Diese Übungen stärken die Antrittsschnelligkeit deiner Spieler

Im Sport generell und vor allen Dingen im Fußball geht nichts über ein gewisses Tempo in den Aktionen. Für Flügelspieler beispielsweise ist es unerlässlich, dass der Spieler über eine hohe Antrittsschnelligkeit verfügt. Was sonst würde im Profifußball einen Arjen Robben oder einen Kingsley Coman vom FC Bayern München so stark machen?

Antrittsschnelligkeit im Fußball trainineren

Hinter all der Schnelligkeit steckt natürlich eine gewisse Methodik, wie die Antrittsschnelligkeit trainiert wird. Dafür sind im Profifußball zum Beispiel Athletiktrainer da, die den Spielern ein gesondertes Geschwindigkeitstraining und Sprungkrafttraining in der Saisonvorbereitung absolvieren. Doch wie kann ein Akteur im Bereich des Amateurfußballs seine Schnelligkeit und seine Geschwindigkeit verbessern? Wie für viele Teilbereiche des Fußballs üblich, hilft dabei das richtige Training um Fortschritte zu machen.

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Wichtige Teilbereiche im Fußball

Zum Fußballsport zählen einige Aktionen innerhalb des Spiels zu den essenziellen Teilbereichen der Sportart. Ballannahme, Passspiel, Koordination, Torabschluss und viele mehr – ohne diese Qualitäten ist der Fußball nur halb so spannend. Um diese einzustudieren, sich in den Bereichen zu verbessern und da Bestmögliche aus jedem Spieler in der Mannschaft herauszuholen, dient die Saisonvorbereitung als wichtiger Baustein für das Kollektiv.

Für all diese Qualitäten benötigt der Amateurspieler neben dem spielerischen Vermögen auch eine gewisse Reaktions- und Handlungsschnelligkeit in den Aktionen. Dies ist zum einen eine körperliche, aber gleichzeitig auch eine mentale Sache, die sich zumeist in wenigen Sekunden abspielen muss. Natürlich unterscheidet sich der Einsatz der Qualitäten auf den unterschiedlichen Positionen des Spielfelds. Zum Beispiel ist bei einem Flügelspieler mehr Antritt von Nöten, als wie etwa von einem defensiven Mittelfeldspieler, der primär für die Absicherung in der Rückwärtsbewegung und den Spielaufbau zuständig ist. Andererseits ist bei ihm wichtig, sichere Bälle zu spielen und ein hohes Maß an Ballkontrolle zu generieren.

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Im Fußball ist also ein Schnelligkeitstraining in zweierlei Hinsicht von Nöten: Einerseits muss der Spieler durchgehend im Kopf mit dabei sein, das heißt Situationen erkennen, taktische Vorgaben umsetzen, freie Räume nutzen, bei Gelegenheit den Torabschluss suchen oder auch einfach mal ein taktisches Foul im richtigen Moment begehen. Andererseits ist im Technikbereich auch ein gewisser Antritt von Bedeutung: Hier geht es jedoch viel mehr um den fließenden Übergang zwischen Ballannahme und Ballmitnahme mit Passfolge. Je schneller ein Spieler diese Folge absolvieren kann, desto schneller wird auch der Ball in die Spitze gespielt und der Torabschluss gesucht.

Ein wichtiger Bestandteil des Fußballs ist jedoch die Beschleunigung, schließlich ist das „Laufen ohne Ball“ ein Baustein, ohne den der Sport schlichtweg nicht funktionieren würde. In der Folge soll darauf eingegangen werden, wie denn ein Spieler sich im Bereich Schnelligkeit und Geschwindigkeit verbessern kann. Der Fokus liegt dabei auf dem Amateurbereich, denn in der Regel besitzen die Profis wie bereits erwähnt einen separaten Athletik-Trainer.

Das Laufen – Die Basis des Fußballs

Laufen – Das ist die Basis des Fußballs. Durch dessen Kombination mit der technischen Umsetzung mit Ball wird der Fußball geprägt. Je schneller ein Spieler sich bewegen kann bzw. laufen kann, desto höher seine Geschwindigkeit in den Aktionen. Doch warum genau sind der Antritt und die Antrittsschnelligkeit so enorm wichtig? Warum reicht es nicht aus, kontinuierlich und in gleichbleibendem Tempo zu laufen? Wofür brauche ich da einen Antrittsschub?

