Interview Gabor Pietschmann – FC Tiengen 08 U17
Heute im Interview: Gabor Pietschmann vom FC Tiengen 08
fussballtraining.de: Für welchen Verein wirst du nächste Saison tätig sein und welche Mannschaft betreust Du?
Gabor Pietschmann: Ich gehe jetzt beim FC Tiengen 08 in meine dritte Saison. Meine ersten beiden Saisons habe ich als verantwortlicher Trainer die U15 in der Bezirksliga Hochrhein betreut. In der kommenden Saison wechsele ich in die U17 (ebenfalls Bezirksliga Hochrhein) und gehe dadurch den nächsten Schritt in meiner ‚Trainerkarriere‘.
fussballtraining.de: Wie zufrieden bist Du mit dem Verlauf der vergangenen Saison? Was hat den Ausschlag gegeben, dass du den Verein gewechselt hast und was wird anders werden?
Gabor Pietschmann: Die vergangene Saison stand beim FC in den oberen Juniorenstufen lange Zeit unter keinem guten Stern. Die A – C-Juniorenteams taten sich lange Zeit schwer und kämpften teils bis zum Ende um den Klassenerhalt in ihren jeweiligen Ligen.
Für die U15, die unter meiner Führung auftrat, kann ich den (vielleicht Haupt-)Grund dafür beim eklatant großen Wechsel der Spieler auf Grund des Jahrgangswechsels angeben. Vom älteren Jahrgang sind gerade einmal 7 Spieler in der C-Jugend geblieben. Und von denen waren in der Saison davor nur 2 Spieler Stammspieler gewesen. So hatte nahezu das komplette Team recht lange mit der Umstellung aufs Großfeld, was bei uns in Tiengen eine wirklich große Umstellung auf Grund der verschiedenen Plätze bedeutet, zu kämpfen. Hinzu kam dann sicher noch das ein oder andere Verletzungspech oder Veranstaltungen, die auf die Wochenenden fielen. Zum Ende der Saison hat sich das Team dann aber gefunden und in den wichtigen Spielen die für den Klassenerhalt notwendigen Punkte eingefahren.
Für die U17, die ich zukünftig übernehme, einen exakten Rückblick zu geben fällt mir schwer, da mir hierzu der tiefere Einblick fehlte. Nach einem grandiosen Start mit 4 Siegen aus 4 Spielen fiel das Team in ein Loch und kämpfte bis Mitte der Rückrunde um den Verbleib über dem verhängnisvollen Strich in der Tabelle. Am Ende zeigte das Team jedoch wieder die gewohnten Tugenden, sicherte sich nicht nur wie selbstverständlich den Klassenerhalt sondern belohnte sich darüber hinaus noch mit dem Pokalsieg im Naturenergie Pokal.
fussballtraining.de: Welche Ambitionen habt ihr für die kommende Saison?
Gabor Pietschmann: Für die bevorstehende Runde steht als allererstes natürlich der frühzeitige Klassenerhalt auf dem Programm. Die vergangene Saison hat eindrucksvoll bewiesen, dass sich kein Team vor Rundenbeginn sicher sein kann, die Klasse halten zu können. Darüber hinaus wollen wir versuchen, den Pokalerfolg möglichst zu wiederholen und im großen SBFV-Pokal vielleicht den Pokalschreck spielen und für die eine oder andere Überraschung sorgen.
fussballtraining.de: Welche Philosophie verfolgst Du als Trainer? Was ist Dir besonders wichtig?
Gabor Pietschmann: Ich stehe für Ballsicherheit und Ballbesitz. Solange mein Team im Ballbesitz ist, kann der Gegner schon kein Tor erzielen. Dazu gehört natürlich ein geschlossenes Auftreten im Mannschaftsverbund (Thema Verschieben in alle Richtungen).
Besonders wichtig ist mir als verantwortlicher Trainer die Disziplin. Das fängt im Training schon an, dass sich verhinderte Spieler rechtzeitig abmelden, und geht bis ins Spiel hinein, das jeder bereit ist für den anderen einzustehen. Das sollte im Mannschaftssport eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein, aber gerade im Alter C-/B-Junioren kommen schulischer Druck und andere Interessen mit hinzu, was sich dann auch auf dem Platz wiederspiegelt.
