Trotz aller medizinischen Weiterentwicklung sind Verletzungen im Fußball sowohl bei den Profis als auch bei Amateuren ein stetig wiederkehrendes Problem. Fußball ist ein Kontakt- und Bewegungssport, bei dem der ganze Körper über einen längeren Zeitraum auf einem hohen Niveau beansprucht wird. Die Folge sind vor allem Muskelverletzungen, eine Schädigung des Bänderapparates, Prellungen, Schwellungen, Brüche und Entzündungen.
Welche Verletzungen sind für den Fußball spezifisch? Wie können Aktive den Verletzungen vorbeugen? Wie muss das Fußballtraining ausgerichtet sein, um Verletzungen so gut es geht zu vermeiden? Spielt das Alter eine zentrale Rolle und gibt es bei Verletzungen erhebliche Unterschiede zwischen Profis und Amateuren? Diese Fragen wollen wir im Folgenden genauer betrachten und Fußballer passende Präventionsmaßnahmen zur Unterstützung an die Hand geben.
1. Verletzungen beim Fußball – welches sind die häufigsten Verletzungsarten?
Verletzungen im Fußball können erhebliche Auswirkungen mit sich bringen. Der Ausfall eines Profis bedeutet nicht nur einen sportlich herben Verlust, sondern kann in ausgewählten Fällen wirtschaftliche Probleme mit sich bringen. Erreicht der Klub die gesetzten Ziele nicht, sind die Folgen in ihrer Gesamtheit kaum einzuschätzen. Dies hat mittlerweile jeder Profiverein verstanden und betreibt einen hohen Aufwand bei der Trainingssteuerung durch Spezial- und Disziplintrainer, der Prävention und der medizinischen Versorgung. Allerdings sind auch die Folgen von Verletzungen im Amateurbereich nicht zu unterschätzen. Hier rückt der sportliche Aspekt etwas in den Hintergrund, denn Verletzungen können hier die Ausübung des Berufes verhindern, zu langen Krankschreibungen führen und eine erhebliche Einschränkung der Lebensqualität mit sich bringen.
1.1 Verletzungen werden statistisch erfasst
Der schwedische Arzt Jan Ekstrand hat im Rahmen der Studie „Elite Injury Study“ für die UEFA seit 2001 mehr als 17.000 Verletzungen erfasst und diese ausgewertet. Über den Beobachtungszeitraum konnte Ekstrand deutliche Veränderungen feststellen. In früheren Jahren dominieren Knöchelverletzungen mit langen Pausen. Mittlerweile sind es in erster Linie Muskelverletzungen, die bei den Profis zu langen Ausfallzeiten führen. Zu dieser Erkenntnis ist auch der Journalist Fabian Siegel gekommen, der seit 2009 die Informationen der Vereine über die Verletzungen in einer Datenbank sammelt. Die Ergebnisse veröffentlicht er auf seinem Blog . Die Auswertung der Hinrunde 2017/18 in der Bundesliga zeigt, dass Muskelverletzungen 29,4 Prozent die Spitzenposition innehaben. Blessuren/ Folgenbeschwerden mit 27 Prozent, Erkrankungen mit 15,7 Prozent, Prellungen mit 6,3 Prozent sowie Bänderverletzungen mit 6,1 Prozent gehören zu den weiteren Verletzungsarten, mit denen sich die Mediziner der Bundesligisten auseinandersetzen mussten.
Grundsätzlich lässt sich diese Statistik der Verletzungen auch auf den Amateurbereich übertragen.
1.2 Ort und Zeitpunkt der Verletzungen
Ein äußerst interessanter Aspekt bei der statistischen Auswertung von Fabian Siegel ist der Zeitpunkt der Verletzung. Im Spiel sind 31,6 Prozent der Beschwerden aufgetreten. Der Anteil von Trainingsverletzungen liegt sogar nur bei 12,5 Prozent. Der Großteil lässt sich gar nicht richtig zuordnen, denn Krankheiten, Folgebeschwerden oder Entzündungen resultieren oftmals auf einer dauerhaften Beanspruchung des Körpers.
1.3 Häufigste Verletzungen im Vereinssport nach Körperregion
Laut einer Erhebung durch Statista aus dem Jahr 2013 sind fast alle Körperregionen von entsprechenden Verletzungen betroffen. Führend in dieser Statistik ist das Sprunggelenk mit 27 Prozent. Das Kniegelenkt mit seinem gesamten Bewegungsapparat liegt mit 18 Prozent auf dem zweiten Rang, gefolgt vom Kopf mit 13 Prozent.
1.4 Die 10 häufigsten Verletzungsarten beim Fußball
Muskelzerrung (Distension): Hierbei handelt es sich laut medizinischer Einordnung um eine Überdehnung der Sarkomere eines Muskels. Die Ursachen können dabei recht unterschiedlicher Natur sein. Eine falsche oder zu starke Bewegung kann ebenso zu einer Zerrung führen wie die mangelnde Dehnbarkeit des Muskels. Häufig tritt eine Muskelzerrung im Zusammenhang mit einer nicht ausgeheilten Verletzung auf.
Muskelfaserriss (oder Muskelbündelriss): Der Muskelfaserriss gehört zu den bekanntesten Verletzungsarten im Fußball. Dabei handelt es sich um eine sichtbare Unterbrechung der Muskelstruktur, die durch eine Delle spürbar oder gar eine Einblutung (Hämatom) erkennbar ist. Für den Spieler fühlt sich der Riss wie ein schmerzhafter Tritt oder Stich an, der auf keinen Fall ignoriert werden sollte. Die Ursachen können unterschiedlicher Natur sein, denn die einseitig antrainierte und verkürzte Muskulatur eines Fußballers ist äußerst anfällig für einen Muskelfaserriss. Andererseits ist eine Muskelverletzung zum Beginn des Trainings oder Spieles typisch, wenn die Aufwärmphase zu kurz und wenig spezifiziert war. Die Gefahr eines Risses erhöht sich im weiteren Verlauf der Partie, wenn die Muskulatur zusehends ermüdet.
