Fußball Kapitän: Der ideale Mannschaftskapitän und seine Stärken
Ob in der Nationalmannschaft oder in den Amateurmannschaften: Im Fußball funktioniert eine Mannschaft immer nur dann gut, wenn die Hierarchie im Team intakt ist. Ein Fußball Kapitän nimmt hier eine tragende Rolle ein. Der folgende Artikel beleuchtet seine Aufgaben und Verantwortungsbereiche.
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Ein Mannschaftskapitän muss jeden einzelnen Spieler auf dem Feld oder auf der Reservebank gut kennen und mit ihm klarkommen. Fußballer sind immer nur gemeinsam erfolgreich und diese Gemeinsamkeit, diese Zusammengehörigkeit ist nur dann möglich, wenn der erwählte offizielle Spielführer mit jedem Spieler auf Augenhöhe ist und jeder Einzelne von ihm respektiert und anerkannt wird. Dies beruht natürlich auf Gegenseitigkeit, was die entgegengebrachte Sympathie und Anerkennung anbelangt.
Der Mannschaftsführer sollte insbesondere beim Amateurfußball zum Teil Pädagoge und zum Teil auch Psychologe sein. Er ist das Glied, das die Fußballmannschaft im Inneren zusammenhält. Der Kapitän ist Ansprechpartner und Vorbild in einer Person, er sollte im besten Falle auf seiner Position „ein Held“ sein. Der Torhüter Manuel Neuer entspricht beispielsweise regelrecht einem Musterbeispiel eines genialen und dennoch bodenständigen Fußballers, der während des Spiels den Überblick hat, das Spiel von hinten heraus optimal zu dirigieren versteht und der spielentscheidende Ansagen machen kann. Ein vergleichbar guter offizieller Spielführer war in den frühen 1980er Jahren der italienische Nationaltorhüter Dino Zoff.
Gute Gründe für einen Mannschaftskapitän
Beim Fußball wird der Mannschaftskapitän auch als offizieller Spielführer bezeichnet. In erster Linie ist der offizielle Spielführer natürlich im Spielgeschehen für seine Mannschaftskameraden verantwortlich, aber deshalb genießt er sowohl im Profifußball als auch im Amateurfußball absolut keine Sonderrechte. Er ist ein Teil der Elf, die für den Sieg kämpfen. Egal ob im Profi- oder im Amateurbereich oder in einer Jugendmannschaft: Der Mannschaftsführer muss auf dem Platz durch das Tragen der Kapitänsbinde zu erkennen sein. Meist wird diese am rechten Oberarm getragen.
Ansprechpartner
Er ist der wichtigste Fußballer auf dem Spielfeld. Warum es einen Kapitän in der Mannschaft geben muss, liegt vielleicht darin begründet, dass er für den Schiedsrichter während des Matches der erste Ansprechpartner ist. Gibt es Tumulte nach einem Foul, dann stellt sich in der Regel der Kapitän stellvertretend für die am Foul Beteiligten vor den Schiedsrichter.
Mannschaftsrat
Ein weiterer nicht unerheblicher Grund, warum es einen Mannschaftsführer geben muss, ist der, dass der offizielle Spielführer gemeinsam mit dem Mannschaftsrat eine Art Bindeglied zwischen dem Trainer und der restlichen Truppe ist. Dabei sind die Befugnisse, die Aufgaben und die Anforderungen eines Kapitäns in den verschiedenen Vereinen ganz unterschiedlich geregelt. Der verlängerte Arm des Trainers zu sein, kann sich für den Spielführer positiv auswirken. Vor allem im Amateurfußball wird gerne und häufig über den Trainer und seine Methoden gelästert.
Motivation
Für die Gestaltung und Entwicklung eines Spieles kann der Kapitän in der Funktion als mitreißender Spieler sehr wohl Spielverläufe zum Positiven wenden. Ein guter Grund, um als Mannschaftsführer aufzutreten, ist es die Fähigkeit zu besitzen, angeschlagene Spieler oder vom Spielverlauf enttäuschte Spieler wiederaufzubauen. Vor allem bei einem Rückstand spielt ein guter Spielführer die Rolle eines Motivators. Die entsprechende Motivation, die er seinen Mannschaftsmitgliedern vermittelt, ist nicht selten ein Weckruf. Gilt es doch über neunzig Minuten lang, den vollsten möglichen Einsatz zu zeigen. Ein paar Gegentore in der ersten Spielhälfte sind noch lange kein Grund, um den Rest der Partie die Köpfe hängen zu lassen.
