer gemeinsam mit seinen Kollegen und seinem Trainerteam zur Ausarbeitung von Inhalten und Schwerpunkten gelangen kann.
Ein ausgeglichener Ansatz zwischen starrer Planung und kreativer Flexibilität ist zu empfehlen, wenn es darum geht, übergeordnete Ausbildungsideen, die inhaltlichen Schwerpunkte für einzelne Saisonphasen oder auch aktuelle Spieleindrücke und Formschwankungen gemeinsam zu berücksichtigen.
Jede inhaltliche Thematik des Spiels – jede Technik und Taktik – benötigt unabhängig von Altersklasse und Leistungsniveau in ihrer Entwicklung und Förderung Zeit und wiederkehrende, verschiedene Reize und Wiederholungen im Training und im Spiel.
Soll beispielsweise im technischen Bereich der Torschuss bzw. der Spannschuss trainiert und entwickelt werden, ist es nicht ausreichend, dies über einen Zeitraum von einigen Wochen und beispielsweise nur in der Phase der Saisonvorbereitung zu forcieren. Über den gesamten Saisonverlauf und prinzipiell über viele Jahre hinweg, sollte jedem Spieler und jedem Team dieses Thema und dieser kleine Ausbildungsbaustein immer wieder begegnen.
Entsprechend ist es sinnvoll, innerhalb eines eigenen Plans festzulegen, welche Bausteine über die Saison hinweg für die eigene Spielweise und für die Ausbildung des Teams und der Spieler immer relevant sein sollten – unabhängig von Ergebnissen am Wochenende und sonstigen kurzfristigen Launen und Entwicklungen. Dieser rote Faden – am Besten in schriftlicher Form – bietet klare Orientierungspunkte für das Trainerteam und eine eigens geschaffene Konstante.
Gleichzeitig darf und sollte es in dieser eigenen Planung ebenso Raum für Spontanität und Kreativität geben. Was benötigt meine Mannschaft im Training? Welche Trainingsmaßnahmen tun ihr heute, kurzfristig und in dieser Woche gut? Diese Fragen bzw. entsprechende Antworten sollten nicht durch einen starren Plan behindert werden.
So kann ein reines Zocken am letzten Trainingstag, ein ausgiebiges Turnier statt einer Taktikeinheit oder ein Wunschtraining für die Spieler immer wieder einmal mehr bewirken als die beste geplante Woche oder Einheit. Ein klarer Appell an das Gefühl des einzelnen Trainers aus der Struktur der eigenen Planung heraus. Ebenso sind wöchentlich freie Trainingstage, die erst kurzfristig verplant werden, geeignet, um aktuelle Spieler- und Teameindrücke aufzugreifen und so das Training zu gestalten. Was sollte weiter gefestigt werden? Wo bedarf es Wiederholungen oder Vertiefungen?
Empfehlenswert für die Planung einer Saison aus inhaltlicher Sicht beginnend mit der Saisonvorbereitung ist die Festlegung klarer Lernthemen und Ausbildungsbausteine. Beispielsweise kann das erwähnte Techniktraining im Bereich Torabschluss ist ein solcher, möglicher Baustein sein. Im Rahmen der Saison- und Vorbereitungsplanung kann der Trainer seine eigenen, wiederkehrenden Bausteine definieren und festlegen, wann und in welchem Maße er diese wiederkehrend in den Trainingsplan integriert.
Ausbildungsthemen und Bausteine sind hierbei als Aspekte des Spiels zu verstehen, die grundsätzlich und in Abhängigkeit zur Altersklasse für die Leistungsfähigkeit eines Fußballers entscheidend sind – beispielsweise allgemeine Basistechniken, aktives Freilaufen, Angriffsverhalten im 1 gg. 1 und 2 gg. 1, etc. – oder den spezifischen Vorstellungen des Spiels seitens des Trainers entsprechen. Je konkreter diese Bausteine und Prinzipien sind und im Laufe der eigenen Trainerjahre werden, umso mittel- und langfristiger kann die Ausbildungsarbeit mit dem eigenen Team stattfinden.
