Vorsicht, Falle

Die Behandlung von Verletzungen ist schwieriger als allgemein angenommen

Für dieses heikle Thema wollen wir vorab eventuell erfolgte ärztliche Fehlprognosen einmal ausschließen. Denn dass dann falsch behandelt wird, ist ja klar. Vielmehr geht es hier darum, dass auch bei einer richtigen Prognose viel, ganz viel oder alles falsch gemacht werden kann. Als kleines Beispiel dient doch dieses: Man hat sich einen Muskel gezerrt, sagen wir mal im Oberschenkel, und reflexartig erfasst einen der Gedanke, dass da nun sofort Wärmesalbe drauf muss. Der PECH-Regel zufolge, wie in anderen Abschnitten schon häufig dargelegt, ist – nach dem sofortigen Abbruch des Trainings – die erste Pflicht allerdings eine Kühlung der betroffenen Stelle. Ob mit Eis oder einem kalten, feuchten Tuch, ist dabei weniger wichtig. Eine falsche Behandlung zeitigt oft schon fatale Folgen.

Man kann sich nun ohne viel Fantasie leicht vorstellen, dass sich bei zunehmend komplexeren Verletzungen wie Muskelfaserrissen, Bänderdehnungen oder gar Bänderrissen die Möglichkeiten einer falschen Behandlung potenzieren. Bei langfristigen Verletzungen ist allein aufgrund der großen Zeitspanne ein falsches Einwirken tendenziell wahrscheinlicher – wenn eine Dehnung, die man langsam wiederbelasten soll, falsch belastet wird, sind ganze Wochen der Reha mit einem Schlag dahin.

Andere Heilungsverläufe wie die eines Knochenbruchs lassen sich dagegen wenn schon nicht merklich beschleunigen, so doch zumindest unterstützen – etwa durch die richtige, an Calcium und Magnesium reiche Nahrung. Denn diese beiden Elemente stärken Knochenmark und –struktur, sie verleihen dem geschädigten Knochen also mehr Stabilität. Auch die Einnahme von gewissen Präparaten ist unter diesen Umständen förderlich. Doch auch hier gilt: Wer das Falsche zu sich nimmt, läuft Gefahr, den Heilungsprozess zu verzögern. Im kleinsten Zweifelsfall sollte man darum kurze Rücksprache mit dem behandelnden Arzt treffen.