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Schnelles Umschalten

Wenn die eigene Mannschaft den Ball erobert, kann sie das Spiel entweder beruhigen oder ein schnelles Umschalten durchführen. Letzteres hat den Vorteil, dass die Abwehr des Gegners noch unsortiert und damit auch leichter angreifbar ist. Dabei spielt es keine Rolle, welcher Spieler den Ball erobert, alle müssen schnell reagieren und nach vorne aufrücken. Dadurch schaffen die Mitspieler Anspielstationen und unterstützen den Mannschaftskollegen im Angriff. Häufig dauert ein schnelles Umschalten im Fußball nur wenige Sekunden und sollte daher klug ausgespielt werden. Gerade Mannschaften, die sehr tief stehen, werden durch diesen schnellen Gegenangriff überrascht und überrumpelt.

Inhaltsverzeichnis

1. Was ist schnelles Umschalten?

2. Der Torwart als erster Angreifer beim schnellen Umschalten

3. Angriff bedeutet häufig auch Mut

4. Erfolgreiches und schnelles Umschalten: so funktioniert es

5. Schnelles Umschalten gegen überlegene Gegner

6. Schnelles Umschalten: Anspielstationen schaffen

7. Wieso ist schnelles Umschalten im Fußball so wichtig?

8. Zwei Komponenten des schnellen Umschaltens nach Balleroberung

9. Ab welchem Alter ist ein schnelles Umschalten sinnvoll/nötig?

10. Gibt es beim schnellen Umschaltspiel Unterschiede zwischen Profis und Amateuren?

11. Inwiefern muss ein Fußballtrainer auch schnelles Umschalten mit seiner Mannschaft machen?

12. Einige einfache Übungen für schnelles Umschalten und kann Letzteres auch spielerisch erfolgen?

13. Was sollte eine Mannschaft noch beherrschen, wenn sie ein schnelles Umschaltspiel anwenden will?

14. Welche Spieler brauche ich, um als Trainer ein erfolgreiches schnelles Umschalten spielen zu lassen?

15. Fazit zum schnellen Umschalten

1. Was ist schnelles Umschalten?

Nach einer erfolgreichen Balleroberung im Fußball das Spiel erst einmal zu beruhigen, macht Sinn, wenn die eigene Mannschaft solide führt. Steht es hingegen unentschieden oder führt der Gegner sogar, ist ein schnelles Umschalten sicherlich die besser Variante. Hierbei schwärmen die Spieler sofort nach dem Ballgewinn aus und leiten damit einen schnellen Gegenangriff ein. Der Fokus liegt beim schnellen Umschalten darin, den Gegner zu überraschen und die Unordnung der Abwehr auszunutzen. Hierfür ist ein genaues und direktes Passspiel in die Tiefe oder aber ein gekonntes Tempodribbling notwendig.

Daher sollte jeder Trainer das schnelle Umschalten regelmäßig in das Fußballtraining integrieren. Hierfür gibt es viele nützliche und teilweise auch recht einfach durchzuführende Übungen und Spielformen, die weiter unten genauer vorgestellt werden. Dadurch lernen die Spieler, wann ein schnelles Umschalten sinnvoll ist und wann das Spiel doch besser beruhigt wird. Teilweise ist der Tempogegenstoß nämlich auch mit einem gewissen Risiko verbunden. Genau das müssen die Akteure abschätzen, was sie sehr gut im Fußballtraining üben können.

2. Der Torwart als erster Angreifer beim schnellen Umschalten

Am schnellen Umschalten sind im Fußball längst nicht nur die Offensivspieler beteiligt. Denn auch der Torwart und die Verteidiger können den Ball erobern und einen Gegenangriff einleiten. Sie spielen in einer solchen Situation den ersten Pass, sodass sie auch das schnelle Umschaltspiel beginnen. Aber auch hier sollte der Fokus auf Sicherheit liegen.