Mit welchen Übungen und Themen starten wir denn nun in die Saisonvorbereitung? Wie eingangs dargestellt ist es die Summe an verschiedenen Eindrücken – von Team zu Team entsprechend unterschiedlich – die Antwort auf diese Frage liefert. Es gibt sie nicht pauschal. Grundsätzlich kommen die Spieler – wie an anderer Stelle bereits angemerkt – aus einer längeren Phase der sportlichen Pause, der Erholung und der fußballfreien Zeit. Entsprechend sind Übungen und (größere) Spielformen, die einen technischen und offensiven Fokus legen, motivational sinnvoll. Ebenso lässt sich so die Bewegungskoordination mit und für den Ball wieder anbahnen und in spielerischem Kontext werden spezifische Bewegungsabläufe des Spiels geschult. Darüber hinaus sind es die Lernthemen und eigenen Ausbildungsbausteine, die nun in ihrer Bearbeitung begonnen werden können.
Beispielhaft können folgende Themen eine Orientierung für die Ausarbeitung von Schwerpunkten bieten und gleichzeitig das Gerüst der eigenen Vorbereitungspläne darstellen:
Allgemeine Ausbildung
Individuelle Ballkontrolle
- Dribbling
- Richtungswechsel und Finten
- Jonglieren und Ballkontrolle im Stand
- Angriffsverhalten im offensiven 1 gg. 1
Kombinationsspiel
- Variables Passspiel
- Ballannahme
- Aktives Freilaufen
Gruppentaktisches Angriffsverhalten
- Angreifen in ÜZ – 2 gg. 1 und 3 gg. 2
- Angreifen in GZ – 2 gg. 2 und 3 gg. 3
Spezifische Ausbildung: Eigener Ballbesitz
- Spielverlagerung
- Spiel in den Rücken der Abwehr und hinter die letzte Linie
- Angriffsspiel über den Flügel (und den Halbraum)
- Angriffsspiel über die das Zentrum (und die Halbräume)
Bezüglich der Belastungseinteilung in den Trainingseinheiten der Saisonvorbereitung sei ähnlich wie auch für die Testspiele – siehe unten – angemerkt, dass der konditionelle Leistungsstand der Spieler zu berücksichtigen ist. Kürzere Spiel- und Belastungsphasen, längere Pausen oder auch kürzere und sich in der Länge stetig entwickelnde Trainingseinheiten können ein einfaches Mittel sein, um die Spieler vernünftig wieder an die konditionellen und koordinativen Herausforderungen des Spiels zu gewöhnen.
Viel hilft nicht immer viel, gesunde Spieler zu Beginn, während und auch am Ende der Vorbereitungsphase dürfen als guter Marker verstanden werden. So kann in den ersten zwei Wochen eine Trainingseinheit beispielsweise je 60 Minuten dauern, während sie im Folgenden auf 75 Minuten und 90 Minuten Länge anwächst. Ebenso ist infrage zu stellen, inwieweit Doppelbelastungen an einem Trainingstag beispielsweise in den ersten Trainingswochen wirklich Sinn machen bzw. welche Inhalte dann entsprechend trainiert werden. Auch die Erholung des einzelnen Spielers darf und sollte bedacht werden.
Teamentwicklung während der Saisonvorbereitung
Das eigene Team, das für einander einsteht, auch in schweren Spielen oder Momenten einer Saison Herausforderungen meistert und ebenso mit Niederlagen und Rückschlägen umgehen kann, wünscht sich wohl jeder Trainer. Folgende Tipps und Themen helfen, diese Entwicklung zu begleiten.
Um als Team zu wachsen, bedarf es verschiedener Gelegenheiten, sich als Team und als Gruppe von einzelnen und ganz verschiedenen Menschen kennenzulernen. Jede Trainingseinheit als gemeinsame Zeit ist automatisch Teil dieses Kennenlernprozess – die Spieler und Trainer sprechen miteinander, hören sich zu und lernen beispielsweise, wie der jeweils andere auf dem Platz agiert.
Zusätzlich dazu hat der Trainer gemeinsam mit seinem Team weitere Möglichkeiten, diesen Kennenlernprozess zu fördern. Der grundsätzliche Leitgedanke dabei kann es sein, gemeinsame Erlebnisse und Erinnerungen zu schaffen, die immer wieder und weiter die Verbundenheit innerhalb des Teams fördern und das Team stets mit verschiedenen und neuen Reizen konfrontieren.
