Die Zerrung

Es ist ein Wort, bei dem jeder Fußballspieler unwillkürlich zuckt. Und wer es von seinem Arzt zu hören bekommt, den trifft es wie ein Blitz: Zerrung. Schon das Wort ist hässlich, und die Verletzung ist es auch.

Wer mit einer Zerrung richtig umgehen möchte, der ist gut beraten, schon innerhalb der ersten Minuten, nachdem der Muskel gezerrt wurde, mit der Eisbehandlung zu beginnen, auch ohne ärztlichen Ratschlag. Ist allerdings kein Eis zur Hand, dann gilt: lieber erst mal gar nichts machen, bevor man etwas falsch machen kann. Wer Eis in der Nähe hat, sollte natürlich drauf achten, dass zwischen der Haut und dem Eisbeutel noch ein Tuch liegt, da sonst umliegende Muskelpartien unterkühlt werden. Einige Stunden nach der Verletzung sollte dann mit der eigentlichen Behandlung begonnen werden: Sportsalbe, ein lockerer Verband und Hochlegen der betroffenen Extremität. Man spricht in diesem Zusammenhang auch von der PECH-Regel: Pause (also sofort aufhören, wenn man sich eine Zerrung zuzieht), Eis, Compression (also der Verband), Hochlagern. Bei schwereren Zerrungen bleibt indes nur der Weg zum Arzt, den man dann fragen sollte, ob er so genannte Muskelrelaxanzien verschreibt – Arzneien, die den Muskel entspannen.

Was ihre Dauer betrifft, so können Zerrungen ganz schön hartnäckig sein, besonders dann, wenn man nicht lange genug pausiert. Im Profibereich schaffen es die Ärzte, die Patienten mitunter innerhalb einer knappen Woche fit zu bekommen. Wer allerdings keinen Zugang zu hoch dotierten Medizinern hat und seine Zerrung eben konservativ behandelt oder behandeln lassen muss, sollte sich keinen Illusionen hingeben – zehn bis vierzehn Tage Schonfrist muss man sich dann schon gewähren. Natürlich gilt: Je schwerer die Zerrung, desto länger die Pause. Im Zweifelsfall fängt man lieber spät als früh wieder mit dem Training an. Es gibt Fälle, auch bei den Profis, in denen verschleppte Zerrungen ganze Karrieren begleiten.