Das bedeutet, dass der Gegenangriff nur eingeleitet werden sollte, wenn die passenden Räume vorhanden sind. Würde ein Verteidiger in ein unnötiges und riskantes Dribbling gehen, könnte dies böse Folgen haben. Denn nach ihm ist nur noch der Torwart in der Lage, den Angreifer zu stoppen, um das vermeintliche Tor zu verhindern. Daher sollten alle Spieler im Fußballtraining solche Situationen unter Druck üben. Die Akteure müssen entscheiden, ob sie einen Pass spielen oder ins Dribbling gehen. Wichtig ist auch, dass sofort auch die Mannschaftskollegen reagieren und sich anbieten. Denn nur, wenn alle mitmachen, kann ein schnelles Umschalten funktionieren.

Häufig entstehen dadurch auch Überzahlsituationen, aber auch in Unterzahl kann eine ungeordnete Abwehr im Fußball überrascht und im besten Fall auch überwunden werden. Nicht selten ist sogar der direkte Weg zum Tor frei, wenn ein zentraler Mittelfeldspieler oder ein Innenverteidiger den Ball auf einer mittigen Position verliert. Grundsätzlich muss ein schnelles Umschalten sehr zielstrebig erfolgen. Das bedeutet, dass schnell und genau gespielt werden muss.

Nur dann kann die Abwehr auf dem falschen Fuß erwischt werden. Das ist gerade dann sehr wichtig, wenn sie immer sehr tief steht und kaum einen normalen Angriff zulässt. Die Angreifer müssen beim schnellen Umschaltspiel den direktesten Weg zum Tor suchen, um die Unordnung der gegnerischen Abwehr bestmöglich auszunutzen. Spielen sie zu langsam, kann sich die Defensive wieder organisieren und stellen. Dadurch wäre der Effekt verpufft und es wäre kein schnelles Umschalten mehr möglich.

3. Angriff bedeutet häufig auch Mut

Schnelles Umschalten ist mit einem gewissen Risiko verbunden. Daher müssen die Spieler Mut aufbringen, um sich einen Vorteil zu verschaffen. Denn es kann theoretisch auch passieren, dass der Angriff durch ein gekonntes Gegenpressing der Gegner unterbunden wird. Daher ist es sehr wichtig, dass solche Situationen immer wieder im Fußballtraining geübt werden. Ein bekannter Trainer, der vor allem bei seiner Zeit bei Borussia Dortmund auf ein schnelles Umschalten setzte, war Jürgen Klopp.

Dadurch konnte er sehr viele Erfolge mit den Borussen feiern und brachte die Bayern völlig durcheinander. Denn gerade die Münchner stehen immer sehr weit vorne und können dadurch von einem schnellen Umschalten überrascht werden. Darin sehen auch immer wieder kleinere Mannschaften ihre Chance gegen den Rekordmeister. Aus einer kompakten und gut gestaffelten Defensive mit Fünferkette oder Viererkette mit zwei defensiven Mittelfeldspielern wird blitzschnell gekontert.

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4. Erfolgreiches und schnelles Umschalten: so funktioniert es

Schnelles Umschalten kann durchaus gezielt trainiert werden. Beispielsweise werden bei diversen Zweikampfübungen im 1-gegen-1 mit kleinen Spielformen und vier Kontertoren aus zwei Hütchen oder Stangen verbunden. Bei Balleroberung versucht der Akteur sofort, eines von diesen zu erreichen und einen Treffer zu erzielen. Solche Spielformen schulen nicht nur ein schnelles Umschalten, sondern trainieren zudem auch ganz nebenbei die Ausdauer. Dadurch, das auf vier Tore gespielt wird, haben die Akteure mehrere Möglichkeiten, ein schnelles Umschalten in unterschiedliche Richtungen durchzuführen. Denn in einem Spiel kann dieses auch an diversen Stellen auf dem Platz beginnen und wird daher in der Spielform sehr gut simuliert.

5. Schnelles Umschalten gegen überlegene Gegner

Ein schnelles Konterspiel ist unter anderem auch dann sinnvoll, wenn der Gegner überlegen ist (siehe das Beispiel mit den Bayern). Denn dieser steht zumeist sehr weit vorne. Teilweise stellen sich die Innenverteidiger bei eigenem Ballbesitz an der Mittellinie auf. Wenn sie das Spielgerät dann allerdings verlieren, kann dies die große Chance für ein schnelles Umschalten sein. Allerdings ist die Voraussetzung dafür, dass die eigene Mannschaft einige schnelle Akteure in ihren Reihen hat. Denn sonst werden die Angreifer ganz einfach von den Abwehrspielern abgelaufen.