Bänderdehnung: Von einer Bänderdehnung sind im Fußball vor allem das Sprung- und Kniegelenk betroffen. Die Bänder (Ligamente) sind für die Stabilisation des Gelenkes verantwortlich und bestehen aus wenig dehnbaren, festem Bindegewebe. Sowohl im Fußballtraining als auch im Spiel kommt es oftmals zu einer plötzlichen und starken Überstreckung des Bänderaparates. Die betroffenen Gelenke schwellen innerhalb kürzester Zeit an, die Bewegungen sind stark eingeschränkt und jede Belastung ist mit Schmerzen verbunden. Eine sofortige Ruhigstellung sollte nach der Diagnose gewährleistet werden.
Bänderriss: Werden die Bänder (Ligamente) durch ungewohnte und unnatürliche Bewegungen zu stark überdehnt, kommt es zum Riss des Bindegewebes. Das Reißen ist vom betroffenen Spieler deutlich durch ein Knacken und einen stechenden Schmerz spürbar. Der Kreuzbandriss gehört zu den bekanntesten Bänderverletzungen. Das vordere und hintere Kreuzband trägt erheblich zur Stabilisierung des Kniegelenkes bei. Die Ruptur des Bandes muss nicht zwingend mit einem Körperkontakt oder einem Foul einhergehen, vielmehr sind es unnatürlich Bewegungen, die zu einem Riss führen können. Das plötzliche Stoppen, ein Hängenbleiben im Rasen oder ein leichtes Verdrehen des Kniegelenkes können für das Kreuzband verheerende Auswirkungen haben. Die konservative Behandlung durch den gezielten Aufbau der Oberschenkelmuskulatur wird heutzutage weniger in Erwägung gezogen. Der operative Eingriff zieht eine Ausfallzeit von sechs bis achten Monaten nach sich. Ein unbehandelter oder nicht erkannter Kreuzbandriss kann das Knie auf Dauer erheblich schädigen.
Adduktorenzerrung (oder Leistenzerrung): Die Adduktoren sind an der Innenseite des Oberschenkels zu finden. Sie führen das Bein das abgespreizte Bein wieder zurück in die Körpermitte und tragen insbesondere bei Fußballern zur Stabilisation des Beckens bei. Bei einer hohen Beanspruchung im Fußballtraining oder im Spiel können die Adduktoren schnell ermüden. Daraus resultierend kann es zu einer Zerrung der Adduktoren kommen, die sich durch ein starkes Ziehen in der Oberschenkelinnenseite bemerkbar macht. Sollten die Beschwerden nach einer längeren Ruhephase über mehrere Tage hinweg nicht abklingen, sollte der Spieler unbedingt einen Arzt aufsuchen, um einen Leistenbruch auszuschließen.
Meniskusriss: Beim Meniskus handelt es sich um einen halbmondförmigen Knorpel, der erheblich zur Kraftübertragung zwischen dem Oberschenkel und Schienbein beiträgt. Oftmals wird dieser auch als „Stoßdämpfer“ bezeichnet. Fußballer gehören dabei zur typischen Risikogruppe für einen Meniskusriss, weil dem Knie gerade in diesem Sport eine Menge abverlangt wird. Bei einer Überstreckung oder Überbeugung des Kniegelenkes kann es zu einem Meniskusriss kommen. Ein stechender Schmerz, ein Anschwellen des betroffenen Gelenkes sowie die deutliche Bewegungseinschränkung sind typische Anzeichen für einen Meniskusriss.
Schien- und Wadenbeinbruch: Der Schien- und Wadenbeinbruch gehört sicherlich zu den schlimmsten Verletzungen im Fußball. Als Resultat einer hohen Gewalteinwirkung auf den Unterschenkel, können sowohl das Wadenbein als auch das Schienbein von einem Bruch betroffen sein. Sind sogar beide Knochen verletzt, spricht der Mediziner von einem Unterschenkelbruch. Besondere Vorsicht müssen Betroffene und Behandelnde walten lassen, wenn es sich um einen offenen Bruch handelt. Hier kann es bei einer falschen Behandlung zu empfindlichen Entzündungen kommen. Der operative Eingriff ist bei einem Schien- und Wadenbeinbruch unumgänglich.
Gehirnerschütterung/ Platzwunden: Fußball ist ein Kontaktsport und der Kopfball ist dabei ein zentrales Element. Im Rahmen einer Partie oder beim Fußballtraining kommt es häufig zu Kontakten mit dem Ball oder gar mit dem Gegenspieler. Dabei kann regelmäßig zu leichten Gehirnerschütterung kommen, die keinesfalls unterschätzt werden sollten. Leichte Schwindelgefühl oder Unwohlsein sind als klassische Symptome meist nur für den Spieler selbst erkennbar, der daraus seine Konsequenzen ziehen sollte. Falscher Ehrgeiz kann langfristige Folgeschäden mit sich bringen. Platzwunden hingegen müssen ohnehin ärztlich behandelt werden.
Achillessehnenriss: Der Wadenmuskel „Musculus Triceps Surae“ wird dank der Achillessehne mit dem Fersenbein verbunden. Sollte es zu einer Ruptur kommen, die durch einen lauten Knall (Peitschenknall) deutlich hörbar, ist das natürliche Laufen kaum noch möglich. Deutlich zu diagnostizieren ist der Achillessehnenriss mit dem Zehenlauf – dieser kann vom verletzten Spieler nicht mehr ausgeführt werden. Die häufigste Ursache für diese Verletzungsform ist eine plötzliche Stop-and-Go-Bewegung. Die Achillessehnenruptur kann nur mit einer Operation behoben werden.