Alles unter Kontrolle
In aggressiven oder in fahrigen, nervösen Spielen sollte der Mannschaftsführer stets beherzt das Spiel gestalten. Er sollte mit gutem Beispiel vorangehen und so weit wie möglich versuchen, die Hektik, je nach Spielsituation, aus dem Spiel zu nehmen. Dabei gilt es, die Mitspieler zu animieren, anzuspornen und zu konstruktiven Handlungen zu bewegen. Damit ein Kapitän seiner Stellung und seinen Aufgaben gerecht werden kann, sollte er innerhalb der Mannschaft unumstritten sein. Er darf diese Stellung nicht missbrauchen, sondern sollte sich gegenüber der versammelten Mannschaft kollegial sowie loyal verhalten. Die Berechtigung eines Spielführers spiegelt sich vor allem darin wider, dass er stets auf dem Feld seinen Ehrgeiz und seine Vorstellung, das Spiel gewinnen zu wollen, exemplarisch vorlebt.
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Disziplin
Ein weiterer Grund, warum es einen Kapitän im Fußball braucht, ist der, dass ein Spielführer auf dem Platz keiner emotionalen Achterbahn verfallen darf. Er muss psychisch belastbar sein, er sollte vorbildlich für seine Kameraden, selbst in den wildesten Szenen des Spiels, richtig und beherrscht agieren können. Ein Kapitän sollte das Geschehen auf dem Platz im Griff haben und sich nicht von seinen Emotionen leiten lassen. Wüteriche oder Choleriker eignen sich in der Regel nicht allzu gut für die Rolle eines Mannschaftskapitäns, wobei es natürlich Ausnahmen gibt.
Welche Aufgaben übernimmt der Mannschaftskapitän im Team?
Sowohl im Amateur- als auch im Profifußball hat der offizielle Spielführer gegenüber seinen Mitspielern einige Sonderaufgaben zu erfüllen. Vor dem Anpfiff müssen die beiden Mannschaftskapitäne in den Mittelkreis des Platzes marschieren. Dort erfolgt der traditionelle Wimpeltausch, das Händeschütteln mit dem Gegner und dem Schiedsrichter und nach dem Münzwurf entscheidet der Gewinner, welche Spielplatzhälfte er für die erste Halbzeit wählt. Oft werden auch kleine Gastgeschenke statt der Wimpel vor Spielbeginn ausgetauscht.
Die Hauptaufgabe
Die Hauptaufgabe des Kapitäns besteht darin, den Schiedsrichter während des Spiels bei heiklen oder strittigen Entscheidungen direkt anzusprechen. Auch der Schiedsrichter sucht bei schwierigen Situationen stets den Kontakt zum jeweiligen Mannschaftsführer. So nimmt der Mannschaftskapitän stets eine beruhigende Rolle im Spiel ein. Selbst bei verbalen Attacken seitens des Trainers am Spielfeldrand versucht der Schiedsrichter auf den entsprechenden Kapitän einzuwirken, damit dieser den Trainer auffordert, ruhig zu bleiben.
Der Kapitän ist ein Teammitglied und gehört stets zur Stammmannschaft. Eine Aufgabe, die ihm zugesprochen werden sollte, ist, dass er sich für den Zusammenhalt innerhalb des Teams engagieren muss. Er übernimmt die Rolle eines „Klassensprechers“, der, in welchen Belangen auch immer, mit seiner Stimme für alle spricht.
Amateurfußball
Eine weitere Aufgabe des Kapitäns ist es, beim Auflaufen stets als erster Spieler aufzutreten, dann folgen meist der Torhüter und der Rest der Mannshaft. So steht der Kapitän vor dem Anpfiff an der Spitze seiner Mannschatsaufstellung. Wird der ersehnte Pokal gewonnen, steht es dem offiziellen Spielführer zu, ihn als Erster in seinen Händen halten zu dürfen.
Im Amateurfußball hat der Mannschaftsführer oftmals noch viele andere Aufgaben. Bei großen Vereinen in den oberen Ligen ist der Stab an Betreuern und Organisatoren beachtlich. In einem Amateurverein muss sich der Kapitän nicht selten auch als geeignetes Organisationstalent beweisen. Denn in vielen kleinen Vereinen muss sich der Kapitän manchmal regelrecht um alles kümmern. Da ist eine gute sachliche, auf den Sport fokussierte Beziehung zwischen Kapitän und Trainer von großem Vorteil.
Profifußball
Im Profifußball sorgen natürlich die Betreuer für alle Details, die für ein gelungenes Auftreten der Mannschaft vonnöten sind. Da ist der Kapitän in andere, etwa auf die öffentliche Presse bezogene Aufgaben involviert. Er repräsentiert in vielen Situationen die Mannschaft in der Öffentlichkeit. Im Gegensatz dazu können sich die restlichen Spieler nach dem Duschen getrost in den Bus setzen und sich mit Kopfhörern von der Außenwelt abschirmen. Ein Mannschaftsführer kann sich vor oder nach dem Spiel auch gerne mit dem Trainer über die Taktik oder die aktuelle Aufstellung streiten oder darüber diskutieren.