Im modernen Fußball ist es nicht selten sehr schwer, freie Räume zu finden. Denn viele Mannschaften setzen den Fokus auf die Defensive und wollen zunächst einmal hinten sicher stehen. Zumeist handelt es sich um kleinere Teams, die jeden Punkt gegen den Abstieg benötigen. Doch es gibt auch Mannschaften, die sehr erfolgreich sind und immer wieder auf ein schnelles Umschalten setzen. Ein berühmtes Beispiel hierfür ist Atlético Madrid aus Spanien. Die Mannschaft ist national wie auch international sehr erfolgreich und das mit einer sehr defensiven Taktik.

Dadurch unterscheidet sich der Spielstil sehr stark von dem der beiden anderen Größen in der spanischen La Liga, dem FC Barcelona und Real Madrid. Dennoch zeigt das Team von Trainer Diego Simeone, dass auch eine defensive Grundordnung und ein schnelles Umschalten erfolgreich sein kann. Die Mannschaft überlässt in den meisten Spielen dem Gegner den Ball und konzentriert sich daher eher auf eine sichere Defensive und gefährliche Konter.

Um die eigenen Reihen stets dicht zu halten, sind ein sehr hoher läuferischer Aufwand und eine gute Disziplin erforderlich. Denn teilweise müssen die Akteure minutenlang immer wieder verschieben, um alle Lücken zu schließen und den Gegnern keinen Torabschluss zu ermöglichen. Direkt nach einer Balleroberung erkennen sie den freien Raum und leiten blitzschnelle Gegenangriffe ein.

6. Schnelles Umschalten: Anspielstationen schaffen

Nach einer erfolgreichen Balleroberung muss es das Ziel sein, schnell umzuschalten und möglichst viele Anspielstationen zu schaffen. Häufig wird der erste Ball tief auf einen durchstartenden Angreifer gespielt. Dieser muss dann entscheiden, ob er auf das Tor zugehen kann oder aber den Ball sichert, bis seine Kollegen nachgerückt sind. Wichtig ist nur, dass dann sofort weitergespielt wird, um die Unordnung der Abwehr ausnutzen zu können. Übrigens können auch Standardsituationen für ein schnelles Konterspiel genutzt werden. Denn bei Ecken und Freistößen sind zumeist sehr viele gegnerische Akteure mit vorne und fehlen daher hinten.

Um diese Tatsache bestmöglich auszunutzen, stellt sich ein Stürmer ungefähr auf Höhe des letzten Verteidigers auf. Dadurch steht er beim Konter nicht im Abseits, aber hat dennoch das freie Feld vor sich. Nach einer erfolgreichen Balleroberung entfernt er sich sofort von seinem Gegenspieler und gibt ein Kommando ab. Im besten Fall handelt es sich hierbei um einen recht schnellen Spieler, der dem Verteidiger davonläuft und dann den langen Pass erwartet. Wichtig ist aber, dass er aus der eigenen Hälfte startet, um nicht ins Abseits zu laufen.

7. Wieso ist schnelles Umschalten im Fußball so wichtig?

Fußball ist eine Sportart, die immer schneller wird. Das bedeutet unter anderem auch, dass es schwerer als früher ist, Lücken zu finden. Daher kommt einem schnellen Umschaltspiel eine sehr wichtige Bedeutung zu. Das gilt vor allem für den Fall, dass zwei in etwa gleichstarke Mannschaften aufeinandertreffen. Häufig kommt es in solchen Spielen zu nur sehr wenigen Torchancen. Daher ist auch hier ein schnelles Umschalten in vielen Fällen der Schlüssel zum Erfolg.

Denn nur so lässt sich häufig eine sichere Defensive aufhebeln. Daher ist es sehr wichtig, dass ein schnelles Umschalten bereits in Jugendmannschaften im Fußballtraining geübt wird. Der Trainer kann hier gezielt den Fokus auf unterschiedliche Spielformen legen. Ist der Gegner sehr defensiv eingestellt oder steht immer sehr weit vorne, sind nach einer Balleroberung Konter ein sehr gutes Mittel. Ein schnelles Umschaltspiel ermöglicht Chancen und kann die Taktik der gegnerischen Mannschaft nichtig machen. Das sollten bereits die Kleinen schon in ihren Köpfen verankern.