Schultereckgelenksprengung: Von einer Schultereckgelenksprengung sprechen Mediziner, wenn es zu einer Zerrung oder einem Reißen der Stabilitätsbänder des Schultereckgelenkes kommt. Diese Verletzungen resultieren meist aus Stürzen auf die Schulter oder die Seite. In diesem Zusammenhang können auch andere Verletzungen wie der Schlüsselbeinbruch (Claviculafraktur), Schulterluxation (Schulter ausgekugelt) und ein Riss der Rotatorenmanschetten die Folge sein.
2. Behandlung der verschiedenen Verletzungen
Mit Verletzungen sind Aktive, Trainer und Verantwortliche fast an jedem Wochenende konfrontiert. Da ein Arzt in den seltensten Fällen anwesend ist, sollte man grundlegend mit der ersten Hilfe vertraut sein. Die PECH-Regel hat sich bei Fußballverletzungen in den vergangenen Jahren bewährt. „PECH“ steht dabei für P = Pause, E = Eis, C = Kompression und H = Hochlagerung.
Kann die Schwere der Verletzung nicht genau eingeschätzt werden, sollte der Schiedsrichter um eine längere Behandlungspause gebeten und der Rettungsdienst verständigt werden. Wichtig in diesem Zusammenhang, dass dem verletzten Spieler kein Essen oder Trinken angeboten wird. Im Falle einer schnellen Operation kann es bei Narkose zu Komplikationen kommen.
2.1 Kühlung ist empfehlenswert – Vorsicht bei Eisspray
Die Kühlung einer betroffenen Region ist in den meisten Fällen ratsam. Der Einsatz von Kühlpads ist deutlich pragmatischer als Eisspray, das nur schwer zu dosieren ist. Bei offenen Wunden sollte es ebenso wenig zum Einsatz kommen, wie bei Jugendlichen und Kindern, deren Haut noch besonders empfindlich ist. Die hohen Minus-Temperaturen können zu sehr schlimmen Hautverbrennungen führen.
2.2 Versorgungskoffer – was sollte drin sein?
Der Versorgungskoffer gehört zu jenen Utensilien im Fußball, die am meisten unterschätzt werden. In vielen Vereinen wird erst bei einer Verletzung im Training oder im Rahmen eines Spiels festgestellt, dass wichtige Ausrüstungsgegenstände nur unzureichend oder gar nicht vorhanden sind. Empfehlenswert ist es, den Versorgungskoffer mit folgenden Materialien auszustatten:
Pflaster in verschiedenen Größen
Pinzette
Dreieckstücher
elastische Verbände
Desinfektionsspray
Einmalhandschuhe
Verbandsschere
Verbandspäckchen
Tape zum Fixieren der Verbände
Kühlpads
Kühlkompressen
Da sich die Spieler auch unmittelbar beim Fußballtraining verletzen können, sollte der Versorgungskoffer schnell erreichbar platziert werden.
2.3 Wie muss man mit den jeweiligen Verletzungen umgehen?
Behandlung einer Muskelzerrung: Der verletzte Spieler sollte unbedingt die Belastungen der Muskulatur einstellen. Als Direktbehandlung eignet sich eine Kühlung der betroffenen Region sowie ganz leichte Dehnübungen. Vorsicht ist an dieser Stelle geboten, damit aus einer Zerrung noch ein Muskelfaserriss wird. Nach rund drei Tagen eignen sich auch Wärmeanwendungen, um die Zerrung besser ausheilen zu lassen. Der Einsatz von Salben ist in diesem Fall nicht notwendig, da diese meist die Hautbarriere nicht durchdringen können. Generell ist Vorsicht einer Muskelverletzung geboten, da das Gewebe äußerst empfindlich reagieren kann. Wie bereits einige Profis leidvoll erfahren musste, können daraus dauerhafte Verletzungen resultieren. Auch viele Amateure haben mit einer wiederkehrenden Muskelverletzung in der gleichen Körperregion zu kämpfen.
Ausfallzeit: Bei einer leichten Zerrung ist der Einsatz im Fußballtraining oder Spiel bereits nach fünf Tagen wieder problemlos möglich. Schwerwiegendere Fälle müssen deutlich länger ausheilen.
Behandlung bei einem Muskelfaserriss: Deutlich folgenschwerer ist ein Muskelfaserriss. Hier sollte der Spieler direkt nach der Verletzung die Trainingseinheit oder die Partie beenden. Kühlung ist bei dieser Verletzungsform ratsam. Ratsam ist es in diesem Zusammenhang einen Arzt zu konsultieren, um die Schwere der Muskelverletzung festzustellen. Eine Elektrotherapie, physiotherapeutische Anwendungen und vor allem Schonung unterstützen den Heilungsprozess. In besonders schweren Fällen oder bei einem Muskelbündelriss kann sogar eine Operation notwendig werden. Zurück bleibt in jedem Fall eine kleine Narbe im Gewebe und gerade der schon betroffene Bereich sollte in Zukunft besonders beim Aufwärmen berücksichtigt werden.
Behandlung einer Bänderdehnung: Bei einer Bänderdehnung kann Kühlung einen sehr nachhaltigen Effekt haben. Die Blutgefäße ziehen sich dabei zusammen und verhindern somit einen massiven Eintritt von Blut in das Gewebe. Ein Anschwellen des betroffenen Bereichs wird auf diese Weise verhindert. Hilfreich bei einer Bänderdehnung ist ein Kompressionsverband und das Hochlagern des Beines. Ein Aufsuchen des Arztes kann für die Aufklärung über die genaue Art der Verletzung zuträglich sein. Die Ruhigstellung mit Hilfe von Schienen und zwei bis drei Wochen Schonung führen bei den meisten Spielern zum Abklingen der Bänderdehnung. Vorsicht ist dennoch geboten, denn mit einem Bänderriss geht eine längere Ausfallzeit einher.
