Der Muskelfaserriss

Eine Zerrung ist ärgerlich genug, punktum. Manchmal allerdings hält das Sportlerschicksal eine weitaus unangenehmere Variante einer Muskelverletzung bereit – den Muskelfaserriss. Er ist gewissermaßen der große Bruder der Zerrung (und der kleine Bruder des weniger häufig auftretenden Muskelrisses) und richtet im Muskel einen ziemlich großen Schaden an. Kleinere Fasern der Muskeln reißen und die betroffenen Muskelregionen entzünden sich. Festgestellt werden kann der Muskelfaserriss nur durch die mikroskopische Untersuchung eines Arztes – und wer sich diese Verletzung zugezogen hat, dem ist jedenfalls fürs Erste mit der PECH-Methode des Pausierens (also der sofortigen Unterbrechung des Trainings oder Spiels), Eisbehandlung, Compression und Hochlagern zu empfehlen.

Im Regelfall wird der Arzt jedoch auch Medikamente verschreiben, die die Entzündungen, welche an den Enden den Faserstränge entstehen können, deutlich hemmen. Bei schwereren Muskelfaserrissen treten teils auch Blutergüsse auf. Wenn der Muskelbereich nach einigen Tagen nicht mehr schmerzt, kann man mit einer – allerdings sehr leichten und vorsichtigen – Wiederbelastung beginnen. Was vermeintlich gut tut und hilft, sind Massagen, allerdings gilt hier: Finger weg davon, eine Massage kann auch nach hinten losgehen. Bei sehr schwerwiegenden Faserrissen wird der behandelnde Arzt unter Umständen auch zu einer Operation raten.

Ein Muskelfaserriss darf also keineswegs auf die leichte Schulter genommen werden. Wie bei jeder schwereren Verletzung gilt auch hier, dass die Wiederaufnahme des Trainings lieber ein paar Tage zu spät als zu früh erfolgen sollte. Im Profibereich geht man im Durchschnitt von einer dreiwöchigen Pause aus, konventionelle Verläufe und Behandlungen der Verletzung im Amateurbereich dauern üblicherweise um die fünf Wochen, in schwereren Fällen leider gern auch mal länger.