Außerhalb des Fußballplatzes kann bereits in der ersten Zeit mit kleinen Events begonnen werden: Ein gemeinsames Frühstück oder ein Essen, ein Ausflug – eine Kanutour, ein Besuch im Kletterwald, eine Radtour – bieten verschiedene Möglichkeiten, die Spieler und das Team in einem anderen, gerne auch fußballfreien Kontext zusammenzubringen. Der Fantasie und der Entwicklung sind hierbei wenige Grenzen. Aus dem Essen im Restaurant wird später ein gemeinsames oder eigenständiges Einkaufen und Kochen, die erste Fahrradtour mündet im Saisonverlauf in einem Camping-Wochenende in der Natur. Nachdem der Besuch im Zoo ein Anfang war, geht es mit einem Arbeitsnachmittag auf einem Bauernhof weiter. Wichtig hierbei ist: Die Saisonvorbereitung liefert den Start, die Fortsetzung im Saisonverlauf findet stetig statt.
Im individuellen Bereich helfen – in Abhängigkeit zu Altersklasse – beispielsweise Einzelgespräche, um das Kennenlernen zwischen Trainer und Spieler zu fördern. Hierbei darf es auch um andere Themen als den Fußball alleine gehen; Gedanken zu Schul- oder Berufssituation, Hobbys, Träumen und Wünschen kennzeichnen jeden Menschen und können ausgetauscht werden.
Auf dem Fußballfeld kann das Trainerteam nach ähnlichem Prinzip, kreativ und gelöst von Techniktraining und Taktikvermittlung schon kleine Aufgaben stellen und so Raum zum Kennenlernen und Orientieren schaffen. Beispielsweise können die Spieler beim Abschlussspiel selbst Aufstellung, Anordnung und Positionsvergabe festlegen. Oder sie erhalten in einem weiteren Schritt die Aufgabe, eine Trainingseinheit eigenständig und ohne Trainereinwirken zu gestalten. Inhalte, Maße und der Ablauf liegen alleine in ihrer Hand, das Trainerteam beobachtet lediglich – und lernt sich und die Spieler kennen.
Damit aus dem Kennenlernen ein Zusammenwachsen wird, ist der Aspekt des Vertrauens wichtig. Sich wohlzufühlen und das Gefühl zu haben, in seiner ganz eigenen Weise akzeptiert und wertgeschätzt zu werden, ist für jedes Teammitglied wichtig. Um dies wiederum zu unterstützen, hilft eine bewusste Kommunikation – angefangen beim Trainer und dem Trainerteam. Wesentlich sind dabei die Fähigkeit und die Bereitschaft, einander zuzuhören. Wenn die Spieler eigene Meinungen äußern dürfen, Fragen gestellt bekommen und die Bereitschaft des gesamten Teams besteht, aus verschiedenen Antworten die passende zu finden, ist ein großer Schritt zu gemeinsamer Kommunikation gemacht. Der Trainer agiert hier als Vorbild, in dem er sich davon löst, Alleinherrscher und Alleswisser auf und neben dem Platz zu sein.
Ebenso ist die Bereitschaft und die Lust an einem positiven Austausch teambildend. Ob im Coaching auf dem Platz, in der Besprechung nach dem Spiel oder in einer gemeinsamen Videoanalyse – immer wieder wirkt für das Bewusstsein von Leistungsfähigkeit und für die Entwicklung von Freude und Mut und Spaß am gemeinsamen Spiel das Lob und die Bestätigung für das Gute und Richtige besser als die dauerhafte und negative Kritik.
Leistungsdiagnostik – testen und checken
Die Saisonvorbereitung ist häufig auch im Kinder- und Jugendfußball bzw. im Amateurbereich eng verbunden mit der Analyse von Leistungsfähigkeit und Leistungsniveau. Aus Sicht des Trainers kann es hilfreich sein, parallel zum eigenen Gefühl und der subjektiven Wahrnehmung handfeste Werte und Belege für den Leistungsstand und die Potentiale seiner einzelnen Spieler zu haben ebenso wie innerhalb des Teams über Vergleichsmöglichkeiten zu verfügen.