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Ganz einfach: Das liegt an der Geschwindigkeit des Spiels, besser gesagt an den verschiedensten Situationen in einer Partie, in der ein Antritt gebraucht wird, um schneller als der Gegner zu sein. Überlegt man sich einmal, bei wie vielen Situationen im Spiel sich die Schnelligkeit eines Spielers auszahlt, um dem Gegner den Ball abzuluchsen, dann fallen einem definitiv einige ein. Geht es um einen Zweikampf zwischen Angreifer und Abwehrspieler nach einem Steilpass in die Gasse, dann hat zumeist der Akteur die Nase vorne, der als Erstes am Ball ist.

Gewinnt der Abwehrspieler das Laufduell, dann kann er den Körper reinstellen und sich fallen lassen, wobei der Schiedsrichter in 90% der Fälle dabei auf Stürmerfoul entscheidet bzw. sogar entscheiden muss.

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Andersherum hat der Angreifer bei Ballgewinn den Vorteil, dass der Defensivspieler rückwärts verteidigen muss und er selbst mit Tempo (und der erneuten Beschleunigung) am Abwehrspieler vorbeigehen kann. Hier machen also wenige Geschwindigkeitspunkte oft den Unterschied.

Ein anderes Beispiel: Nach einer Standardsituation kullert der Ball aus dem Strafraum heraus und liegt plötzlich rund 23 Meter vor dem Tor in einer idealen Schussposition. Der Mittelfeldspieler der verteidigenden Mannschaft und der der Angreifer laufen auf den Ball zu. Beide sind rund 5 Meter vom Spielgerät entfernt, der Offensivakteur kann mit seiner Schnelligkeit und einem kurzen Antritt als Erstes den Ball erreichen und zieht ab – der Ball schlägt im Tor ein. Durch diese Spielsituation, in der es darum geht den zweiten Ball zu gewinnen, wird klar, dass durch den zügigeren Antritt des Offensiven eine Torchance und in diesem Fall auch ein Tor ermöglicht wird. Hier kommt wiederum das beschriebene Phänomen zum Tragen, dass dort auch mental die Situation erkannt werden muss.

Jedoch zeigt das ganz deutlich auf, dass ein schneller Antritt und eine hohe Antrittsgeschwindigkeit im Fußball ausschlaggebend sind – auch wenn dies nun nur in zwei exemplarischen Beispielen versucht wurde, klarzumachen.

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Geschwindigkeitstraining

Das Geschwindigkeitstraining und auch das Sprungkrafttraining dienen zur Verbesserung des Antritts und der Beschleunigung. Im Optimalfall sollten diese Trainingsformen in der Saisonvorbereitung ihren Schwerpunkt finden. Jedoch gibt es Unterkategorien, auf welchen das Geschwindigkeitstraining beruht.
Die Schnelligkeit ist ein wichtiger Bestandteil der Koordination. Zudem fallen unter diese auch die Grundlagenausdauer, sowie die Kraft und die Kondition. Das bedeutet im Umkehrschluss: Auch die Ausdauer eines Spielers hat einen Einfluss auf die Beschleunigung. Koordinationstraining sollte in jeder Juniorenmannschaft (ab der E-Jugend wird empfohlen) und vor allem dann im Seniorenbereich im Training enthalten sein. Zudem ist auch für das Geschwindigkeitstraining (und später auch das Sprungkrafttraining) wichtig, dass die Akteure das „richtige Laufen“ beherrschen. Im Juniorenbereich empfiehlt es sich daher, mit den Kindern regelmäßig eine sogenannte Laufschule durchzuführen, um dort (zum Beispiel den Armeinsatz) Grundlagen zu legen.

Was sind also die sinnvollsten Trainingsmethoden für den Schnelligkeitsbereich in der Saisonvorbereitung? Neben dem Koordinationstraining, welches beispielsweise einmal wöchentlich in Form von Koordinationsleiter oder Koordinationsparcours absolviert werden soll, muss auch unbedingt ein Ausdauertraining und ein spezifiziertes Sprinttraining Bestandteil einer Vorbereitung sein.