Damit das möglich wird, sollten die Jugendtrainer immer wieder einige Übungen in das Fußballtraining einbauen, bei denen der Fokus auf dem schnellen Umschalten liegt. Hierzu gehört auch, dass den Nachwuchskickern das taktische Wissen vermittelt wird. Sie müssen lernen, wie wichtig eine Balleroberung und ein schnelles Umschaltspiel im Fußball sein können.

8. Zwei Komponenten des schnellen Umschaltens nach Balleroberung

Das schnelle Umschaltspiel im Fußball lässt sich in zwei unterschiedliche Komponenten einteilen und zwar in die psychische Komponente und in die taktische Komponente. Erstere verlangt eine gute Handlungsschnelligkeit aller Akteure der eigenen Mannschaft. Sie müssen sehr aufmerksam sein und einen großen Willen aufbringen, sofort nach einer erfolgreichen Balleroberung nachzurücken und die Kollegen zu unterstützen. Dadurch werden zunächst einmal alle Spieler zu Angreifern. Die Kunst ist es hierbei, nicht so riskant und sehr genau zu spielen. Denn ein Ballverlust in einem Gegenangriff kann sehr gefährlich sein.

Im Fußballtraining sollte unter anderem auch geübt werden, wie in einer solchen Situation nachgerückt wird. Hierbei ist eine gute Kommunikation sehr wichtig. Denn so erkennt der ballführende Akteur die freien Räume und spielt im Idealfall auch den richtigen Pass zu einem seiner Mitspieler. Genauso wichtig ist aber auch, wie sich das Team verhält, wenn es zu einem Ballverlust kommt. Auch solche Situationen sollten regelmäßig Bestandteil eines Fußballtrainings sein. Hierbei wird geübt, wie sich alle Beteiligten wieder in eine geordnete Defensivformation begeben.

9. Ab welchem Alter ist ein schnelles Umschalten sinnvoll/nötig?

In den ersten Fußball-Jahren macht es zunächst noch keinen Sinn, komplizierte taktische Übungen und Spielformen in das Fußballtraining einzubauen. Erst ab der E-Jugend sind die Akteure dann aufnahmebereit und rennen nicht immer nur dem Ball nach. So kann der Coach das Fußballtraining deutlich abwechslungsreicher gestalten. Unter anderem kann er seinen Schützlingen auch langsam das schnelle Umschalten von Abwehr auf Angriff näherbringen.

Denn in dieser Zeit kristallisiert sich auch langsam heraus, wer auf welcher Position spielen will oder wird. Zudem ist es ab der E-Jugend auch möglich, das Fußballtraining ab und zu zu unterbrechen und den Akteuren zu zeigen, was sie falsch machen und anders machen sollten. Mit den Jahren kann der Schwierigkeitsgrad dann immer weiter gesteigert werden.

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10. Gibt es beim schnellen Umschaltspiel Unterschiede zwischen Profis und Amateuren?

Nein, das schnelle Umschaltspiel spielt sowohl im Profi- wie auch im Amateurbereich eine sehr wichtige Rolle. Daher sollte es in jeder Liga fester Bestandteil des Fußballtrainings sein. Unabhängig von der Liga gibt es immer wieder Momente in einem Spiel, in denen die Akteure überlegen müssen, ob es besser ist, den Ball zu sichern oder direkt einen Gegenangriff zu starten. Welche der beiden Varianten eher zu empfehlen ist, lässt sich nicht pauschal sagen. Denn das hängt ganz von der Situation ab, die vorherrscht. Ist recht viel Platz und die Mannschaftskollegen machen mit, ist ein schnelles Umschaltspiel immer eine gute Idee.

Wenn ein Stürmer aber den Ball erobert und sich niemand anbietet, ist es besser, den Ball zu sichern und nach hinten spielen. Einige Mannschaften, wie zum Beispiel Atlético Madrid, stellt das schnelle Umschalten sogar ins Zentrum ihrer defensiven Taktik. Das bedeutet, dass nicht nur in bestimmten Situationen so spielen, sondern grundsätzlich tief stehen und bewusst auf Konter setzen. Was für die Zuschauer nicht besonders schön aussieht, kann sehr effektiv sein.