Gängig ist es dabei, vor allem die körperlichen Parameter von Ausdauer, Kraft und Schnelligkeit zu analysieren. Im Verlauf der letzten Jahre ist als wiederum grundlegender Bestandteil der körperlichen Leistungsfähigkeit und bedeutend für die Fitness und Verletzungsanfälligkeit das Maß der Beweglichkeit hinzugekommen.
Mit zum Teil relativ geringem Aufwand lassen sich gängige Testverfahren in den Trainingsbetrieb integrieren und erste Resultate ablesen.
Im Bereich der Ausdauer werden der Cooper-Test zur Ermittlung der Grundlagenausdauer und der Yoyo-Test zur Ermittlung der fußballspezifischen Ausdauer häufig verwendet.
Zur Ermittlung der Antrittsschnelligkeit und der linearen Schnelligkeit sind Sprints auf verschiedenen Distanzen – 5m bis 30m – wiederum einfach umsetzbar. Wechselsprints beziehungsweise Sprints mit Richtungswechseln ermöglichen zusätzlich die Überprüfung von Agilität und wiederholter Antrittsfähigkeit.
Im Bereich der Kraftdiagnostik ist der Aufwand bereits etwas größer, über Kraftmessplatten oder entsprechende Sprungmatten können Parameter der fußballspezifischen Kraftfähigkeiten ermittelt werden.
Für die Testung der Beweglichkeit hat sich beispielsweise das sogenannte FMS-Verfahren bewährt, ein Screening der Funktionalität des Bewegungsapparates, welches das Zusammenspiel von Muskelketten und verschiedenen Körperbestandteilen über Muskeln, Sehnen und Gelenke analysiert. Auch hier bedarf es weiterer, spezifischer Kenntnisse und Fähigkeiten bzw. gesondertem Material.
Insbesondere die Ausdauer- und Schnelligkeitseigenschaften der eigenen Spieler lassen sich relativ unkompliziert und mit einfachen Mitteln testen. Dabei sollte jeder Trainer prüfen, wie aussagekräftig entsprechende Tests und die Ergebnisse für ihn und seine Spieler sind. Wie häufig hat mein Spieler im Spiel eine Sprintsituation über 30m? Wie sinnvoll ist entsprechender Wert für mich?
Entspricht die Ausdauerbelastung im Cooper-Test oder beim Yoyo-Test dem Belastungsprofil des realen Spiels?
Aus motivationaler Sicht können Testresultate innerhalb einer Mannschaft und vor allem für jeden Spieler individuell förderlich sein. Das Gefühl, seine eigene Leistung über den Saisonverlauf messbar zu steigern, kann beflügeln und einen positiven Entwicklungsverlauf beim Spieler fördern. Gleichzeitig ist jedoch wichtig, dass das Trainerteam den Spielern hierbei über Trainingsmaßnahmen oder Übungen oder gesonderte Empfehlungen Unterstützung zukommen lässt. Ebenso ist es wichtig, dass eine Entscheidung für die Leistungsdiagnostik auch eine Entscheidung für kontinuierliches Arbeiten und Testen sein sollte. Nur regelmäßige Tests – beispielswiese vierteljährlich oder in anderen, regelmäßigen Abständen – bieten die Möglichkeit, Ergebnisse und Entwicklung real nachzuverfolgen. Dies gilt es ebenfalls auch im Bereich Organisation und Planung – siehe oben – zu berücksichtigen und einzubeziehen.
Abschließend sei angemerkt, dass eine (körperliche) Leistungsdiagnostik im Kindesalter infrage zu stellen ist. Im Kinder- und Jugendfußball, insbesondere auch mit breitensportlichem Hintergrund, sollte die fußballspezifische und soziale Förderung der Kinder wesentlich im Vordergrund stehen. Das Erlernen von Basistechniken und wiederkehrenden, taktischen Prinzipien des Angreifens und Verteidigens und schlicht der Spaß an diesem Sport sollte ohne Frage im Vordergrund stehen und die meiste oder auch die vollständige Zeit des Trainierens und Übens einnehmen.
Testspiele und Wettkämpfe in Vorbereitung auf die neue Saison
Innerhalb der Vorbereitungsphase bieten Testspiele die Möglichkeit für das Team, Trainiertes unter Gegnereinfluss zu üben und zu testen und Routinen für das gemeinsame Spiel zu entwickeln. Entsprechend sind sie notwendig und sinnvoll und sollten regelmäßig geplant und genutzt werden.
