SCF-Trainingsreport: Verbesserung des Torabschlusses durch eingespielte Angriffsvarianten

Unter den 21 Spielern, die diese morgendliche Trainingseinheit absolvierten, durften die SC Fans besonders erfreut darüber gewesen sein, dass der Kapitän und Toptorjäger Nils Petersen nach einer mehrwöchigen Verletzungspause auch wieder die Kickschuhe schnürte.

Durch den Fokus des Trainings auf den Torabschluss dauerte es auch nicht lange, ehe er seine besonderen Qualitäten wieder unter Beweis stellen konnte. Daher liefen sich die Spieler gemeinsam kurz warm und absolvierten ein individuelles Dehnprogramm, bevor sie mit der ersten Übungsform des Tages starteten.

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Dreifaches 5 gegen 2 zur Schulung der Balleroberung

Das „Eckle“ gehört in den meisten Fußballmannschaften, unabhängig des Leistungsniveaus, zum absoluten Standardrepertoire der Aufwärmübungen. Innerhalb eines Quadrates teilen sich 5 bis 8 Spieler an den Seitenlinien auf und lassen einen Ball zirkulieren, während 2 Spieler in der Mitte die Aufgabe haben, eben diesen Ball abzufangen. Jedoch waren in dieser Einheit nicht ein einziges dieser Quadrate aufgebaut, sondern gleich 6 aneinandergrenzende, sodass sich die drei Gruppen auf kürzestem Raum, jeweils getrennt durch ein freies Feld, aufstellten.

Ein weiterer Unterschied zu den niedrigeren Leistungsklassen besteht außerdem darin, dass der Ball nicht schlicht geklärt oder berührt werden durfte, um den Durchgang zu beenden und die Mittelspieler auszutauschen, sondern erobert und kontrolliert werden musste.

Eine Extrarunde für die beiden Verteidiger gab es dabei ab dem 25. Pass. Einerseits schult diese Übung die Passicherheit unter Gegner- und Raumdruck, zum andern auch das Verteidigungsverhalten gegen den Ball, da die Mittelspieler Pressingsituationen erkennen müssen, um ihre Energie nicht zu verschwenden und gezielt die Zweikämpfe zu suchen. Nach einer kurzen Trinkpause wurde das Training dann mit dem zweiten Themenschwerpunkt fortgesetzt.

Doppelter Torabschluss: Fernschuss nach Ablage und Direktabnahme nach Flanke

Die Mannschaft teilte sich nun positionsspezifisch auf mehrere Stationen auf. Die erste Aktion bestand aus einem Pass eines Sechsers an die Strafraumgrenze, der von einem Stürmer prallen gelassen wurde, um dann direkt auf das Tor geschossen zu werden.

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Direkt nach dem Abschluss spielte einer der beiden Innenverteidiger, die sich etwa 5 Meter vor der Mittellinie aufhielten, einen Diagonalball auf die links und rechts postierten Flügelspieler. Diese wiederum mussten das Zuspiel schnellstmöglich verarbeiten und eine scharfe Flanke vors Tor bringen, da dort zwei Stürmer, darunter derjenige, der den Ball vorher prallen gelassen hatte, zum Abschluss bereit standen. Dabei sollten die Angreifer den Ball explosiv anlaufen, nachdem sie vorher die Laufwege gekreuzt hatten, und vor den 8 Meter vor dem Tor platzierten Dummies, die die gegnerischen Innenverteidiger darstellen, zum Kopfball kommen.

Die Angriffsseite wurde dabei nach jeder Doppelaktion gewechselt. Nach einigen erfolgreichen Abschlüssen wurde diese Übung noch einmal modifiziert, um eine andere Spielsituation zu simulieren.

Dreifacher Torabschluss: Schuss nach Aufdrehen und Einlaufen sowie Direktabnahme nach Flanke

Von der vorherigen Übung beibehalten wurden sowohl die beiden Innenverteidiger, die den Diagonalball spielten, sowie die Außenspieler, die diesen verwerten und in die Mitte flankten. Jedoch wurden die beiden Dummies nun nicht mehr als Verteidiger etwa 8 Meter vor dem Tor platziert, sondern standen zusammen am Strafraum.

Aus dem doppelten Abschluss wurde nun eine dreifache Angriffsaktion, die mit einem Stürmer begann, der mit dem Rücken zu den Dummies angespielt wurde, um sich mit nur einem Kontakt schnellstmöglich um diese zu drehen und zum Abschluss zu kommen. Für den zweiten Abschluss wurden jeweils etwa 20 Meter vor dem Tor links und rechts zwei Spieler aufgestellt, die den Ball nach einem kurzen Sprint in die Mitte einmal vor das Tor mitnehmen durften oder den vom Trainier gespielten Flachpass direkt auf das Tor schießen durften.

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Diese Aktion simuliert den Angriff über einen einlaufenden Außenspieler, der in bester Arjen Robben Manier in die Mitte zieht und abschließt. Sowohl der Stürmer als auch der eingelaufene Spieler waren nun die beiden potenziellen Abnehmer für den dritten Abschluss, der aus dem Verwerten einer Flanke nach diagonaler Spielverlagerung wie in Übung 2 bestand.

Diese Trainingseinheit diente zur Verbesserung des Torabschlusses durch eingespielte Angriffsvarianten, die in dieser Form auch in der Bundesliga zum Erfolg führen können. Je größer das Angriffsrepertoire einer Mannschaft ist, desto einfacher finden sie auch unter großem Raum- und Gegnerdruck, wie in der ersten Übung simuliert wurde, schnelle und effektive Lösungen um einen erfolgreichen Angriff aufzubauen und abzuschließen.

Von: urban-coaching.eu