Nürnberg verliert auch in Mainz
Chance nicht genutzt: der 1. FC Nürnberg verliert auch unter Interimstrainer Prinzen. Beim 0:2 in Mainz zeigte zwar die Defensive etwas verbessert, allerdings zu Lasten des Angriffsspiels.
Prinzen hatte in Mainz eine defensiv orientierte Taktik verordnet mit einem 4-3-2-1 als Spielsystem. Der Mainzer Trainer Tuchel setzte auf ein 4-4-2, und schon bald hatten die Hausherren die Partie im Griff. Nürnberg verteidigte eher im Raum als gegen den Mann, was die Mainzer erst einmal in Ruhe analysierten und ihrerseits zunächst wenig für das Spiel machten. Doch auch bei Ballbesitz öffnete sich die Nürnberger Abwehr nicht, die Nürnberger Außenverteidiger rückten kaum auf den Außenbahnen nach. Mainz stand zunächst recht tief, verschob dann aber Stück für Stück nach vorn, um die Gäste am Spielaufbau mehr zu stören. Soto, zunächst zweiter Sechser, rückte etwas heraus, was faktisch bedeutete, dass Mainz fortan mehr im 4-1-3-2 agierte.
Obwohl Nürnberg daraufhin erkennbar auf Manndeckung umschaltete, konnte Mainz die Fesseln etwas lösen, meist aufgrund der technischen Überlegenheit. Das zeigte sich besonders dann, wenn der FSV schnell umschaltete. Das gelang vermehrt über die eigene rechte Seite, wo Choupo-Moting durch seine Laufbereitschaft viele Räume riss, in die der hinter ihm postierte Außenverteidiger Diaz starten konnte. Nürnberg schaffte es hingegen nach Balleroberungen nicht, das Mittelfeld zügig zu überbrücken, wo sich die Mainzer Doppelsechs ja inzwischen zur einfachen Sechs, bestehend aus Geis, verwandelt hatte. So hatte Geis auch als einziger Sechser (von Soto allerdings oft unterstützt) keine Probleme, die Nürnberger Angriffe zu unterbinden.
Nürnberg hofft noch auf die Relegation
Nürnberg ließ seinerseits jedoch ebenfalls kaum etwas zu – und lag zur Pause dann auf einmal doch mit zwei Toren hinten. Bezeichnenderweise waren es Standards, die Mainz die Tore und damit den Grundstein zum Erfolg brachten. Das 1:0 erzielte Okazaki nach einem Freistoß von Geis mit dem Kopf, das 2:0 fiel nach einem Eckball, den die Nürnberger nicht klären konnten und Moritz den Abpraller vom Strafraumeck vollendete. Die Tore offenbarten, dass die Gäste mit der Taktik der Manndeckung insbesondere in der eigenen Viererkette Probleme haben, während Frantz, Balitsch und Stark im Mittelfeld ihre Aufgaben etwas besser erledigten.
In Halbzeit zwei passierte eine lange Zeit nichts, Geis und Soto diktierten im Mainzer Mittelfeld das Geschehen, Nürnberg ließ zwar auch nichts mehr zu, tat sich nach vorn aber sehr schwer. Prinzen reagierte spät, brachte in Hlousek und Colak zwei Stürmer für die Außenbahnen und versuchte nun, im 4-2-3-1 Chancen zu kreieren. Doch weiterhin bestimmte das Mainzer Pressing im Mittelfeld die Partie, so dass Nürnberg nur sehr wenig Offensives zustande brachte. Im Prinzip hatte der Club bis zur Nachspielzeit keine echte Chance mehr. Die Nürnberger Hoffnung ruht nun auf einem Sieg gegen Hannover und einer gleichzeitigen Niederlage des HSV gegen die Münchner.