Kurzpass-Wissenschaft ala Guardiola
Ohne viele Nationalspieler, aber mit einigen Akteuren der zweiten Garde startete der FC Bayern am Dienstagmorgen an der Säbener Straße in die Trainingswoche. Pep Guardiola und sein fast zehnköpfiges Trainerteam überwachten die einzelnen Übungen sehr aufmerksam und detailliert.
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Torwarttraining und Lauf ABC mit verschiedenen Aufgaben
Während die Keeper mit einer leichten Aufwärmübung loslegten (ein Torhüter im Gehäuse, Toni Tapalovic mit den zwei Kollegen in einer Reihe davor für seitlich divergierende Zuwürfe), starteten die Feldspieler mit der gewohnten Laufschule. Über eine Distanz von 20 Metern sollten die Profis hierbei immer eine gewisse Aufgabe aus dem Lauf-ABC ausführen, um anschließend zum Startpunkt zurück zu traben. Erste Runde normaler Lauf, dann seitliche Hopserläufe, mit Armkreisen vorwärts, Armkreisen rückwärts, kleine Schritte, Skippings seitlich, Überkreuzläufe, Einbeinsprünge vorwärts und seitlich mit einer gehaltenen Position bei der Landung, rückwärts und vorwärts versetzte Läufe, Ausfallschritt vorwärts und seitlich und Hopserlauf mit Übergang zum Sprint.
Guardiolasche, Kurzpass-Kombinationsspiel
Das abschließende Schnelligkeitselement mit kleinen lateralen Sprüngen, der Übergang in einen kleinen Antritt und das anschließende Austraben wird in kurzer Form im Video aufgegriffen. Nach diesem Programm, welches etwa 15 Minuten einnahm, folgte sogleich das präferierte Guardiolasche Forschungsobjekt, das Kurzpass-Kombinationsspiel. Auffallend hierbei war, dass der Spanier die Torhüter energisch aus der spezifischen Keeper-Einheit herwinkte und diese ebenso an ihren Passqualitäten und Reaktionsschnelligkeiten arbeiten sollten.
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Über eine Dauer von etwa 30 Minuten spielten somit alle anwesenden Spieler das allseits bekannte Kreisspiel. Hierzu wurden drei Gruppen eingerichtet mit je sieben bis acht Spielern. „Fünf gegen zwei“ bzw. durchwechselnd auch „Sechs gegen zwei“ lautete demnach das Credo hierbei, denn immer zwei Akteure in der Mitte müssen versuchen die Kugel auf sehr klein gehaltenem Raum zu berühren, während die restlichen Spieler mit direkten Kontakten das Leder in ihren Reihen halten mussten.
Antizipationsverhalten, Passwinkel und Passschatten
Die Intensität hielt der Startrainer durch engagiertes Auftreten und detaillierten Erklärungen ausdrücklich hoch. 16 Traineraugen beobachteten die Profis bei den Abläufen und sorgten so auch für eine gewisse Drucksituation bei den Ausführenden.
Nicht umsonst wird einem so „banalen“ Spielchen solch ein Stellenwert eingeräumt, den Handlungsschnelligkeit, Antizipationsverhalten und feinste technische Ballkontrolle fordern und fördern selbst die hochklassig ausgebildeten Bayern. Insbesondere Guardiola unterbrach immer wieder einzelne Gruppen, um Passwinkel und kleinste Laufwege auf engstem Raum zu besprechen, Passschatten aufzuzeigen und sonstige Detailoptimierungen vorzunehmen.
Spannend zu sehen war die spielend leichte Integration von Mario Götze, den der Autor zum ersten Mal im Trainingsablauf beobachten durfte. Der Memminger löst mit unermesslich kreativem Spielwitz selbst die brenzligsten Situationen und brachte immer wieder kleine technische Kunststückchen, Späße und viel positive Stimmung in die einfach gehaltene Übung, die mit zunehmender Dauer erkennbar Konzentrationsschwierigkeiten hervorrief.
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Anschließend ging es fließend in ein groß angelegtes Abschlussspiel über, nach welchem die Münchner Stars die tausenden wartenden Fans noch mit einigen Autogrammen nach Hause schickten und somit in den Bayerischen Sommerferien für viele lachende Kindergesichter sorgten.
Von Dominik Langenegger
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