Eine wichtige Aufgabe, die einem Spielführer zu Teil wird, besteht darin, die Probleme und Nöte der Spieler an den Trainer heranzutragen. Ist er auf dem Platz mehr Dirigent, so ist er in der Trainingsphase mehr als Vermittler aktiv. Er ist meist bestens in der Lage, die Traineranweisungen seinem Team geschickt zu vermitteln bzw. schmackhaft zu machen. Im Amateurfußball ist der Spielführer stets ein Teil der ganzen Mannschaft, Trainer können hingegen mitunter rapide ausgetauscht werden. Der bestehende Mannschaftsrat und der Mannschaftskapitän bilden in solchen Fällen stets eine stabile Basis.
Welche tugendhaften Eigenschaften sollte ein Mannschaftsführer mitbringen?
Eine Eigenschaft ist für den Mannschaftsführer besonders wichtig: Er sollte unbedingt ein Führungsspieler sein. Ein Spieler, der auf dem Platz den Ball bei jeder günstigen Gelegenheit nach vorne treibt. Ein gewisser Mut und ein angemessenes Selbstbewusstsein sind für einen Spielführer deshalb unverzichtbar.
Der Mannschaftskapitän sollte außerdem den nötigen Charme besitzen, damit seine Ansagen – vor, während und nach dem Spiel – auch bei jedem einzelnen Spieler ankommen. Deshalb sind sowohl die Stärke als auch die Präsenz auf dem Spielfeld für einen Spielführer extrem wichtig. Auch im Amateurbereich ist der Fußballkapitän durchaus in der Position, das Mannschaftsbild zu prägen.
Der Kapitän sollte wenn möglich kein wortkarger Typ sein, denn vor allem während des Spiels liegt es an ihm, der persönlichen Anteilnahme den rechten Ausdruck zu verleihen. Er muss ständig mit den Spielern kommunizieren und beim Schiedsrichter sollte er nicht eingeschüchtert herumstottern.
Mit dem Mannschaftsrat kann der Mannschaftsführer die Verantwortung übernehmen, die Organisation und die Erstellung des Trainingsplans mitzutragen. Der Trainer ist für die Taktik und Aufstellung verantwortlich, wobei der Mannschaftskapitän im Fußball seinen Beitrag zur Mitgestaltung des Trainingsplans leisten kann.
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Der Mannschaftskapitän und die Verantwortung
Es ist im Fußball sehr wohl ein Unterschied, ob man ein guter Teamspieler ist oder ob man als auserkorener Mannschaftskapitän die Bürde der Verantwortung auf seine Schultern lädt. Gibt es innerhalb der Mannschaft Probleme, liegt es meist am Mannschaftskapitän, in aller Ruhe die Probleme gemeinsam mit dem Team anzugehen und nach Lösungen zu suchen.
Damit die Spieler erfolgreich sind, brauchen sie die notwendige Disziplin und den adäquaten Fleiß. Der Spielführer ist für den Trainer eine Hilfe und für seine Teampartner ist er quasi ein Anführer, der sowohl hilft als auch begeistern können sollte.
Die Verantwortung des Mannschaftskapitäns liegt auch darin, dafür Sorge zu tragen, dass sich keine Grüppchen innerhalb einer Mannschaft bilden. Die Grüppchenbildung zu verhindern, ist für den Teamspirit der gesamten Truppe wichtig. Der Mannschaftskapitän sollte stets dafür sorgen, dass Freundschaft und Vertrauen eng verknüpft sind.
Während des Spiels trägt der Mannschaftsführer die Verantwortung, dass die Harmonie innerhalb der Mannschaft besteht und nicht zu bröckeln beginnt. Der Mannschaftskapitän kann das Seine dazu beitragen, indem er nicht ständig herumkommandiert oder die eigenen Spieler anbrüllt. Ein erfahrener Spielführer schreit nicht grundlos herum, damit terrorisiert er seine Mistreiter nur und verunsichert die Spieler. Beim Fußball sollte der Kapitän stets versuchen, angemessene Ratschläge und konstruktive Anweisungen zu geben.
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Fußball ist ein Mannschaftsport, der nur dann funktioniert, wenn jeder Spieler innerhalb der Mannschaft am gleichen Strang zieht. Eine Mannschaft braucht Lichtgestalten, jedoch keine Egomanen. In Neapel sagte man in der Mitte der 1980er Jahre, Diego Maradona spiele für die Stadt Neapel und seine Mitspieler auf dem Platz spielten einzig und allein für den Fußballgott Maradona. Es gibt glückliche Ausnahmen, doch in der Regel sollte innerhalb einer Mannschaft Demokratie herrschen, ähnlich wie auf einem Piratenschiff, wo man nur dann erfolgreich Beute machen konnte, wenn jeder an Deck und unterm Deck imstande und gewillt war, seine Pflichten zu erfüllen.
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