Hallenfußball vs. Feld-Fußball: Darum ist Hallenfußball schädlich

Wie der Name bereits andeutet, ist Hallenfußball klassischer Fußball – nur in der Halle statt auf dem Rasen. Er unterscheidet sich vom Feld-Fußball durch die deutlich kleinere Spielfläche, eine geringere Anzahl von Spielern und (teilweise) Bandenbegrenzung statt Seitenaus-Linie. Meistens gibt es beim Hallenfußball auch besondere Regelungen, die das Spiel deutlich schneller und weniger taktisch machen.

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Seit wann gibt es Hallenfußball?

In Deutschland wird Hallenfußball seit den 1970er Jahren gespielt. Zu Anfang hauptsächlich im Jugend- und Amateurbereich verbreitet, wurde Hallenfußball schnell auch von den Vereinen der ersten und zweiten Bundesliga entdeckt – zuerst als Möglichkeit, die Winterpause zu überbrücken, später dann auch für professionelle Turniere.
Das erste offizielle Hallenturnier fand vom 13. Januar bis 17. Januar 1971 statt und wurde in der Berliner Deutschlandhalle ausgetragen. Zu den Teilnehmern zählten neben Gastgeber Hertha BSC unter anderem auch Eintracht Braunschweig Werder Bremen und Borussia Mönchengladbach. Nach diesem ersten Testlauf entwickelte sich der Hallenfußball schnell zu einem echten Erfolg.

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In den 80er Jahren führte der DFB schließlich das Hallenmasters ein – der Vorgänger des DFB-Hallenpokals und der heutigen Hallenturniere. Inzwischen finden zwar keine offiziellen Hallenturniere mehr statt, die regelmäßigen Events mit Traditions- und All-Star-Mannschaften erfreuen sich dennoch großer Beliebtheit. Zudem werden seit Anfang der 2000er Jahre regelmäßig Futsal-Turniere ausgetragen; seit der Saison 2014/15 findet die offizielle deutsche Futsal-Meisterschaft statt und seit 2016 bestreitet die deutsche Futsal-Nationalmannschaft regelmäßig Länderspiele.
Hallenfußball
Im Jugendbereich erfreut sich das klassische Indoor Turnier nach wie vor einer großen Beliebtheit. Auch auf regionaler Ebene spielen Hallenturniere weiterhin eine wichtige Rolle. In Nordrhein-Westfalen finden regelmäßig Stadtmeisterschaften statt, während im Saarland seit einigen Jahren wieder ein Hallenmasters ausgetragen wird.

Hallenfußball im Amateur- und Profibereich: Das sind die Unterschiede

Hallenfußball unterscheidet sich nur in einigen wenigen Aspekten vom klassischen Feld-Fußball – und auch die Unterschiede zwischen Amateur und Profi, Kindern und Erwachsenen fallen gering aus. Im regionalen Bereich liegt der Fokus mehr auf Turnieren, während die Profis die Halle hauptsächlich im Winter für Trainingszwecke nutzen. Zwar finden in allen Ligen Turniere statt, im professionellen Bereich nehmen daran jedoch meist nur die zweiten Mannschaften teil, da das Verletzungsrisiko in der Halle deutlich höher ist und viele Spieler in den Winter- und Sommerpausen nicht zur Verfügung stehen.

Die Regeln: Einige Unterschiede

Anders als beim Feld-Fußball, unterscheiden sich Feld- und Torgröße sowie die einzelnen Regeln beim Futsal nur marginal zwischen den Klassen. So ist zum Beispiel die Ballgröße unterschiedlich: Von den Bambinis bis zur D-Jugend wird ein Futsalball light verwendet, C-Junioren und darüber spielen mit einem normalen Ball. Die Spielzeiten unterscheiden sich ebenfalls. Wo bei den E/F/G-Junioren zweimal sieben Minuten gespielt werden, dauert ein Spiel bei den Herren zweimal zwanzig Minuten.
Weitere Unterschiede gibt es unter anderem bei den Spesen der Schiedsrichter und bei den Höchstspielzeiten bei Turnieren.

