Futsal – fußballverwandter Freizeitspaß
Die Begriffe Fußball und Hallenfußball sind in Deutschland geläufig – weniger bekannt ist bislang noch der Begriff Futsal. Hallenfußball ist ein Oberbegriff für alle Varianten des Fußballspiels in der Halle. Futsal ist die international anerkannte Variante des Fußballspiels in der Halle. Diese Sportart ist vor allem in Südamerika sowie Süd- und Osteuropa verbreitet und hat ihren Ursprung in Uruguay und Brasilien der 1920er Jahre.
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Der DFB gleicht sich den internationalen Regeln an und fördert das Futsalspiel. Wichtig für die flächendeckende Einführung von Futsal in Deutschland sind verschiedene Faktoren: Das Spiel verbessert die Qualität des Fußballspiels. Futsal gewährt eine nahtlose Weiterführung der fußballerischen Ausbildung, da die Spieler in der Lage sind, im Winter zu spielen. Weiterhin ist die Verletzungsgefahr bei dieser Variante des Hallenfußballs geringer, da es keine Banden gibt wie im Hallenfußball meist der Fall ist.
Die wesentlichen Unterschiede zwischen Fußball und Futsal:
- Die Anzahl der Spieler und die Größe des Spielfelds
- Die Dauer des Spiels und der beiden Halbzeiten
- Die Anzahl der Schiedsrichter
- Die Abseitsstellung und körperliche Attacken
- Auswechslungen und Auszeiten
- Die Bälle
- Strafstoßpunkte
- Auszeiten
- Fouls
- Spielfortsetzung
Die Anzahl der Spieler, die Größe des Spielfelds und die Tore
Beim Futsal ist das Spielfeld kleiner als beim Fußballspiel. Weiterhin sind fünf statt elf Spieler wie beim Fußball auf dem Feld. Jeweils vier Spieler einer Mannschaft versuchen, den Ball ins gegnerische Handballtor zu schießen.
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Die Dauer des Spiels und der beiden Halbzeiten
Ein Futsalspiel dauert 40 Minuten, unterteilt in zwei Halbzeiten mit einer Länge von je 20 Minuten. Die Halbzeitpause dauert fünfzehn Minuten. Im Fußball gibt es ebenfalls zwei Halbzeiten, die jeweils 45 Minuten dauern. Die Halbzeitpause dauert ebenso fünfzehn Minuten.
Steht es nach Ablauf der regulären Spielzeit unentschieden, gibt es beim Futsal eine Verlängerung von zwei Mal fünf Minuten. Wenn anschließend kein Sieger feststeht, führt ein Strafstoßschießen die Entscheidung herbei.
Beim Fußball folgen in Ausscheidungsspielen nach der regulären Spielzeit zwei Mal fünfzehn Minuten Verlängerung ohne Pause. Kommt es bis zum Ende der Verlängerung zu keiner Entscheidung, folgt Elfmeterschießen. Dabei hat jedes Team fünf Versuche, das Spiel für sich zu entscheiden. Das Team, das am häufigsten das Tor trifft, gewinnt das Spiel.
Die Anzahl der Schiedsrichter
Trotz des kleineren Spielfelds benötigt Futsal mehr Schiedsrichter als Fußball. Zwei befinden sich auf dem Spielfeld und ein dritter Schiedsrichter zählt die begangenen Fouls. Hinzu kommt ein Zeitnehmer, der der sich um die Uhr kümmert.
Während eines Fußballspiels leitet ein Hauptschiedsrichter das Spiel, den zwei Linienrichter an den Spielfeldseiten unterstützen.
Abseitsstellung und körperliche Attacken
Das herkömmliche Fußballspiel kennt die Abseitsstellung, das Futsalspiel nicht. Das nimmt Einfluss auf die Verteidigungsstrategie beim Futsal. In der Regel verbleiben sowohl der Torwart als auch zwei Feldspieler während des gesamten Spiels in der Defensive.
Abseitsstellung besteht beim Fußball, wenn bei einem nach vorne gerichtetem Pass der angreifenden Mannschaft ein Spieler dieser Mannschaft näher zum Tor steht als der letzte Mann der anderen Mannschaft (plus der Torwart). Entscheidend ist hier der Zeitpunkt des Abspiels. Eine Fußballmannschaft ist in der Lage, sich durch diese Regel einen Vorteil zu beschaffen, indem sie bewusst die gegnerische Mannschaft in die Abseitsfalle lockt.
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Körperliche Attacken gegen einen gegnerischen Spieler wie solche mit der Schulter sind beim Futsal verboten. Die Schiedsrichter bestrafen diese mit einem Freistoß. Beim Fußball sind körperliche Attacken gang und gäbe. Ob sie der Schiedsrichter ahndet, hängt von der Schwere des Fouls und seiner Sichtweise ab.
Auswechslungen und Auszeiten
Im Gegensatz zum Fußballspiel erlaubt das Futsalspiel eine unbegrenzte Zahl von Auswechslungen, Wiedereinwechslungen einbezogen. Im Fußball sind drei Auswechslungen in jedem Spiel erlaubt.
Beim Futsal sind beide Mannschaften in der Lage, in jeder Hälfte eine Auszeit zu nehmen, was die Regeln des Fußballspiels nicht erlauben. Die Auszeiten lassen sich jederzeit vom Trainer beantragen, wenn ein Spieler seiner Mannschaft in Ballbesitz ist.