Hier sehe ich mich auch aus pädagogischer Sicht gefordert. Ich stehe jedem Spieler, du auch den Eltern wenn diese es für nötig erachten, zur Verfügung.
fussballtraining.de: Wer ist Dein Vorbild als Trainer und warum?
Gabor Pietschmann: Es gibt sicher viele gute Trainer und man schaut sich von jedem Trainer, jeder Trainingseinheit, die man irgendwo beobachten kann, das ein oder andere ab und versucht es im eigenen Training einzubauen. Aber man sollte seinen eigenen Stil finden und authentisch auftreten. Gerade junge Spieler merken sehr schnell, ob man da nur jemanden kopieren will oder ob man wirklich hinter dem steht, was man sagt.
Die Trainer aus der Bundesliga oder den großen internationalen Vereinen stehen natürlich immer im Focus. Wenn man selbst Trainer ist, dann schaut man Spiele aus einer etwas anderen Sichtweise. Man beobachtet den Trainer, wie reagiert er auf bestimmte Situationen usw.
In der vergangenen Saison haben mich aus der Bundesliga da vor allem die Trainer Jens Keller (FC Schalke 04), Jürgen Klopp (Borussia Dortmund) und natürlich Pep Guardiola (FC Bayern München) am intensivsten in den Bann gezogen. Alle drei Trainer haben aus meiner Sicht hervorragende Arbeit geleistet und alle drei hatten unterschiedlichste Probleme im Laufe der Saison zu bewältigen. Der Eine löst das emotionaler als der andere. Das ist schon beeindruckend gewesen. Ich bevorzuge die Devise ‚In der Ruhe liegt die Kraft‘.
fussballtraining.de: Welche Schwerpunkte setzt Du in Deinem Training?
Gabor Pietschmann: Meine Schwerpunkte in jedem Training beruhen auf meiner Philosophie. Kein Training ohne Passfolgen. Hier natürlich immer wieder Variationen in unterschiedlichster Form. Sicheres Passspiel ergibt zwangsläufig hohen Ballbesitz. Dazu kommen immer athletische Komponenten wie Koordination aber auch Kondition.
fussballtraining.de: Welche Utensilien dürfen in Deinen Trainingseinheiten nie Fehlen?
Gabor Pietschmann: Der Ball und Hütchen kommen in jedem Training zum Einsatz. Und das geht es gar nicht. Das fängt beim Aufwärmen schon an und zieht sich durchs ganze Training. Koordinationsleitern, Stangen und Hürden etc. kommen je nach Bedarf zum Einsatz.
fussballtraining.de: Wie bildest Du Dich als Trainer weiter?
Gabor Pietschmann: Weiterbildung ist für unsere Tätigkeit natürlich ein absolutes Muss. Neben der regelmäßigen Weiter-/Fortbildung in der Sportschule Steinbach zur Lizenzverlängerung versuche ich mir gelegentlich auch Trainingseinheiten anderer Vereine/Mannschaften anzuschauen. Der ein oder andere Bundesligaverein wird seine Saisonvorbereitung sicher wieder bei uns in der Nähe im Öschberghof Donaueschingen abhalten. Diese Gelegenheit kann und sollte man sich dann auch nicht entgehen lassen. Man orientiert sich ja immer am Grundsatz ‚von den Besten lernen‘. Darüber hinaus kann ich nur die Zeitschrift ‚Fussballtraining‘ vom Philippka-Sportverlag empfehlen.
fussballtraining.de: Wie lauten Deine persönlichen Ziele als Trainer?
Gabor Pietschmann: Ich möchte den mir anvertrauten Jungs mit möglichst viel Spaß möglichst viel mit auf den Weg geben. Sowohl für ihre persönliche wie auch fußballerische Zukunft.
Sind Sie auch Jugendtrainer und würden sich gerne hier bei uns auf fussballtraining.de vorstellen? Dann schreiben Sie uns noch heute eine Mail an: fussballinterviews@gmail.com