Höheres Verletzungsrisiko, weniger Aufstiegsmöglichkeiten: Nachteile von Indoor Fußball

Der größte Nachteil, den Indoor Fußball in der Halle hat, ist das hohe Verletzungsrisiko. Bei einem Sturz ist kein Rasen da, der den Aufprall abfangen kann. Im Gegenteil: Der harte Hallenboden führt zu schmerzhaften Verbrennungen und Schürfwunden. Durch das schnellere und meist auch sehr körperbetonte Spiel besteht zudem die Gefahr, dass ein anderer Spieler unbeabsichtigt auf den Fuß steigt – Bänderdehnungen, Sehnenrisse und Frakturen können die Folge sein.
Bei Futsal-Spielen wird Körpereinsatz deshalb besonders streng geahndet. Dies hat den Nachteil, dass die für den Fußball typische „englische Härte“ in der Halle kaum zu finden ist. Schwalben und Co. gibt es jedoch auch indoor, und diese Aktionen fallen dank direktem Freistoß und Siebenmeter besonders negativ auf.

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Kurz: In der Halle herrscht sowohl beim klassischen Hallenfußball als auch mit Futsal-Regeln ein Ungleichgewicht zwischen körperlicher Härte und den Strafen, die dafür verhängt werden. Die vielen Jahre, die der Fußball Zeit hatte, um sein heutiges Regelwerk zu entwickeln, machen sich hier besonders deutlich bemerkbar.

Da Hallenfußball und Futsal im Speziellen in Deutschland noch nicht so weit verbreitet sind wie Feld-Fußball, sind auch die Aufstiegsmöglichkeiten begrenzt. Gespielt wird meist als Hobby und selten, um damit Geld zu verdienen. Ambitionierte Spieler konzentrieren sich darum meist auf normalen Fußball oder wechseln früher oder später auf den Rasen. Dies muss zwar nicht unbedingt ein Nachteil sein, doch für motivierte Sportler sind die begrenzten Aussichten meist ein Ausschlusskriterium.

Die Vorteile von Hallenfußball und Futsal

Es gibt einige Argumente, die für den Hallenfußball sprechen. So ist das Spiel auf dem kleineren Feld wesentlich schneller und bietet deutlich mehr 1:1-Situationen und Ballkontakte. Die häufigen Torabschlüsse halten das Spiel spannend und binden auch den Torwart wesentlich stärker ein als beim Feld-Fußball. Durch die Schnelligkeit wird das Kombinationsspiel gefördert und gerade junge Spieler lernen, schnell umzuschalten und zwischen Angriff und Verteidigung zu wechseln. Vor allem beim Fußball-Hallentraining kommen die technischen Aspekte des „Indoor-Kicks“ zum Tragen.

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Der Fokus liegt aber nicht nur auf Taktik, sondern auch darauf, schnell auf die Situation zu reagieren und intuitiv zu handeln. Dennoch spielen auch technische Aspekte eine Rolle, denn beim Passen und Flanken gibt es in der Halle einige zusätzliche Tricks und Kniffe, die auf dem Rasen nicht funktionieren würden.

Beim Futsal dagegen gibt es keine Bande. Das „Wirrwarr“ an der Bande fällt also weg und der Fokus liegt mehr auf klaren technischen Aktionen.
Insbesondere beim klassischen Hallenfußball liegt der Fokus vermehrt auf Dribbling und Kombinationsspiel. Der Zeit- und Gegnerdruck ist höher als draußen, und damit steigen auch die Anforderungen an das taktische Verhalten.

Ein weiterer Vorteil des Hallenfußballs: Passtechniken, Flanken und Torschüsse können häufig und gezielt trainiert werden – sowohl im Training als auch im Spiel. Aus diesem Grund werden Hallenfußballturniere auch von Profimannschaften gerne als Ergänzung zum klassischen Training genutzt. Im Jugend- und Amateurbereich erfüllt Hallentraining einen ähnlichen Zweck.

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Auch die Zuschauer profitieren von der Schnelligkeit des Hallenfußballspiels. In der Regel fallen deutlich mehr Tore und es gibt weniger „Leerlauf“. Die besondere Atmosphäre, die bei Hallenturnieren herrscht, rundet den Aspekt des Hallenfußballs als Event-Sport ab.

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In Großstädten ist Hallenfußball oft die einzige Möglichkeit, mit dem beliebten Ballsport in Berührung zu kommen. Nicht ohne Grund erfreut sich Futsal einer steigenden Beliebtheit, denn gespielt werden kann in fast jeder Sporthalle, während für Feld-Fußball ein geeignetes, gut gepflegtes und entsprechend großes Feld benötigt wird. Hallenfußball ist ein Stück weit flexibler und erfordert unter Umständen weniger Vorbereitung.

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Bildquelle: matimix / 123RF Lizenzfreie Bilder