Behandlung bei einem Bänderriss: Mit 20 Prozent aller Sportverletzungen ist der Bänderriss aufgrund der hohen Belastungen weit verbreitet. Das Außenband beim Knöchel hat dabei eine Spitzenposition inne. Hier gilt es umgehend zu handeln, um die Schmerzen einzudämmen und ein starkes Anschwellen zu verhindern. Die Pech-Regel kommt hierbei besonders zum Tragen. Das Gelenk sollte sofort gekühlt, leicht verbunden und hoch gelagert werden. Ein Arzt wird aufgrund der verstärkten Beweglichkeit im Gelenk den Bänderriss diagnostizieren und in den meisten Fällen eine konservative Behandlung vorschlagen. Spezielle Gehschienen (Orthesen) helfen bei der Bewältigung des Alltags ohne große Schmerzen. Sollte die Verletzung jedoch komplexer sein, sind eine Röntgenaufnahme oder sogar eine Kernspintomografie (MRT) unumgänglich, um eine exakte Diagnose zu stellen.
Behandlung bei einem Kreuzbandriss: Der typische Kreuzbandriss ist eine der schwersten Verletzungen im Fußball. Die starke Beanspruchung des Knies fordert bei unnatürlichen Bewegungen ihren Tribut. Ist das Knie betroffen und steht eine exakte Diagnose noch aus, sollte es sofort gekühlt und bandagiert werden. Ein Arzt muss das Gelenk in vielen Fällen punktieren, um bei einer Magnetresonanztomografie oder Arthroskopie den Umfang der Verletzung festzustellen. Bei Sportler und jungen Menschen ist beim Kreuzbandriss eine Operation stets empfehlenswert, um dem Knie wieder die notwendige Stabilität zu geben. Das Einsetzen einer Kreuzbandplastik (ein neues Kreuzband) aus einer körpereigenen Sehne (Patellasehne oder der Semitendinosussehne) ist besonders schonend und hilft beim Heilungsprozess. Anschließend steht dem Spieler eine lange Reha-Zeit bevor. Zahlreiche physiotherapeutische Anwendungen, der Aufbau der Muskulatur und vor allem gezieltes fußballspezifisches Training führt das Knie an die gewohnten Belastungen heran. Geduld ist beim Kreuzbandriss auf jeden Fall gefragt, denn hier geht man von einer Ausfallzeit von mindestens einem halben Jahr aus.
Behandlung einer Adduktorenzerrung: Die Adduktorenzerrung wird gerne einmal unterschätzt, weil die klassischen Symptome eher auf eine leichte Verletzung schließen lassen. Ein Druckschmerz sowie leichte Schwellungen beziehungsweise kleine Einblutungen zeigen die exakte Schwere auf. Eine Sportpause, Kühlung, entzündungshemmende Salben und eine Ultraschall- oder Elektrotherapie fördern den Heilprozess bei einer Adduktorenzerrung.
Längsriss
Korbhenkelriss
Radiärriss (Querriss)
Lappenriss (Zungenriss)
Horizontalriss
Komplexer Riss
In manchen Fällen kann im Zuge einer Operation der Meniskusriss genäht werden. Bei weiteren Diagnosen kann hilft ein Abtragen des geschädigten Gewebes. Die Ausfallzeit des Spielers kann recht unterschiedlich sein. Grundsätzlich sollte man von mindestens drei Monaten ausgehen, um die verlorene Muskulatur beim Fußballtraining wiederaufzubauen.
Behandlung von Schien- und Wadenbeinbruch, Achillessehnenriss und Schultereckgelenksprengung: Diese drei Verletzungsarten sind so schwerwiegend und so komplex, dass jeweils nur ein Arzt die genaue Behandlung und dementsprechend auch die Ausfallzeit bestimmen kann.
3. Verletzungsgefahren beim Fußballtraining
Fußball erfreut sich hierzulande einer unglaublich hohen Popularität und das Alter spielt dabei kaum eine tragende Rolle. Die kleinsten Kicker können bereits bei den Bambinis gegen den Ball treten, während die Senioren noch bei packenden Kleinfeldduellen aufeinandertreffen. Wie kaum bei einer anderen Sportart ist der Körper dabei sehr hohen Belastungen ausgesetzt bei unterschiedlichen Temperaturen und Witterungsbedingungen. Das Fußballtraining sollte deshalb eine Mischung aus Fitness, Kraft, Ausdauer und Koordination in den Fokus rücken. Trotz aller Vorsichtmaßnahmen und einer gezielten Belastungssteuerung ist die Gefahr einer Verletzung stetig präsent. Rein statistisch verletzen sich pro Partie zwei Spieler. Aufgrund der geringeren Intensität bei Zweikämpfen im Training, kann diese Statistik natürlich nicht eins zu eins auf die Übungsstunden übertragen werden.
Mangelnde Grundlagenausdauer
Die oftmals ungeliebte Vorbereitungsphase im Vorfeld einer neuen Saison hat einen elementaren Einfluss auf den gesamten Verlauf einer Saison. Die Grundlagenausdauer ist beim Fußball das tragende Element, denn diese minimiert das Verletzungsrisiko enorm. Eine Muskulatur, die schon nach einer geringen Belastungsphase schnell ermüdet, ist weitaus anfälliger für die unterschiedlichen Verletzungsarten. Dabei reagieren die Aktiven körperlich recht unterschiedlich auf die Anforderungen. Selbst bei Amateuren kann eine individuelle Steuerung äußerst hilfreich sein.