11. Inwiefern muss ein Fußballtrainer auch schnelles Umschalten mit seiner Mannschaft machen?

Es ist sehr wichtig, dass das ein Trainer unterschiedliche Spielsysteme trainieren lässt. Denn eine Mannschaft sollte im Fußball in der Lage sein, auf jede Situation eines Spiels antworten zu können. Spielt der Gegner sehr offensiv und dominant, ist es sicherlich eine gute Idee, zunächst die Defensive zu stärken. Aus einer sicheren Abwehr heraus werden dann schnelle Umschalt-Aktionen gestartet.

neuer Trainer, neue MannschaftZum einen rechnet der Gegner nicht damit und zum anderen ist er bei einer Balleroberung hinten zumeist ungeordnet. Dadurch bieten sich Räume, die vorher nicht vorhanden waren. Daher ist es sehr wichtig, dass der Trainer immer wieder das schnelle Umschalten üben lässt. Hierfür stehen ihm unterschiedliche Übungen und Spielformen zur Verfügung, die unten noch genauer vorgestellt und erläutert werden.

12. Einige einfache Übungen für schnelles Umschalten und kann Letzteres auch spielerisch erfolgen?

Ja, schnelles Umschalten kann mit vielen tollen Übungen spielerisch einstudiert werden. Einige dieser werden nun genauer vorgestellt.

1. Übung: schnelles Umschalten in Überzahl/Gleichzahl

Der Coach steckt ein Feld von 25 x 50 Meter mit Hütchen ab und stellt an beiden Grundlinien ein Tor samt Torwart auf. Dann wird die Mannschaft in zwei Teams unterteilt. Diese begeben sich jeweils hinter ein Tor und die Übung kann beginnen. Jeweils ein Akteur begibt sich in das Spielfeld. Einer der beiden Kontrahenten führt den Ball und muss versuchen, den Verteidiger zu überwinden.

Gelingt ihm das, kommt er zum Torabschluss. Erobert aber der Abwehrspieler das Spielgerät, kann er schnell umschalten und seinerseits versuchen, einen Treffer in das andere Tor zu erzielen. Die Übung kann auch im 2 gegen 2, 3 gegen 3 oder auch im 3 gegen 5 oder 4 gegen 6 durchgeführt werden. Wichtig ist nur, dass das Tempo bei einer Balleroberung stets hochgehalten wird.

2. Übung: freies Spiel mit schnellem Umschaltspiel

Jeweils drei Stürmer und drei Abwehrspieler begeben sich in eines der beiden zuvor abgesteckten Spielfelder von 25 x 30 Metern mit zwei Toren und Torwarten. Jetzt findet auf einem Platz ein freies Spiel statt und auf dem anderen Platz dürfen sich die Akteure frei bewegen. Sobald ein Verteidiger den Ball erobert, spielt er einen direkten Pass auf einen Verteidiger im anderen Feld, der dann auf das Tor zugeht. In dieser Situation müssen die Angreifer schnell reagieren, um einen Gegentreffer zu verhindern.

Bei dieser Übung ist es sehr wichtig, dass alle Beteiligten gut aufpassen und wie im echten Spiel schnell reagieren. Hierbei lässt sich sehr gut und spielerisch schnelles Umschalten trainieren. Bei allen Kontern ist direktes Spiel erwünscht, um diese Situationen so realistisch wie möglich zu simulieren. Denn auch bei einem schnellen Gegenangriff im echten Wettkampf ist es häufig besser ohne Annahme zu spielen, um nicht zu viel Zeit zu verlieren. Auf Querpässe sollte dagegen verzichtet werden, da die Verteidiger dabei schneller nachrücken können. Die Stürmer müssen schnell reagieren und sich anbieten, um einen schnellen Gegenangriff zu fahren.

3. Übung: schnelles Umschalten nach Torschuss

Es werden zwei Tore aufgestellt und die Akteure in zwei Gruppen eingeteilt. Einer der beiden Ersten in der Reihe geht versucht den Verteidiger mit einer Finte zu überwinden und kommt zum Torabschluss. Anschließend wird er selber zum Verteidiger und muss seiner Defensivfähigkeiten unter Beweis stellen. Der Sinn dieser Übung ist das schnelle Umschalten. Denn genau das ist einem Spiel immer wieder gefragt. Zudem trainieren die Akteure den Torabschluss und den Zweikampf. Angreifer lernen, wie sie sich in der Defensive verhalten müssen und Abwehrspieler verbessern ihre Schusstechnik.

