So bringst Du Deinen Torwart in Topform
Sinnvolles und abwechslungsreiches Torwarttraining ist eine wichtige Grundlage für die spätere Leistung des Torwarts im Spiel. Denn nur wenn immer wieder bestimmte Dinge einstudiert werden, können sie im Wettkampf abgerufen werden.
Das Torwartspiel hat sich verändert
Da sich das Torwartspiel in den letzten Jahren sehr stark verändert hat, müssen die Trainer auf diese Veränderungen reagieren und ihre Einheiten anpassen. Wichtig ist auch, dass immer wieder neue Übungen und Torwartspiele durchgeführt werden. Dadurch können die Torhüter unterschiedlichste Bewegungen trainieren und es kommt nie Langeweile auf. Daher ist es wichtig, immer wieder neue Trainingsschwerpunkte zu setzen. So kann in der einen Einheit gezielt beispielsweise die Sprungkraft und in der anderen das Eins-gegen-Eins geübt werden. Bei der Umsetzung ist die Kreativität des Coaches gefordert.
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Vor dem Training richtig aufwärmen
Wie die Feldspieler sollten sich auch die Torhüter sowohl vor einem Spiel wie auch vor einem Training richtig aufwärmen. Auch hierbei gibt es viele geeignete Übungen, die die Muskeln, Bänder und Sehnen auf die folgende Belastung vorbereiten. Damit das Aufwärmtraining nicht zu eintönig wird, sollte es immer Mal wieder etwas variiert werden. Hierbei werden alle Grundtechniken mit unterschiedlichen Aufgabenstellungen geübt und dadurch gefestigt. Bei einem guten Aufwärmtraining hat der Torhüter nie das Gefühl, das er immer wieder die gleichen Übungen durchführt. Vielmehr ist er so konzentriert, dass er die Bewegungen immer mehr verinnerlicht und dann im Idealfall auch im Spiel abrufen kann.
Der Torwart als elfter Feldspieler
Leider wird der Keeper beim Fußballtraining sehr häufig vernachlässigt. Denn in vielen Fällen hat der Coach einfach keine Zeit für ein spezielles Torwarttraining. Das bedeutet, dass er seinen Schlussmann in die Übungen der Feldspieler integrieren muss. Da dieser in der heutigen Zeit aber viel mehr macht, als nur auf der Linie zu stehen und die ankommenden Bälle zu halten, sollte ihm ein besonderes Augenmerk geschenkt werden. In vielen Fällen ist er sozusagen ein elfter Feldspieler. Denn er ist am Spielaufbau beteiligt und ist immer anspielbar. Somit fungiert er sozusagen wie ein Libero, der gleichzeitig aber auch noch die Aufgabe hat, Bälle mit den Händen abzuwehren.
Wie kann das Torhüter-Training durchgeführt werden?
Torhüter-Training kann entweder gemeinsam mit der Mannschaft oder separat stattfinden. Beide Varianten haben einige Vorteile. Allerdings wird für das separate Training zusätzliches Personal benötigt. Dafür ist es dann möglich, gezielt bestimmte Fähigkeiten zu trainieren. Wenn der Torhüter gemeinsam mit der Mannschaft trainiert, lassen sich bestimmte Situationen nachspielen, die immer wieder in einem Spiel vorkommen. Beide Varianten sind wichtig und sollten immer wieder durchgeführt werden.
Der Schlussmann muss alle Torwart Regeln kennen
Beim Training geht es nicht nur darum, den Schlussmann in unterschiedlichen Disziplinen zu trainieren. Ein guter Keeper muss nämlich alle Regeln und Vorschriften kennen. Allein das zeigt schon, wie wichtig es ist, dass er auch mit der Mannschaft trainiert. Denn wenn er in einem Spiel den Ball am Fuß hat, gelten für ihn dieselben Regeln wie für die Feldspieler.
Gibt es einen perfekten Zeitpunkt, um mit dem Torwarttraining zu beginnen?