Schnelligkeit und Explosivität fordern den Körper
Schnelligkeit und Explosivität sind können entscheidende Erfolgsfaktoren im Spiel sein. Dabei spielt es eigentlich keine Rolle, ob der Aktive als Torwart, Verteidiger, Mittelfeld oder Stürmer agiert. Auf allen Positionen ist Sprung- und Schnellkraft notwendig. Dies kurzen Bewegungen beanspruchen aber den gesamten Körper in ganz unterschiedlicher Art und Weise. Insbesondere der Bänder- und Sehnenaparat wird extremen Belastungen ausgesetzt und selbst bei austrainierten Spielern kommt es zu schwerwiegenden Verletzungen.
Zu wenig Krafttraining
Oftmals unterschätzt und nicht in die tägliche Arbeit einbezogen wird das Krafttraining beim Fußball. Torschüsse, Flanken und Pässe sowie die geführten Zweikämpfe erfordern eine gewisse Muskelkraft, die man gezielt fördern kann. Gerade die explosionsartige Bewegung bei diesen Handlungen geht mit einer extremen Kontraktion der Muskeln einher. Muskelfaserrisse, ein Kreuzbandriss oder gar ein Meniskusriss treten in diesem Zusammenhang recht häufig beim Fußballtraining auf.
Keine Koordinationsfähigkeit und Handlungsschnelligkeit
Fußball ist ein Sport, in dem sich Spielsituationen schnell verändern können. Dabei sind die Wahrnehmung und vor allem die Koordination des eigenen Körpers unheimlich wichtig. In dieser Hinsicht untrainierte Spieler reagieren mit plötzlichen und ungewohnten Bewegungen, die schwere Verletzungen nach sich ziehen könnte. Gezielte Koordinationsübungen, die im Laufe der Saison durchaus komplexer werden können, dienen der Vorbeugung.
Keine oder zeitlich verkürzte Aufwärmphase / Trainingsstart
Die vermutlich sensibelste Phase ist der Start in das Fußballtraining. Der Körper ist umgangssprachlich noch „kalt“ und muss erst auf die kommenden Belastungen vorbereitet werden. Ein lockeres Einlaufen, die Dehnung der Muskulatur und Sehnen, das Einspielen mit dem Ball und erste leichte Sprints sollten beim Aufwärmen eine zentrale Rolle spielen. Die Gefahren einer Muskelverletzung lauern vor allem in einer viel zu kurzen Aufwärmzeit sowie einer mangelnden Vorbereitung aller Körperpartien. Fußballtrainer- und Lehrer sollten bei der Gestaltung des Trainings den Aktiven die Wichtigkeit des Aufwärmens hervorheben und dies gezielt kontrollieren.
Ermüdung und zu hohe Belastung im Verlauf des Trainings
Die Forderung mancher Trainer im Amateurbereich, dass die Spieler gezielt an ihre Leistungsgrenzen gehen sollen, können langfristig auch negative Folgen haben. Ein hoher Ermüdungsgrad fördert regelrecht das Verletzungsrisiko. Ziel einer langfristigen Trainingsplanung muss es sein, die Leistungsgrenzen kontinuierlich zu verschieben.
Falscher Ehrgeiz und harter Konkurrenzkampf
Auch bei Amateuren ist der Ehrgeiz ungebrochen und von den Trainern wird gerne harter Konkurrenzkampf im Training forciert. Der Wille am Wochenende unbedingt spielen zu wollen und den Konkurrenten in den Schatten zu stellen kann den eigenen Körper überfordern oder zu harten Zweikämpfen führen. Verletzungen sind diesem Moment fast vorprogrammiert, in dem das Leistungsprinzip ausgerufen wird.
Schmerzen werden gerne einmal ignoriert. Hier sollten Spieler und Trainer eine gewisse Vernunft walten lassen. Gerade schwere Verletzungen wie ein Kreuzbandriss oder ein Meniskusriss mit einer langen Ausfalldauer können als Folge von leichten Knieproblemen auftreten, die mit einer kurzen Pause hätten behoben sein können.
Die Gestaltung des Trainings trägt erheblich dazu bei Verletzungen schon im Vorfeld zu vermeiden. Die Grundlagen werden dabei schon in der Vorbereitung gelegt und im weiteren Verlauf sollte vor allem die Belastung der einzelnen Spieler gezielt gesteuert werden. Eine Mischung aus hoher Beanspruchung und Regeneration beugt vor allem einer Muskelverletzung vor.
4.1 Aufwärmen ist das A und O
Um den Körper auf die bevorstehenden Belastungen vorzubereiten, ist das Aufwärmen beim Fußballtraining zwingend notwendig. Bei Spielern oftmals ungeliebt, kann die unterschiedliche Gestaltung schnell Abhilfe schaffen. Verschiedene Übungen bringen immer wieder neue Aspekte und Inhalte ein, die den Akteuren auch Spaß machen.
4.2 Lockeres Einlaufen mit Abwechslung
Ganz lockeren Einlaufen in Runden kann schnell Langeweile aufkommen lassen. Deshalb bringt ein Parcours aus Fahnenstangen und Hüte in Kombination mit verschiedenen Anlaufpunkten schon den gewünschten Abwechslungseffekt. Diese Phase braucht nur fünf bis zehn Minuten zu dauern.