4. Übung: schnelles Umschalten von Abwehr auf Angriff

Zwei Teams spielen vier gegen vier plus jeweils vier Außenspieler. Agiert wird mit maximal drei Kontakten. Die Außenspieler müssen direkt passen und sich daher sehr gut konzentrieren, um den Ball bei den Mitspielern anzubringen. Bei dieser Übung kann der Trainer gezielt das Umschalten von Abwehr auf Angriff verbessern. Denn theoretisch kann jeder Ballgewinn zu einem Torschuss führen. Zudem müssen die Akteure schnell auf Flanken wie auch auf Querpässe aus unterschiedlichsten Positionen reagieren.

Da sie nur wenige Ballkontakte zur Verfügung haben, ist ein genaues Spiel sehr wichtig. Die Übung kann durchaus auch etwas abgewandelt werden, sodass an den Seiten nur ein Anspieler steht. Zudem kann der eigene Keeper den Ball sofort nach vorne abwerfen, wenn er ihn fängt. Dadurch wird auch er mit in das schnelle Umschalten einbezogen. Auch er kann hierbei solche Spielsituationen im Training üben und dadurch im Spiel besser erkennen, wann er sich beeilen muss und wann er das Spiel ruhig macht. Die Übung eignet sich zudem auch zur Steigerung der Ausdauer.

5. Übung: Vier-Felder-Spie

Bei dieser Übung üben die Akteure, wie sie nach einem Ballverlust ideal umschalten. Hierfür steckt der Trainer vier gleich große Felder mit Hütchen ab und stellt zwischen jeweils zwei Felder noch ein weiteres Hütchen. Dann teilt er die Spieler in vier Gruppen ein und nummeriert diese. Zudem bestimmt er von jeder Gruppe einen Teilnehmer, der sich auf den Hütchen zwischen den einzelnen Feldern aufstellt. Die Sportler passen sich frei und gruppenweise zu. Dann ruft der Coach eine Zahl, worauf der angesprochene Spieler einen Doppelpass mit seinem freien Kollegen spielt.

6. Übung: aufmerksames Dreieck

Zunächst wird ein Spielfeld in Dreieck-Form abgesteckt. Mittig wird nun ein Hütchen als sichtbare Markierung positioniert. Denn wird zentral auf jedem Schenkel des Dreiecks aus Stangen aufgebaut. Es treten drei Mannschaften gegeneinander an, die jeweils unterschiedlich gefärbte Laibchen anziehen und ein Tor verteidigen müssen. Das Besondere ist, dass alle Teams gleichzeitig spielen. Das Ziel ist es, nach Ballverlust der Gegner schnell umzuschalten und möglichst viele Treffer zu erzielen. Diese zählen erst ab Höhe des mittigen Hütchens.

Dadurch müssen die Teilnehmer sehr aufmerksam sein und ein gesundes Maß zwischen Abwehr und Angriff finden. Bei der Übung werden unter anderem auch die Entscheidungsfreudigkeit und damit auch die Handlungsschnelligkeit gefördert, da die Spieler innerhalb von Bruchteilen einer Sekunde überlegen müssen, auf welches Tor sie spielen. Hierbei spielt es unter anderem eine Rolle, wie es insgesamt steht und welche Räume vorhanden sind. Diese müssen sie schnell erkennen und wenn sich dann doch beim anderen Tor eine Gasse ergibt, sofort umschalten und das andere Tor angreifen. Das Dreieck sollte bei dieser Übung eine Seitenlänge von mindestens 10 bis 15 Metern haben.

Vorteile des schnellen Umschaltens:

Der große Vorteil des schnellen Umschaltens im Fußball wurde schon einige Mal erwähnt. Direkt nach einem Ballgewinn leiten die Spieler einen Gegenangriff ein. Dabei finden sie eine ungeordnete Abwehr vor und können die freien Räume ideal ausnutzen. Alle Beteiligten müssen schnell nachrücken und ihre Kollegen unterstützen. Ein weiterer Vorteil ist, dass die Spieler ganz nebenbei trainieren, sehr schnell und direkt zu passen. Davon können sie in unterschiedlichen Situationen eines Wettkampfs profitieren.

