Bayern klarer Favorit
Mit Portugal, Frankreich, Griechenland, Kroatien, Uruguay und Mexiko haben sich nun auch die letzten Verbände für Brasilien qualifiziert, die 32 Teilnehmer der WM stehen somit fest. Apropos feststehen. Viele Beobachter der Liga glauben, dass die Deutsche Meisterschaft schon an diesem Wochenende entschieden werden könnte.
Nämlich dann, wenn Bayern München das Spitzenspiel bei Borussia Dortmund gewinnen sollte. Und das ist nach all den Schreckensnachrichten für die gastgebenden Dortmunder alles andere als eine Utopie. Die eigentliche Viererkette der Dortmunder lautet: Piszcek, Subotic, Hummels, Schmelzer. Im Topspiel des 13. Spieltages wird sie so aussehen: Großkreutz, Sokratis, Bender, Dum. Oder auch: Blaszczykowski, Sokratis, Friedrich, Großkreutz, der in diesem Fall nach links rücken würde. (Als Backup für die Innenverteidigung hat Dortmund jüngst nämlich den früheren Leverkusener Manuel Friedrich verpflichtet, der am Samstag auch gleich zum Einsatz kommen könnte.) Denn Subotic (die ganze Saison) und Hummels (wohl bis Januar) fehlen dem BVB bis auf weiteres.
Da Kapitän Sebastian Kehl die letzten Wochen ebenfalls aussetzen musste und Ilkay Gündogan schon seit August nicht mehr einsatzbereit war, hat Jürgen Klopp im Mittelfeld keine Wahl. Nuri Sahin wird definitiv spielen, was er seit Wochen in glänzender Manier tut. Bender an seiner Seite aber nur für oben genannten Fall, dass Klopp Friedrich gleich vertraut und als Innenverteidiger aufstellt. Als zweiter Sechser neben Sahin käme vielleicht auch noch Jonas Hofmann in Frage. In der Offensive kann Klopp dagegen aus dem Vollen schöpfen. Rechts dürfte Aubameyang spielen, Reus links und Mkhitaryan zentral hinter den Spitzen, vorne stürmt Lewandoski. Und wie sieht es beim Gegner aus?
Dortmund geht personell am Stock
Fast perfekt. Bis auf Ribéry kann Pep Guardiola alle Spieler einsetzen, und er wird wohl das 4-1-4-1-System dafür aufbieten, in dem Martinez die einzige Sechs gibt, während die Reihe vor ihm aus Müller, Götze, Robben und Kroos bestehen dürfte, ganz vorn Mandzukic. Zudem hat der Spanier in der Viererkette die freie Auswahl, im Gegensatz zu seinem Kollegen. Spielen dürften wohl Lahm, Boateng, Dante und Alaba. Dass sich mit diesen Personalfragen die Gewichte in Richtung München verschieben, erscheint vielen Beobachtern als zwingend logisch. Objektiv gesehen ist das richtig. Doch sollte man den Einsatzwillen und die Kampfkraft der Dortmunder dabei nicht unterschätzen.
Dass in der Liga an diesem Wochenende noch andere interessante Duelle ausgetragen werden, geht bei all den Schatten, die das Toppspiel vorauswirft, fast ein wenig unter. Schon am Freitagabend wird es spannend, wenn der VfB Stuttgart die Gladbacher Borussia empfängt. Dazu erwartet der Tabellenletzte Nürnberg am Samstag Wolfsburg – und endlich den ersten Saisonsieg. Ein Kellerduell steigt in Braunschweig, das Freiburg zu Gast hat, Schalke muss nach Frankfurt und Hoffenheim gastiert in Augsburg. In Berlin misst sich die Hertha (7.) mit dem Drittplatzierten aus Leverkusen. Am Sonntagnachmittag kommt es in Hamburg zum mit Spannung erwarteten Nordderby zwischen dem HSV und Hannover 96. Und ein paar Kilometer weiter westlich erwartet Werder Bremen Mainz 05, das mit sieben Punkten aus fünf Partien die Kurve wieder gekriegt hat nach einer langen Durststrecke vorher. Werder indes konnte im gleichen Zeitraum nur vier Zähler verbuchen.