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Im Jugendbereich muss noch kein separates Training für Torwarte erfolgen. Denn am Anfang gibt es in vielen Fällen noch keine festen Spielpositionen. Häufig wechseln sich die Spieler ab, sodass immer wieder ein neuer Spieler im Tor steht. Erst mit der Zeit zeigt sich langsam, für wen welche Position am besten geeignet ist. Ab zehn oder elf Jahren kann dann ein torwartspezifisches Training erfolgen.
An diesem können am Anfang noch alle Spieler teilnehmen. Dadurch kann der Coach erkennen, wer sich hier hervortut und besondere Fähigkeiten zeigt. Zunächst sollten leichte Fangübungen durchgeführt werden. Wenn sich dann ungefähr ab der D-Jugend zeigt, welche Spieler später einmal im Tor stehen könnten, können diese gezielt trainiert werden. Hier ist auch der perfekte Zeitpunkt, um ihnen die Regeln langsam näher zu bringen, die sie auf dieser Position beherrschen müssen.
Reflexe, Sprungkraft und Strafraumbeherrschung
Im Fußball ist es mindestens genauso wichtig Tore zu verhindern, wie Tore zu schießen. Daher muss ein Schlussmann regelmäßig seine Reflexe, seine Sprungkraft und seine Strafraumbeherrschung trainieren. Gerade im modernen Fußball erfüllt er eine sehr wichtige Rolle. Oben wurde bereits erwähnt, dass der Schlussmann nicht mehr nur Tore verhindern, sondern sich am am Spielaufbau beteiligen muss. Dennoch sollten auch die Grundtugenden immer wieder trainiert werden.
Schnelle Reflexe können ein sicher geglaubtes Tor verhindern und damit einen großen Einfluss auf den Ausgang eines Spiels haben. Roman Bürki von Borussia Dortmund ist ein Torwart, der über exzellente Reflexe verfügt. Mit diesen hat er seine Mannschaft schon oft im Spiel gehalten und Gegentore verhindert.
Eine weitere Fähigkeit, die immer wieder trainiert werden sollte, ist die Sprungkraft. Diese wird zunächst einmal dafür benötigt, um Tore zu verhindern. Zudem ist es auch sehr wichtig, dass der Torwart zuverlässig Flanken und Ecken abfängt. Eine gute Strafraumbeherrschung wird benötigt, um Kopfballtore zu verhindern. Zudem sorgt sie für Respekt bei den gegnerischen Spielern.
Denn wenn ein Torwart immer wieder ohne Rücksicht auf Verluste aus seinem Tor kommt, um Flanken und Ecken abzufangen, überlegen diese sich zwei Mal, ob sie sich auf einen Luftzweikampf einlassen. Es gibt in einem Spiel immer wieder Situationen, in denen es nicht möglich ist, den Ball zu fangen. Dann ist es besser, ihn mit den Fäusten aus der Gefahrenzone zu befördern. Auch diese Eigenschaft sollte immer wieder trainiert werden.
Einige praktische Übungen für das Torwarttraining
1. Rhythmische Hampelmannbewegung mit drei Reifen
Der Trainer legt drei Reifen vor das Tor, zwei vorne und einen hinten. Jetzt stellt sich der Torwart hinter diesen auf und springt mit angelegten Armen und geschlossenen Beinen in das erste Hindernis. Dann öffnet er diese und setzt jeweils einen Fuß in die anderen beiden Reifen und nimmt dann die Grundposition ein. Der Coach stellt sich im Vorfeld ungefähr am Elfmeterpunkt auf und gibt nach einigen Sekunden einen Schuss ab. Das Ziel bei dieser Übung ist, dass der Torwart seine Koordination und auch seine Reflexe verbessert.
Denn wenn er nicht schnell genug die beiden vorderen Reifen erreicht, muss er trotzdem versuchen, die Bälle zu halten. Einfacher wird dies natürlich, wenn er die Grundposition eingenommen hat. Daher ist bei dieser Übung die Geschwindigkeit ein sehr wichtiger Punkt. Sie kann variiert werden, indem der Trainer den Ball auf unterschiedliche Weisen auf das Tor bringt.