Für die inhaltliche ebenso wie motivationale Entwicklung des Teams und jedes einzelnen Spielers sind Erfolgserlebnisse in diesen Spielen dabei entscheidend und förderlich. Siege, erfolgreiche Spielaktionen, herausgespielte Torchancen, gewonnene Zweikämpfe oder gelungene Dribblings sind maßgeblich dafür, dass sich Selbstvertrauen, Leichtigkeit und Mut schon in der Saisonvorbereitung ausbilden lassen und sich Trainingsinhalte festigen. Entsprechend ist die Auswahl möglicher Testspielgegner wichtig und interessant. Der Trainer kann sich die Frage stellen, gegen welche Mannschaften welchen Leistungsniveaus genau diese Erfolgserlebnisse wahrscheinlich sind und das eigene Team herausgefordert wird und gleichzeitig erfolgreich sein kann. Ein Test gegen ein unterklassiges Team kann hierbei ebenso sinnvoll sein wie im weiteren Verlauf der Vorbereitung der Test auf Augenhöhe oder auch ein Wettkampf gegen ein möglicherweise nominell leistungsstärkeres Team.
Wichtig ist, dass es in der Phase der Saisonvorbereitung vor allem um das Zusammenwachsen und das sportliche Entwickeln des Teams und der Spieler geht und beispielsweise nicht alleine Rang und Namen möglicher Gegner die Auswahl der Testspiele bestimmen sollten.
Einen weiteren interessante Aspekt der Testspielplanung stellt die körperliche Belastung und die konditionelle Situation des Teams dar. Selbst wenn die Spieler Ferien- oder Vorbereitungspläne absolviert haben, ist ihr konditioneller Leistungsstand zu Beginn der Vorbereitungszeit eingeschränkt. Die körperliche Belastungsfähigkeit sollte daher über diese Zeit und auch in die Phase der Meisterschaft hinein stetig entwickelt werden.
Empfehlenswert kann es sein, die Spieler in den Testspielen in kleineren Belastungsblöcken – ein Viertel oder eine Halbzeit pro Spiel – wieder an das passende körperliche Niveau zu führen. Über einen dosierten Aufbau – beispielsweise jeweils ein halbes Spiel in den ersten zwei Wochen pro Spieler, gefolgt von zwei Dritteln Spielzeit im Folgenden – kann diese Entwicklung gelingen. Zwei Spiele pro Wochenende im Anschluss an die erste Trainingswoche gegen einen höherklassigen Gegner könnten – als Extrembeispiel gedacht – eher überfordernd als angemessen wirken und beispielsweise Verletzungen fördern.
Trainingslager in der Saisonvorbereitung
Angeknüpft an die Tipps und Ideen zum Thema Teamentwicklung stellt ein Trainingslager im Rahmen einer Saison- und Sommervorbereitung ein besonderes Highlight und Erlebnis dar. Ob für zwei bis drei Tage und über ein verlängertes Wochenende oder für eine Woche – beispielsweise für Kinder und Jugendliche im Rahmen der Ferienzeit – liefert diese Zeit noch einmal einige und gute Entwicklungsmöglichkeiten.
Einerseits ist das ganze Team über mehrere Tage noch einmal für sich und kann sowohl im fußballerischen und sportlichen Zusammenhang als auch im sozialen Zusammenleben intensive Zeit verbringen, andererseits wird ein weiteres starkes Erlebnis der Teambildung geschaffen, von dessen Erinnerungen und Erlebnissen die Spieler nachhaltig und im Saisonverlauf geprägt werden können.
Sofern die Planung und Organisation des Trainingslagers Trainersache ist – und mittlerweile spezialisierte Agenturen und Firmen hier nicht als Unterstützung hinzugezogen werden – sind Unterkünfte mit angeschlossenem Sportgelände bzw. in unmittelbarer Nähe zu angesiedelten Sportvereinen eine sinnvolle Wahl. Über das örtliche bzw. städtische Verwaltungssystem lassen sich mögliche Verfügbarkeiten, Kombinationen und (finanzielle) Rahmenbedingungen beispielsweise für die Platzmiete in Erfahrung bringen.
