Der Umgang mit Verletzungen in der Spätphase

Wer sich nach bestem Wissen und Gewissen an die Vorgaben des Arztes gehalten hat und auf dem besten Weg ist, seinen Bruch, Faserriss oder seine Zerrung ausgeheilt zu haben, wird so manches Mal leichtsinnig. Gern sitzt einem der Reflex im Nacken, das Gewesene zu verdrängen und sich statt eines leichten Aufbautrainings im Kraftraum oder auf der Aschenbahn einen Ball zu schnappen. Etwa, um nur mal zu sehen, wie es um das Ballgefühl bestellt ist. Das allerdings ist enorm gefährlich, oft reicht eine Unkonzentriertheit oder ein Ausfallschritt, um eine wochenlange Rehaphase mit einem einzigen Augenblick zunichte zu machen.

Natürlich fällt das zunächst einmal schwer. Besonders in dieser Phase einer Verletzung muss der Geist stark sein, gerade dann, wenn das Fleisch willig wäre, gegen einen Ball zu treten. Für einige Tage – in manchen Fällen auch Wochen – darf nur das konsequente Aufbautraining im Vordergrund stehen. Bewegung im Wasser ist gut für die betroffene Stelle (besonders, wenn die Verletzung etwa ein Gelenk getroffen hat) und belastet sie nicht, auch das Fahrradfahren ist recht sinnvoll, besonders weil man hier besonders gut in seinen Körper hineinhören kann. Im nächsten Schritt ist das Laufband das geeignetste Gerät, später kann man sich dann auf den Stepper und auf den Walker wagen. Wenn diese Maßnahmen alle schadlos überstanden sind, sollte der Patient konzentriert im Kraftraum arbeiten, um die verkümmerten Muskelpartien sorgfältig wieder aufzubauen. Auch auf die Kondition kann nun verstärkt Wert gelegt werden. Nach und nach dürfen dann auch die Bewegungsmuster immer komplexer werden. Sollten diese Schritte alle schmerzfrei gelingen, ist die Reha abgeschlossen.