4.3 Dehnung und Stretching
Die richtige Dehnung ist besonders im Hinblick auf die Vermeidung einer Muskelverletzung notwendig. Die Beinmuskulatur steht dabei besonders im Fokus. Die Dehnung der unteren und oberen Wadenmuskulatur kann durch einen einfachen Ausfallschritt und einer Belastungsverlagerung erreicht werden. Die Oberschenkelmuskulatur wird durch das Strecken eines Armes und das Heranziehen des gegengleichen Beins in Richtung Gesäß angedehnt. Der hintere Oberschenkel, der oftmals von einer Muskelverletzung betroffen ist, wird mit einem Auftreten auf die Ferse, einer leichten Beugung des Knies und der Neigung des Oberkörpers auf die anstehende Belastung vorbereitet. Für die Adduktoren ist ein leichter Spreizschritt wichtig, dabei wird das Gewicht des Oberkörpers leicht nach rechts beziehungsweise anschließend nach links verlagert.
Für den weiteren Verlauf der Dehnungsphase sollte man Übungen für die Hüftmuskulatur, Rumpfmuskulatur und Schultergürtel mit einfließen lassen.
Übungen & Bilder finden sich unter: https://www.dfb.de/trainer/artikel/dehnuebungen-die-beweglichkeit-erhalten-1463/?no_cache=1
4.4 Das klassische Lauf-ABC als Grundlage
Jeder Fußballer ist mit den Grundlagen des Lauf-ABCs vertraut. Die klassischen Varianten in zwei Reihen oder alternative alle Spieler auf einer Linie können schnell zu Langeweile und daraus resultierender Vernachlässigung führen. Im Training sollten deshalb immer wieder neue Reizpunkte gesetzt werden. Der Aufbau eines Vierecks mit den jeweiligen Eckpunkten, von denen die Spieler mit Kniehebellauf, Kreuzlauf, Anfersen oder Skipping starten, fördern die Konzentrationen, weil die Akteure auch anderen Spielern und deren Verhalten die Aufmerksamkeit schenken müssen. Besonders beliebt ist die Hinzunahme des Balles. Leichtes Passen auf einen gegenüber stehenden Spieler, die Mitnahme des Balls oder Dribbling ohne Sprints fördern einerseits die langsame Erwärmung des Körpers und andererseits den Spaß bei den Spielern. Ein hervorragendes Beispiel dazu findet sich unter: https://tv.dfb.de/video/aufwaermen-1-lauf-abc-und-technik/14044/ oder unter http://www.trainerassistent.com/?cat=15
4.5 Intensive Aufwärmübungen
Zum Abschluss der Aufwärmphase sind intensivere Übungen hilfreich. Kleine Sprintabschnitte mit unterschiedlicher Länge sowie Steigerungsstufen bereiten den Körper auf eine intensivere Belastung vor. Der Teamgeist wird gefördert, wenn man diese Phase spielerisch anreichert. Das klassische Fangen mit unterschiedlichen Anforderungen sorgt für jede Menge Spaß beim Fußballtraining und steigert die Moral in der Mannschaft. Durch das Abstoppen, das Beschleunigen und vor allem das Einstellen auf sich immer wieder verändernde Anforderungen schult den Körper in unterschiedlicher Art und Weise.
Gerade in Kombination mit Koordinationsübungen werden neue Reize gesetzt. Die Akteure sollen verschieden farbige Hütchen anlaufen oder müsste akustische Signale mit bestimmten Laufarten beziehungsweise Aufgaben verbinden. Dem Einfallsreichtum ist in dieser Hinsicht keine Grenze gesetzt.
4.6 Ausdauertraining zur Förderung der Grundlagenausdauer
Von den Spielern oftmals als ungeliebt empfunden, besitzt das Ausdauertraining einen hohen Stellenwert. Insbesondere in der Vorbereitung werden die Grundlagen für eine erfolgreich und vor allem eine verletzungsfreie Saison gelegt. Mit dem Ausdauertraining wird der Energiespeicher im Körper erhöht, der Stoffwechseln verbessert sich, das Herz wird leistungsfähiger, der Sauerstofftransport wird optimiert und die Bewegungen gestalten sich effizienter. In der Summe wird einer schnellen Ermüdung vorgebeugt. Eine Muskelverletzung mit fortwährender Dauer des Fußballtrainings oder des Spiels kann mit einer guten Grundlagenausdauer vermieden werden.
Das klassische Lauftraining, in dem nur Runden abgespult werden, gehört in der modernen Trainingsgestaltung zumeist der Vergangenheit. Als besonders effektiv wird das HIIT (High Intensity Interval Training) angesehen. Auf eine sehr kurze hohe Belastungsphase folgt eine ebenso kurze Regenerationsphase. Diese Elemente werden innerhalb von vier bis sechs Minuten stetig wiederholt.
Ein Übungsvorschlag in diesem Zusammenhang ist eine unterschiedlich lange Laufstrecke festzulegen, die in gut zehn Minuten mit Ball zurückgelegt werden kann. Die Länge sollte dabei unbedingt variieren, um Spieler mit einem unterschiedlichen Leistungsstand in das Training integrieren zu können. Elemente wie ein Stangenwald oder eine Hürde erhöhen die Anforderungen an die Spieler. Diese müssen nun über einen Zeitraum von vier Minuten die Strecke absolvieren und haben anschließend 15 Sekunden Pause. Eine Videounterstützung als Anregung findet man hier: https://www.youtube.com/watch?v=T52STv7G_sU.