2. Übung mit Tennisbällen
Bei dieser Übung muss sich der Torwart sehr gut konzentrieren. Er stellt sich ungefähr einen Meter entfernt von dem Trainer auf, neben dem ein Korb mit Tennisbällen steht. Der Coach wirft diese nun schnell hintereinander in Richtung des Torhüters. Seine Aufgabe ist es, möglichst viele Bälle mit den Händen oder Füßen abzuwehren. Allerdings muss er sie nicht festhalten. Es reicht, wenn er sie kontrolliert pariert. Mit dieser Übung kann er sehr gut seine Reflexe trainieren. Zudem fällt es dem Torwart nachher leichter, die deutlich größeren Fußbälle abzuwehren. Aus diesem Grund sollte diese Übung immer Mal wieder durchgeführt werden.
3. Flache Schüsse in die unteren Torecken
Der Torwart stellt sich ungefähr mittig ins Tor und direkt auf die Grundlinie. Ein Mannschaftkollege begibt sich mit mehreren Bällen zum Elfmeterpunkt. Dann schießt er diese in unregelmäßigem Wechsel in die linke und in die rechte Torecke. Der Torwart muss mit einem Hechtsprung versuchen, möglichst viele Bälle zu halten. Die Herausforderung ist hierbei, dass er nicht weiß, in welche Ecke der Mannschaftskollege schießt. Zudem muss der Torwart nach jedem Rettungsversuch möglichst schnell aufstehen und sich passend aufstellen.
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Nur dann hat er eine Chance, in beiden Ecken an die geschossenen Bälle zu gelangen. Somit werden mit dieser Übung die Sprungkraft, die Reaktionsfähigkeit, die Reflexe und auch die Kondition trainiert. Um sie noch etwas zu intensivieren, können die Bälle auch in die oberen beiden Winkel geschossen werden.
4. Reagieren nach Berühren des Balles
Der Torwart steht mit dem Rücken zu einem anderen Spieler mittig auf der Torlinie. Letzterer wirft aus einem Abstand von ungefähr zwei bis drei Metern einen Fußball leicht in seinen Rücken. Sobald dieser die Berührung spürt, dreht er sich schnell um, und versucht das Spielgerät zu sichern, bevor sein Kollege ein Tor erzielen kann. Somit eignet sich diese Übung bestens dafür, um die Reaktionsfähigkeit zu verbessern.
5. Zwei Bälle zu einem Partner werfen
Zwei Torwarte stehen sich circa drei Meter gegenüber. Beide halten in jeder Hand einen Fußball. Sobald der Coach ein Kommando gibt, werfen beide ihre Bälle zu dem Mitspieler. Die Aufgabe ist es, diese zu fangen ohne, dass sie auf den Boden fallen.
6. Seitliche Sprünge über Hürden
Seitliche Sprünge über Hürden können dafür genutzt werden, um die Sprungkraft zu verbessern. Daher sollte auch diese Übung immer wieder in das Fußballtraining integriert werden. Drei Hürden werden parallel zueinander aufgestellt. Der Torwart muss sie nun seitlich überspringen. Im Idealfall berührt er diese dabei nicht, sondern setzt die Füße nur kurz in dem Zwischenraum ab, bevor er zum nächsten Sprung ansetzt. Wenn er die Übung relativ gut beherrscht, kann sie noch etwas verschärft werden. Der Torwart nimmt unter jedem Arm einen Fußball und springt dann wieder seitlich über die Hürden. Hierbei muss er das Gleichgewicht halten und versuchen, dennoch saubere Sprünge auszuführen.
Fazit
Torwarttraining kann entweder separat oder gemeinsam mit der Mannschaft durchgeführt werden. Im Idealfall werden immer wieder beide Varianten genutzt, um den Keeper bestmöglich auf alle Situationen eines Spiels vorzubereiten. Unter anderem müssen auch immer wieder die Grundlagen trainiert werden, wie zum Beispiel das Fangen, das Fallen oder der Abwurf. Alle der oben beschriebenen Übungen können auf unterschiedliche Weisen variiert werden, sodass nie Langeweile aufkommt.
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