Leipziger Profis trainieren Ballbesitz in Überzahlsituationen

Lediglich 9 Feldspieler und 3 Torhüter erschienen am heutigen Tag auf dem Trainingsplatz am Cottaweg. Nachdem die Spieler eine lockere Runde eingelaufen sind, versammelten sich die Feldspieler bei Athletiktrainer Kai Kraft. Zeitgleich machte sich Torwarttrainer Frederik Gößling mit den 3 Schlussmännern auf den Weg zum Torhütertraining.

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Beide Trainingsgruppen bereiteten sich mit einer kurzen Erwärmung auf eine bevorstehende Spielform vor. Bis dahin beobachteten Ralph Hasenhüttl und Co-Trainer Zsolt Löw das Geschehen noch aus der Ferne.

Die 9 Feldspieler stellten sich in einer Linie vor Kai Kraft auf, welche verschiedene Dehnübungen durchführen ließ. Jede der Übungen wurde von dem Athletiktrainer kurz erklärt, einmal vorgezeigt und bis zum Ende mitgemacht. Somit hatten die Spieler immer die Möglichkeit bei ihrem Trainer zu kontrollieren, ob sie die Übung richtig ausführten.

Da Dehn- und Kräftigungsübungen meistens nicht zu den Lieblingsdisziplinen von Fußballern gehören, empfiehlt es sich als Trainer, diese Übungen bis zum Schluss mit durchzuziehen. Dadurch werden Sie Ihrer Vorbildfunktion, besonders im Bezug auf Disziplin, gerecht und halten die Motivation Ihrer Spieler aufrecht.

Im Anschluss an die Dehnübungen ging es mit 2 Seigerungsläufen von Strafraum zu Strafraum weiter. Da die Spieler sich immer noch in der Erwärmungsphase des Trainings befanden, ließ Kai Kraft die Spieler nur bis zu einem Tempo von ca. 80% ihrer Maximalgeschwindigkeit sprinten.

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Nachdem nun auch Herz-Kreislauf-System auf höhere Belastungen vorbereitet war, kam nun auch ein Ball ins Spiel. Die 9 Feldspieler spielten 7 gegen 2 mit ausschließlich direkten Pässen.

Die auch häufig als „Eckespiel“ bezeichnete Erwärmung lässt sich einfach und sehr schnell an das Spielniveau einer Mannschaft anpassen. So kann die Anzahl der Spieler in der Mitte oder der Ballontakte abgeändert werden. Falls das Direktspiel noch zu anspruchsvoll ist, kann beispielsweise mit 2 Kontakten oder jedem zweiten Pass direkt gespielt werden. Jedoch sollte bei 2 Ballkontakten darauf geachtet werden, dass die Spieler den Ball nicht zu lange halten.

Als auch das 7 gegen 2 beendet wurde, kamen alle Spieler, inklusive aller Torhüter und Trainer, zusammen. Ralph Hasenhüttl übernahm nun die Erklärung der anfangs erwähnten Spielform.

Spielform: 4 gegen 4 mit 2 mitspielenden Torhütern

Es wurde 4 gegen 4 mit 2 Torhütern und einem Überzahlspieler gespielt. Das Besondere an dieser Spielform war, dass auf einem sehr kleinen Spielfeld gespielt wurde. Des Weiteren wurden alle Einwürfe und Eckstöße durch Spieleröffnungen des eigenen Torhüters ersetzt.


Durch das kleine Spielfeld und die Überzahlsituation in Ballbesitz kam es während der Übung zu sehr vielen Abschlüssen. Die Rolle des Überzahlspielers übernahm Diego Demme, der auch für seine starke Defensivarbeit bekannt ist. Bei dieser Spielform konnte er sich jedoch voll und ganz auf die Offensive konzentrieren. Demme schien die ideale Besetzung für diese Aufgabe, da er sich immer wieder anspielbar machte und im Passspiel sehr sicher war. Immerhin war er in der Bundesligaspielzeit 16/17 der Spieler mit den zweit meisten Ballkontakten. Lediglich Thiago von Bayern München hatte mehr Ballberührungen in der vergangenen Saison. Diego Demme trägt im folgenden Video das grüne Leibchen.

Die Spielform wurde immer über einen Zeitraum von ca. 6-8 Minuten sehr intensiv betrieben. Im Anschluss erfolgten immer kurze Erholungsphasen, in welchen die Spieler in kleinen Gruppen einen Ball hochhielten.

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Aktive Erholungsphasen sind eine gute Möglichkeit einer Spielform neunen Schwung zu geben. Nicht selten ist zu beobachten, dass im Abschlussspiel zum Ende hin die Konzentration und Laufarbeit stark abnimmt. Außerdem ist eine Möglichkeit als Trainer, nochmal auf einzelne Situationen der Spielform genauer einzugehen.
Durch das kleine Spielfeld und den Überzahlspieler eignet sich diese Übung hervorragend, um am Torabschluss ihrer Mannschaft zu arbeiten. Fordern Sie ihre Spieler dabei auf, schnell den Abschluss zu suchen, anstatt den Ball ins Tor tragen zu wollen.

Ebenfalls ist diese Übung auch sehr anspruchsvoll für die Torhüter, da Sie in kurzer Zeit viele Schüsse auf ihr Tor bekommen. Darüber hinaus fördert diese Spielform auch sehr stark die fußballerischen Fähigkeiten ihrer Schlussmänner. Zum einen durch die vielen Spieleröffnungen, aufgrund des Wegfallens der Einwürfe und Eckstöße.

Zum anderen kommt es durch den engen Raum öfters zu Rückpässen, wodurch der Torhüter häufig Pässe unter hohem Druck spielen muss.
Nach 5 Durchgängen beendete Ralph Hasenhüttl die Übung und damit auch die kurze aber intensive Trainingseinheit.

von Luis Österlein

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