Guardiola trainiert das Angriffspressing und die Blockverschiebung
Beim kurzfristig angesetzten öffentlichen Training des Rekordmeisters am Dienstagabend säumten wieder unglaubliche viele Fans das Trainingsgelände des Rekordmeisters. Dabei konnte Chef-Trainer Pep Guardiola fast alle Bayern-Profis zur Einheit begrüßen. Einzig Franck Ribéry und Javi Martínez absolvierten je ein individuelles Training, der Mainzer Neuzugang Jan Kirchhoff dagegen stieg nach überstandenen muskulären Problemen wieder voll ins Teamtraining ein und könnte so am kommenden Samstag gegen den 1. FC Nürnberg wieder in den Kader rutschen.
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Torwarttraining, Auge-Hand-Koordination
Los ging es für die Feldspieler mit der obligatorischen Aufwärm-Laufschule, während die Keeper mit Torwarttrainer Toni Tapalovic sich zu Beginn wie gewohnt selbst aufwärmten. Dabei wurde in einem klassischen Aufbau mit drei Anspielern frontal und je diagonal vor dem Tor gezielt an der Auge-Hand-Koordination gefeilt und anschließend noch das Absprungverhalten bei hohen Bällen betrachtet. Beide Standard-Übungen sind auch im Video zu sehen.
Spielaufbau unter gewaltigem Gegnerdruck
Als anschließend die Feldspieler mit ihrem Aufwärmprogramm fertig waren, wurden die Torhüter integriert in diverse Spielformen, die leicht unterschiedlich aufgebaut waren. Schwerpunkt der Einheit war nämlich das Defensivverhalten insbesondere im zentralen Mittelfeld, im Angriffspressing und damit verbunden – offensiv denkend – auch der Spielaufbau unter gewaltigem Gegnerdruck.
6 gegen 9, Spielaufbau
In der ersten Form wurde auf zwei Tore gespielt. Eine offensive Mannschaft mit sechs Spielern versuchte gegen eine defensive Truppe mit neun Mann von hinten heraus zu spielen. Bei Ballverlust startete der Spielaufbau nochmal am eigenen Tor. Die drei Spieler Überzahl stellten genau das zentrale Trio dar, welches mit blauen Leibchen zusätzlich herausgestellt wurde.
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Hier variierte Guardiola einige Male, offenbar sucht er noch nach der Idealbesetzung für sein Spielkonzept. Zuerst durfte sich Bastian Schweinsteiger als alleiniger Sechser versuchen, Mario Götze und Toni Kroos besetzten vor ihm zwei Achter-Positionen. Anschließend übernahm Thiago Alcantara die Sechs während Schweinsteiger und Götze auf die Acht rückten.
6er näher an der Viererkette
Auffallend hierbei war, wie weit Guardiola seine Sechs immer wieder zurück beorderte. Die Bindung zur Viererkette war dem Übungsleiter diverse Unterbrechungen wert und der Spanier forderte im Defensivverhalten unentwegt Laufwege des Sechsers zwischen die beiden Innenverteidiger, insbesondere wenn einer der beiden Außenverteidiger im Pressing auf einer Seite Druck aufbaute.
Die abkippende Sechs war bislang eher im Offensivgedanken vertreten, Guardiola scheint diese Idee nun auch auf die Abwehrarbeit ummünzen zu wollen.
Der Stürmer lenkt wie gewohnt das Pressing mit einem Bogenlauf auf einen der Innenverteidiger, der Pass auf Außen wird dann attackiert durch den offensiven Flügel. Die defensiven Außenverteidiger laufen hierbei voll durch und verhindern so Räume, die das Angriffspressing aushebeln könnten. Der ballnahe Innenverteidiger soll voll auf die so offene Seite durchschieben, so dass der Sechser den offenen Raum des IV auffüllt. So zumindest der Gedanke, denn Guardiola musste viel Überzeugungsarbeit bei seinen Mannen leisten und immer wieder feine Korrekturen vornehmen.
Angriffe auf kompakten Defensivverbund
Die zweite Übungsform sah nun so ähnlich aus, denn auf eine Spielfeldhälfte wurden immer wieder Angriffe auf einen kompakt stehenden Defensivverbund gefahren, wobei die Innenverteidiger sich stets weit aus der Kette herauslösten und der Sechser die Aufgabe hatte diese Lücken zu schließen.
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Abschließend ging es über in ein Spiel elf gegen elf auf einem Spielfeld von Strafraum zu Strafraum. Dies wurde in zwei Halbzeiten gestaltet á 15 Minuten.
Nach einem kurzen Dehnkreis mit Elementen der Stabilisation, Regeneration, statischem Dehnen und außerdem einigen Freistoß-Extraschichten war der Trainingstag nun für die Bayern beendet, die taktischen Ideen von Guardiola benötigen sicherlich noch etwas Zeit und werden in den nächsten Partien wohl so deutlich eher noch nicht zu sehen sein.
Von Dominik Langenegger
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