Besonders effektiv im Rahmen einer fortgeschrittenen Vorbereitung ist ein Runden-Parcours, der die Spieler in verschiedener Hinsicht fordert und auch einen Wettkampfcharakter hineinbringt. Oftmals wird beim Fußballtraining auch von „Fußball-Biathlon“ gesprochen. Für drei Spieler gibt es unterschiedlicher Startpunkte, die jeweils rund 10 Meter auseinanderliegen. Auf ein Kommando müssen die Akteure mit Ball starten und durch Slalomstangen dribbeln. Anschließend wird der Ball an einem Punkt abgelegt und es folgt ein Zwischensprint bis zu den drei kleinen aufgestellten Toren. Hier hat jeder Spieler drei Bälle, die im Tor untergebracht werden. Verfehlt ein Akteur das Tor, muss er eine kleine Strafrunde innerhalb des Parcours hinter sich bringen. Wer jedoch von seinem Hintermann überholt wird, muss ohnehin in der Strafrunde laufen. Am Ende dieser starken Belastungsphase unbedingt eine Regenerationsphase einlegen. Tipps zum Parcours findet man unter anderem hier: https://www.youtube.com/watch?v=hzHsby49GBo
4.7 Schnelligkeit/ Sprintfähigkeiten trainieren
Die Schnelligkeit und die Sprintfähigkeiten in das Fußballtraining mit aufnehmen, kann die Muskulatur auf die immer wiederkehrende Belastung im Spiel vorbereiten. Besonders unterhaltsam und abwechslungsreich sind Übungen, in denen der Wettkampfcharakter integriert wird. Das sogenannten „Hasenspiel“ ist nicht nur bei Kindern und Jugendlichen sinnvoll, sondern auch bei Erwachsenen durchaus beliebtes Element. Eine bestimmte Anzahl von Spielern stehen sich gegenüber und je nach Kommando, muss der Akteur sein Gegenüber verfolgen und innerhalb einer gewissen Strecke auch „fangen“. Die Übung lässt sich mit einem Ball oder weitere besondere Kommandos erweitern. Neben der Schnelligkeit wird hier auch die Reaktionsfähigkeit der Spieler geschult.
Schnellkraft kann der Trainer aber auch mit eher fußballunspezifischen Übungen fördern. Aus dem Kniestand heraus muss der Akteur mit Schwung in den Stand kommen. Je nach Fortschritt und Fähigkeiten kann dies auch mit Armen hinter dem Kopf, also ohne Schwung holen erfolgen.
Möchte man die technischen Fähigkeiten in Kombination mit Schnellkraft und Dynamik fördern, können sich vier Spieler in einem Abstand von zehn Metern in einem Viereck aufstellen. In der Mitte muss ein Spieler seine Mannschaftskollegen anlaufen, die ihm einen Ball in unterschiedlicher Höhe zuwerfen. Möglichst schnell muss der Akteur in der Mitte reagieren, den Ball technisch verarbeiten und genau zurückspielen.
Lässt man solche Übungen dauerhaft mit einfließen, wird die typische Muskelverletzung oder die Anfälligkeit einer bereits geschädigten Muskulatur deutlich reduzieren. Weitere Tipps finden sich unter https://www.1x1sport.de/5-uebungen-fuer-mehr-speed-dein-schnelligkeits-trainingsplan-fuers-fussballtraining/
4.8 Aufbautraining nach Verletzungen
Geduld ist eine Tugend! Dieses bekannte Sprichwort sollte beim Aufbautraining unbedingt zur Anwendung gebracht werden. Besonders schwere Verletzungen wie ein Kreuzbandriss, ein Meniskusriss oder eine komplexe Muskelverletzung erfordern einen langsamen und kontinuierlichen Aufbau im Fußballtraining. Steigt der Spieler zu früh in das Mannschaftstraining ein, ist das Risiko einer Folgeverletzung deutlich höher als bei einer individuellen Trainingsbelastung. Im Profibereich gibt es dafür eigens ausbildete Coaches, die in Zusammenarbeit mit Physiotherapeuten und Ärzten die Trainingssteuerung überwachen. Im Amateurbereich muss der Spieler in Absprache mit seinem Trainer ein Programm ausarbeiten.
Beim Aufbautraining müssen wir die Grundlagen geschaffen werden. Ein umfassendes Ausdauertraining zum Muskelaufbau ist unablässig für den verletzten Spieler. Je nach Empfinden und wenn möglich nach Kontrolle durch einen Arzt, kann das koordinative Training beginnen, bei dem die Bänder, Sehnen und Muskeln wieder unterschiedlichen Belastungen und Anforderungen gerecht werden müssen. Am Ende steht das fußballspezifische Training mit dem Ball. Das Passspiel, Flanken und Schießen rückt verstärkt in den Mittelpunkt. Beim Aufbautraining sollte der Spieler unbedingt auf seinen Körper hören, um Folgeverletzungen zu vermeiden. Schon beim geringsten Schmerz sollte der Umfang sofort reduziert und ein Arzt konsultiert werden.
Eine Faustregel für Fußballer im Amateurbereich besagt, dass man für das Aufbautraining eine ähnliche Zeit einplanen sollte, wie die Dauer der Verletzung.
4.9 Krafttraining nicht unterschätzen
Beim Fußballtraining geht oftmals die Meinung einher, dass hier stets der Ball im Mittelpunkt steht. Allerdings sollte man das Krafttraining für die Verletzungsprävention niemals unterschätzen. Viele Verletzungen, die sich Spieler gerade im Amateurbereich zuziehen, sind nicht zwingend auf den Sport zurückzuführen. Rücken- und Beckenverletzungen, der empfindliche Nacken oder die Arme werden grundsätzlich vernachlässigt. Ein 14tägiges Training in einem Fitnessstudio kann in dieser Hinsicht wirklich Abhilfe schaffen, da hier der gesamte Körper beansprucht wird.
