3.6. Passkombinationen nach Spielpositionen
Die standardisierten gruppentaktischen Kombinationsformen wie das Spiel über den dritten Mann oder der Doppelpass finden im Wettspiel in spezifischen Situationen überproportional statt. So ist z. B. der Außenangreifer häufiger Empfänger des Balles beim Spiel über den dritten Mann, weil 6 oder 9 auf ihn weiterleiten, als dass er selbst direkt weiterleiten muss. Die heutige Montagseinheit gibt einen Einblick, welche Passkombinationen mit Positionsbezug stattfinden. Die wichtigsten Grundprinzipien dazu sind so erklärt, dass sich jeder Trainer für seine Mannschaft individuelle Passmuster zurechtlegen kann.
Passkombinationen mit Positionsbezug
Organisation und Ablauf
• Zwei parallele Spielfelder aufbauen und die Spieler wie in der Abbildung postieren. Zwei Torhüter machen sich separat warm.
• Der Spieler aus Position A passt zum Partner bei Hütchenposition B, dieser lässt den Ball zurückklatschen.
• Direkter Steilpass zu D, währenddessen läuft der zentrale Spieler in Position C.
• D lässt zu C klatschen, von dort diagonaler Wechsel zu Position H.
• Direktspiel. Nach ihrer Aktion wechseln die Spieler zur nächsten Position weiter (A zu B, C zu D, D zu H).
• Gleicher Ablauf auf der anderen Seite bzw. im parallelen Feld.
Hinweise
• Die Positionen und Passfolgen sind am Wettspiel orientiert.
• Beispiel oben: Der Innenverteidiger spielt zum Rauten-6er und überspielt diesen nach dem Rückklatscher mit dem Pass zu 10. Dieser legt auf den überspielten 6er ab, schräger Pass zum ballentfernten Rautenaußenspieler.
• Die Variationen können ebenfalls an typische Passfolgen im jeweiligen Spielsystem angepasst werden.
• Diese Organisation ist vortaktisch. Wer näher am Spiel trainieren möchte, kann die Spieler im spielgemäßen Raum und am entsprechenden Ort auf dem Platz positionieren. Der Platzbedarf und die Passdistanzen werden damit größer.
Variationen
• Jede denkbare Kombination im Rahmen der Organisation bzw. Positionsaufstellung.
• Beispiele:
– A zu B zu E zu H (4 über 6 zu 5 und 8)
– A zu F zu D zu C zu H (Spiel mit Doppelsechs: 4 über ballferne 6 zu 9 und hohe 6).
Hauptteil: 6-gegen-3 im Dreifarbenspiel
Organisation und Ablauf
• Die Spieler inklusive der beiden Torhüter in sechs 3er-Team einteilen, je drei Teams in einem der beiden parallelen Feldern.
• 6-gegen-3 im Direktspiel: Zwei Dreierteams spielen gegen das dritte (Abb.: Gelb und Blau gegen Rot). Bei Balleroberung der Unterzahlmannschaft wechselt das Team in die Mitte, das für den Ballverlust verantwortlich ist.
• Eine Ballzirkulation über 15 Stationen entspricht je einem Punkt für die beiden Mannschaften, die diese Stafette erreicht haben.
• Drei Durchgänge zu je 8 Minuten, nach jedem Durchgang die sechs 3er-Teams so wechseln, dass sie in möglichst vielen Konstellationen zueinander spielen.
• Welche Dreiermannschaft erreicht in allen Durchgängen die meisten Punkte?
Hinweise
• Allgemeine Schulung des Kombinationsverhaltens ohne Spielrichtung aber mit Positionsbezug: Es ist immer mindestens ein zentraler Verlagerungsspieler nötig!
• Wichtig: Spiel ohne Ball! Siehe Montagseinheiten „Grundlagen des Zusammenspiels“.
Abschluss: 8-gegen-8
Organisation und Ablauf
• 8-gegen-8 im halben Spielfeld auf zwei Tore mit Torhütern. Positionsgemäße Aufstellung.
• Spiel mit maximal zwei Ballkontakten.
Hinweis
• Anpassung der Kontaktbegrenzung je nach Leistungsstand. Je weniger Kontakte, desto höhere Anforderungen an …
– … das vorausschauende Spiel: Wer den Ball direkt weiterleiten möchte, muss schon vorher wissen, wo er wen anspielen kann.
– … das Spiel ohne Ball: Damit der Partner direkt weiterspielen kann, müssen mit dem Zuspiel zu ihm Optionen eröffnet werden!