Die Bälle
Futsal benötigt einen speziellen Ball für Hallenfußball. Dieser ist geringfügig kleiner als der Ball beim Fußball und bringt relativ zu dessen Größe mehr Gewicht auf die Waage. Im Vergleich mit einem Fußball hat der „Futsalball“ ein reduziertes Sprungverhalten (geringerer Rücksprung), sodass er nahezu nicht vom Hallenboden zurückprallt. Auf diese Weise lässt er sich leichter kontrollieren, was vor allem dem Direktspiel zugutekommt. Dagegen ist die Oberfläche eines Futsalballs ähnlich der eines Balls, der beim Fußball Verwendung findet.
Fouls und Strafstoßpunkte
Futsal lastet Fouls der Mannschaft an deshalb spricht man auch vom „Mannschaftsfoul“. Ab dem fünften Foul in einer Halbzeit, das einen direkten Freistoß nach sich zieht, erhält die gegnerische Mannschaft für jedes weitere Foul dieser Art einen direkten Freistoß ohne Mauer. Dabei lässt sich der Ball auf die Zehnmetermarkierung vorlegen, was eine strafstoßähnliche Situation hervorruft.
Einen gewöhnlichen Strafstoß führt der ausführende Spieler beim Futsal aus einer Entfernung von sechs Metern zur Torlinie aus. Beim Fußball erfolgt ein Strafstoß aus einer Entfernung von nahezu elf Metern zur Torlinie. Das bedeutet, es gibt im Futsal zwei Strafstoßpunkte statt einen wie beim Fußball.
Spielfortsetzung und Torwart
Wenn ein Spieler den Ball ins Seitenaus spielt, kickt ihn ein Spieler der gegnerischen Mannschaft ein, statt ihn einzuwerfen wie im Fußball. Wichtig ist, dass das Spiel innerhalb von vier Sekunden nach der Unterbrechung weiterläuft. Auf diese Weise erhöht sich das Tempo des Spiels.
Berührt der Torwart den Ball und wirft ihn einem Mitspieler zu, muss er warten, bis ein Spieler der gegnerischen Mannschaft den Ball berührte, um in der Lage zu sein, den Ball in der eigenen Hälfte zu spielen. Futsal erlaubt einen fliegenden Torwart.
Das taktische Verhalten im Futsal im Vergleich zum Fußball
Futsal bedeutet mehr Handlungsschnelligkeit durch das verkleinerte Spielfeld gegenüber Fußball. Aus diesem Grund sind die Spieler mehr am Spiel beteiligt und öfter im Ballkontakt. Weiterhin ist sowohl der Zeit- als Gegnerdruck größer als beim Fußball, was hohe Anforderungen an das taktische Verhalten stellt.
Aus oben genanntem Grund sowie der verringerten Spieleranzahl im Vergleich mit Fußball ist es beim Futsal schwieriger, in bestimmten Situationen Überzahlsituationen zu erreichen. Das bedeutet, Manndeckung ist oftmals besser als Raumdeckung.
Im Vergleich zum starren Positionsspiel beim Fußball machen beim Futsal schnelle Positionswechsel mehr Sinn. Zudem führen das gegenüber dem Fußballspiel begrenzte Spielfeld sowie die verkürzte Spielzeit dazu, dass technische Fertigkeiten beim Futsal mehr an Bedeutung gewinnen.
Beim Fußball basieren moderne Spielsysteme auf Raumdeckung, sodass die Spieler Passwege zustellen. Die Aufhebung der direkten Zuordnung bewirkt, dass sich die Aufgaben der Spieler im Vergleich mit Manndeckungssystemen verändern: Abwehrspieler beteiligen sich am Spielaufbau, Stürmer und Mittelfeldakteure wehren gegnerische Angriffe ab. Das bedeutet, in modernen Fußballsystemen verteilt sich die Abwehrarbeit auf das komplette Team. Die Abwehrspieler beteiligen sich am Spielaufbau.
Ist das Futsaltraining anders als Fußballtraining?
Sowohl beim Futsaltraining als auch beim Fußballtraining geht es zuallererst darum, die Eigenschaften des jeweiligen Spiels zu berücksichtigen. Das bedeutet beim Futsal, schnelle Antritte, viele Richtungswechsel, Pässe und Schüsse aus dem Lauf heraus zu trainieren. Vor allem das Spiel mit der Sohle ist wichtig. Der Grund ist, dass es in der Lage ist, die optimale Ballannahme und Weiterführung des Balls in alle Richtungen leicht zu ermöglichen.
Das Techniktraining besteht beim Futsaltraining und beim Fußballtraining im Wesentlichen aus Passspiel, Ballannahme, Ballführung und Torschuss. Weiterhin ist die Taktik sowohl beim Fußballtraining als beim Futsaltraining wichtig. Die am häufigsten verwendete taktische Grundformation beim Futsal ist 3:1. Weitere Formationen sind 2:2 sowie 4:0. Am besten ist ein auf die Spielertypen zugeschnittenes Spielsystem sowie eine entsprechende Positions- und Aufgabenverteilung.
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Grundsätzlich ist Fußball in der Lage, vom Hallenfußballspiel Futsal zu profitieren. Der Grund ist folgender: Futsaltraining lehrt den Spielern wichtige Elemente des Fußballs, die sich beim Fußballtraining auszahlen. Zu diesen gehören zum Beispiel das Lösen aus dem Pressing, das Zweikampfverhalten oder das Offensivspiel vor dem gegnerischen Tor. Weiterhin lehrt es den Spielern, in der Defensive gegen den Ball zu spielen statt gegen den Mann.
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Bildquelle:
Baronb / www.fotolia.de