Das Ausdauertraining kann in Form von einigen wenigen Dauerläufen in der Vorbereitung absolviert werden, durch Spielformen und Passformen kann sich die Kondition für den Saisonstart einfach geholt werden. Beim Sprinttraining, welches das wohl effektivste Geschwindigkeitstraining ist, müssen einige Faktoren beachtet werden. Denn hier muss die Belastung immer bei 100 Prozent liegen, um Fortschritte zu machen. Dies bedeutet gleichzeitig auch, dass der Akteur sich in einem ausgeruhten Zustand befinden muss, um ans Leistungsmaximum zu gelangen. Dies wiederum setzt eine gewisse Dauer der Zwischenpausen voraus. Darüber hinaus muss auch immer die Streckenlänge in Verhältnis zur Pause bzw. der Wiederholungsanzahl gesetzt werden.

Kompatibilität mit anderen Bereichen – Sprungkrafttraining

Eine weitere essenzielle Fragestellung lautet, ob sich das Training der Antrittsschnelligkeit mit anderen Bereichen verbinden lässt. Die klare Antwort lautet Ja! Durch diese Trainingsform werden auch andere Körperschwerpunkte geschult, welche wiederum für anderweitige Bereiche grundlegend sein.

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Zum Beispiel wird für das Sprungkrafttraining ein kräftiger Absprung vom Boden benötigt. Dieser kommt nicht von ungefähr, sondern bedarf eines schnellen Anlaufs und der richtigen Körperhaltung. Zudem ist dies auch eine Kraftsache, sodass etwa die Oberschenkelmuskulatur und die Stabilität der Sprunggelenke für den Abdruck vom Boden sorgen. Wichtig ist diese Sprungkraft vor allen Dingen für Kopfballduelle, sei es im Strafraum nach einer Standardsituation oder im Mittelfeldgeplänkel.

Der menschliche Körper und die Muskulatur

Was verändert sich im menschlichen Körper, wenn er bewusst auf Schnelligkeit, Geschwindigkeit und Beschleunigung trainiert wird? Und welche Muskeln der Muskulatur sind dafür verantwortlich, wie sich der Körper des Athleten verändert. Nun, primär sind es natürlich die Beine, die den Spieler von A nach B tragen und somit relevant für die Schnelligkeit eines Akteurs sind. Ein wichtiger Faktor ist dabei die Oberschenkelmuskulatur. Über sie wird die Kraft erzeugt, mit welcher sich der Spieler fortbewegt. Hier kommt es bei einer Überlastung im Kraftbereich oder in der Saisonvorbereitung häufig vor, dass sich Spieler verletzen. Zerrungen, Muskelfaserrisse und im Extremfall Muskelbündelrisse sind keine Seltenheit im Amateurbereich.

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Diesen Verletzungen kann der Akteur jedoch vorbeugen: Stabilisationstraining in jeder Trainingseinheit und ein effektives Aufwärmen vor der Partie oder auch vor dem Training führen dazu, dass solche Verletzungen in aller Regel seltener werden. Durch das Stabilisationstraining wird der gesamte Körper und somit auch die Oberschenkelmuskulatur „stabiler“ und ist dadurch abgehärtet für eventuelle Verletzungen. Gleichzeitig fördert das Aufwärmprogramm (sowohl vor den Spielen als auch dem Training) die Muskeln und erwärmt diese, wodurch sie belastbarer und leistungsfähiger sind.

Neben der Oberschenkelmuskulatur sind generell alle Körperbereiche im Fußball gefordert, selbst die Hände, wenn nicht gerade als Torhüter, dienen zur Körperbeherrschung und dem Gleichgewicht. Primär sind jedoch die Kniegelenke und die Leiste gefordert, da im Fußball schnelle Drehungen und Richtungswechsel mit zum Sport gehören. Daher sollten gerade diese Bereiche im Aufwärmprogramm eine besondere Beachtung erfahren.

Fazit zur Antrittsschnelligkeit

Das Schnelligkeitstraining ist ein wichtiger Teil im Fußball. Es sollte auch in der Vorbereitung eine besondere Beachtung finden, allerdings nicht überstrapaziert werden. Neben der Schnelligkeit gelten nämlich auch andere Teilbereiche als wichtig. Für diese Trainingsform sind ein ausgeruhter Zustand und eine erwärmte Muskulatur von Nöten. Gleichzeitig hat es nur Vorteile, im Spiel eine hohe Antrittsgeschwindigkeit vorweisen zu können.

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Bildquelle: fotokostic / 123RF Standard-Bild