Nachteile des schnellen Umschaltens:

Ein Nachteil des schnellen Umschaltens ist das Risiko. Denn wenn alle Spieler sofort von Abwehr auf Angriff umschalten, müssen sie schnell und direkt passen. Da kann es immer Mal zu einem schlechten Zuspiel kommen. Dann kommt der Gegner wieder in Ballbesitz und findet seinerseits eine ungeordnete Hintermannschaft vor. Zudem eignet sich das ein schnelles Umschaltspiel nur für Mannschaften, in denen die Akteure sehr fit sind. Denn sie müssen immer wieder lange Sprints zurücklegen und sollten dafür ausreichend Kraft haben, um auch noch das restliche Spiel durchzuhalten. Hier müssen sie also gut ihre Ausdauer einteilen.

Mannschaftstypen13. Was sollte eine Mannschaft noch beherrschen, wenn sie ein schnelles Umschaltspiel anwenden will?

Wenn eine Mannschaft im Fußball ein erfolgreiches schnelles Umschaltspiel ausführen will, sollten alle Beteiligten über gut ausgeprägte technische und taktische Fähigkeiten verfügen. Zunächst müssen sie geduldig sein, immer wieder verschieben und dann irgendwann einen Ballverlust forcieren. Das müssen alle Beteiligten sofort erkennen und sich dann passend anbieten. Hierbei haben sie den Ball und auch die Mitspieler immer im Auge. Denn bei einem eigenen Ballverlust müssen sie sich möglichst schnell wieder nach hinten orientieren und das eigene Tor absichern.

14. Welche Spieler brauche ich, um als Trainer ein erfolgreiches schnelles Umschalten spielen zu lassen?

Um ein gutes und vor allem erfolgreiches Umschaltspiel auszuführen, werden zunächst einmal ausgezeichnete Abwehrspieler benötigt. Sie bleiben solange geduldig und verschieben immer wieder, bis sich eine Möglichkeit für einen Angriff ergibt. Zudem müssen sie sehr viel laufen und daher über eine gute Ausdauer verfügen. Die Offensivspieler unterstützen sie erst bei der Abwehrarbeit und scheren dann, nach einem erfolgreichen Ballgewinn, nach vor aus. Sie achten immer darauf, wo das Spielgerät ist und bieten sich an.

Die Stürmer lösen sich nach dem Ballgewinn von ihren Gegenspielern und reißen dadurch Lücken im Defensivverbund auf. Ein schnelles Umschalten kann aber auch bereits beim Torwart beginnen. Sobald er einen Ball angefangen hat und eine Lücke sieht, gibt er ein Kommando ab. Dadurch wissen seine Mannschaftskollegen, dass sie schnell nach vorne ausströmen und sich passend anbieten müssen. Der Keeper wirft oder schießt den Ball dann möglich kontrolliert zu einem freien Mitspieler.

15. Fazit zum schnellen Umschalten

Ein schnelles Umschaltspiel ist im Fußball ein sehr wichtiges Mittel, um zu Torchancen zu kommen. Das gilt sowohl für Amateurmannschaften wie auch für Profimannschaften. Zunächst einmal wird der Ball erobert. Auch nach Freistößen und Ecken ist ein schnelles Umschaltspiel möglich. Denn bei diesen Standardsituationen sind häufig sehr viele Spieler des Gegners vorne und lediglich einige wenige sichern das eigene Tor ab. Für ein erfolgreiches und schnelles Umschaltspiel sind genaue und gut geplante Pässe notwendig.

Wenn sehr viel Platz ist, kann auch ein Sprint mit Ball sinnvoll sein. Allerdings sollte bei einem Konter niemals zu viel Risiko eingegangen werden. Denn sonst würde der Gegner nach einem Ballgewinn eine aufgelöste Defensive vorfinden und kommt eventuell zu einem Torschuss. Dennoch ist ein schnelles Umschalten in vielen Fällen sehr wirkungsvoll und sollte daher auch regelmäßig im Fußballtraining eine Rolle spielen.

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