Der letztlichen Ortsauswahl sind entsprechend keine Grenzen gesetzt, unmittelbare Nähe zur Heimat kann in Abhängigkeit zu Altersstufe, Leistungsniveau und bisherigen Erfahrungen des Teams ebenso attraktiv und ereignisreich sein wie die Reise in ein anderes Bundesland, eine andere Stadt oder sogar ins (benachbarte) Ausland.
Empfehlenswert ist es, bei der Auswahl und Planung die Gegebenheiten in sportlicher Hinsicht – Trainingsplatz und Trainingsmöglichkeiten, mögliche Testspielgegner, erweitertes Trainingsangebot für ältere Teams und Senioren (Kraftraum, Fitnessanlagen) – den Optionen zur Freizeitgestaltung gegenüberzustellen. Besteht die Möglichkeit auf außersportliche Events wie beispielsweise der Besuch eines Schwimmbads oder eines Freizeitparks?
Letztlich entscheidet die Zielsetzung des Teams und der Trainer, welchem Bereich eine größere Wichtigkeit zugeordnet werden mag.
Bezogen auf den Zeitpunkt des Trainingslagers macht die Planung für das Ende der Saisonvorbereitung durchaus Sinn. Aus körperlicher Sicht sind die Spieler nach einer trainings- und wettkampffreien Phase wieder an höhere Belastungen herangeführt, erste inhaltliche Grundlagen konnten gelegt werden. Der Integrationsprozess von neuen und jüngeren Spielern hat begonnen, die Möglichkeit des Vorbereitungsabschluss ist gelegt.
Gleichzeitig sollte sich jeder Trainer und jedes Trainerteam dennoch auch bewusst machen, dass sein und ihr Team eben auch mit und nach dem Trainingslager nicht vollständig geformt ist. Der Feinschliff hat erst begonnen, wird die ganze Saison und darüber hinaus andauern und immer wieder wellenförmig verlaufen.
Klein – mittel – groß – welche Unterschiede gibt es?
Abschließend sei noch einmal darauf hingewiesen, dass jedes Team und somit jede Saisonvorbereitung und jede Trainingsplanung individuell ist und es keinen einheitlichen Masterplan geben kann. Auch und gerade bezüglich der Altersklassen und verschiedenen Leistungsniveaus gilt dieser Gedanke ganz besonders.
Ein Team von F-Jugendlichen, das einmal wöchentlich sowohl im Vorbereitungsverlauf als auch in der Wettbewerbsphase trainiert, ist anders zu betrachten und in der Arbeit zu planen, als ein B-Jugend-Team, das dreimal wöchentlich zusammenkommt.
Grundsätzlich gilt, dass der ohnehin in Frage zu stellenden Sonderrolle der Saisonvorbereitung gerade im Kinderfußball insofern unaufgeregt begegnet werden kann, als das in der Trainingsplanung und Trainings- und Spielgestaltung wenige bis keine Unterschiede gemacht werden müssen. Es geht hier um übergeordnetes Arbeiten, frei von Zwängen und rasant strukturierten Entwicklungen. Der Juli darf inhaltlich ähnlich und gleich sein wie der November.
Bereits in der Phase der Vorbereitung empfiehlt es sich, grundsätzlich in komplexer Form, das heißt insbesondere in spielerischen Formen zu trainieren, die motivational für die eigenen Spieler förderlich sind und gleichzeitig viele verschiedene Facetten des Spiels abbilden und die Begegnung mit verschiedenen Lernthemen ermöglichen.
Je älter und leistungsorientierter das eigene Team ist, umso spezifischer und gesonderter kann sich dann im Vorbereitungsverlauf und in der Saison in Übungen oder Ausschnitten mit einzelnen Schwerpunkten befasst werden.
Die Saisonvorbereitung ist wie verschiedenartig vorgestellt ein Teil der Saison, der erste Teil gewissermaßen. Grundlagen können gelegt werden, Wunder werden sicherlich nicht erreicht. Das beste Spiel der Saison findet hoffentlich eher am Ende der Saison als am Anfang der Vorbereitung statt. In diesem Sinne, viel Freude, gutes Wirken und immer auch eine Portion Gelassenheit, ihr Trainer!