5. Verletzungsgefahr im Alter höher?
Der geringere Trainingsumfang und die körperlichen Voraussetzungen lassen eigentlich darauf schließen, dass die Verletzungsanfälligkeit im Alter deutlich zunimmt. Das Forscherteam um Tim Meyer, Professor für Sport- und Präventivmedizin an der Universität des Saarlandes und Arzt der Nationalmannschaft, ist jedoch im Rahmen der Studie im Auftrag des DFBs zu einer anderen Erkenntnis gelangt. „Demnach verletzen sich die rund 1,8 Millionen Menschen über 32 Jahren, die im Deutschen Fußball-Bund (DFB) gemeldet sind, in etwa genauso häufig wie Profis, bezogen auf die addierten Stunden in Training und Wettkampf.“ (Quelle: https://www.dfb.de/news/detail/studie-zum-ue-fussball-dem-erhoehten-verletzungsrisiko-richtig-begegnen-128551/?no_cache=1) Mit 12,4 Verletzungen pro 1.000 Fußballstunden gab es bei den Teilnehmern keinen erheblichen Unterschied zu den Profis. Allerdings führen die Forscher in diesem Zusammenhang an, dass die Intensität und Belastung in einem Alte Herren Fußballtraining oder Spiel deutlich geringer sind.
Medizinisch erwiesen ist jedoch, dass „Muskeln, Bänder und Sehnen mit fortschreitendem Lebensalter an Widerstandsfähigkeit einbüßen“. Das einmalige Fußballtraining je Woche ist eigentlich nicht ausreichend, um höheren Leistungsansprüchen noch gerecht zu werden. Umso wichtiger ist die Aufwärmphase vor dem Fußballtraining und vor dem Spiel mit Dehnungs- und Kräftigungsübungen. Ebenso nicht zu vernachlässigen sind weitere Aktivitäten, die das Verletzungsrisiko minimieren. Wandern, Radfahren und Schwimmen können im Zusammenspiel mit Fußball die Gesundheit im Alter unheimlich fördern.
Nicht zu unterschätzen ist im Alter die deutlich längere Regenerationsphase des Körpers. Spieler in den Ü-Mannschaften sollten die Nachpflege des Körpers keinesfalls unterschätzen. Lockeres Auslaufen, viele Schlaf und eine gesunde Ernährung sind auch hier die Basis für die Ausübung des Sports.
In einem weiteren Teil der Studie haben die Forscher der Universität festgestellt, dass gerade Fußballer im Seniorenbereich schnell an die Leistungsgrenzen ihres Herz-Kreislauf-Systems geraten. „Die Leute waren einerseits also extrem motiviert im Spiel, aber auch hoch beansprucht. Das muss nicht schlimm sein. Aber wenn diese Belastung zum Beispiel mit einer unentdeckten Herzschädigung zusammenkommt, kann das schlimm enden. Daher empfehlen wir regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen.“ Diese können in regelmäßigen Abständen bei Allgemeinärzten vorgenommen werden und werden von den Krankenkassen gefördert oder in vielen Fällen vollkommen erstattet. Eine besondere Verletzung Art ist der Kreuzbandriss im höheren Alter.
Bei wirklich ernsthaften Verletzungen könnten sich Arzt und Patient auf eine konservative Behandlung einigen, da der Einsatz einer Kreuzband-Plastik nicht mehr sinnvoll sein könnte.
Klaus Eder ist Physiotherapeut und betreut Spitzensportler vom DFB bis Olympia. 30 Jahre lang war der 71-Jährige Physiotherapeut der Deutschen Fußballnationalmannschaft. Dabei nahm er an acht Europameisterschaften und sieben Weltmeisterschaften teil und kümmerte sich mit seinem Behandlungsteam dabei um die medizinischen Belange. Zusammen mit Christian
Der Bänderriss im Sprunggelenk gehört zu den häufigsten Verletzungen im Fußball. Er kann auf unterschiedliche Weisen entstehen und zieht eine Pause mit sich. Zum einen kommt es zu einem Bänderriss im Sprunggelenk durch den Kontakt mit einem Gegenspieler und zum anderen auch ohne gegnerische Einwirkung.
Im Fußball kann es immer wieder Mal zu Verletzungen kommen. Denn schließlich handelt es sich hierbei um eine sogenannte Kontaktsportart. So entstehen im Fussballtraining wie auch in Spielen in Zweikämpfen unter anderem auch stumpfe Verletzungen, die sehr schmerzhaft sein können. Genau mit diesen befasst sich
Nicht selten kann es im Fußball zu ungünstigen Situationen kommen. In diesem Leistungssport will jeder der Beste sein und den Sieg für das eigene Team erringen. Dabei werden von Zeit zu Zeit Risiken eingegangen, die verheerende Folgen haben können. Aber auch unglückliche Unfälle können zu
Kinesio Tapes sind in vielen Sportarten immer wieder zu sehen. Auch zahlreiche Fußballer schwören auf die bunten Streifen, die viele positive Wirkungen haben können. Der Erfinder der Kinesio Tapes heißt Kenzo Kase entwickelte diese in erster Linie, um die Durchblutung der Muskulatur zu verbessern. Sie
Jeder Fußballer hat ab und zu irgendwelche körperlichen Beschwerden. Sehr häufig kommt es zu Problemen am Rücken. Denn dieser ist bei dieser Sportart sehr stark gefordert. Wenn die Muskeln in diesem Bereich nicht gestärkt sind, kann es schnell zu Problemen kommen. Der folgende Text erläutert,
Nicht nur viele Hobby-Sportler erleiden regelmäßig einen Muskelkrampf. So sind auch viele Profis mit einem solchen zu sehen, wenn beispielsweise ein Fußballspiel in die Verlängerung geht. Insbesondere bei sehr hohen Temperaturen kommt es sehr häufig zu unterschiedlichen Muskelverletzungen. Der folge Text erläutert, wie es zu
Die Knie sind im Fußball sehr stark gefordert. Leider halten sie nicht immer allen Belastungen stand und erleiden sehr häufig diverse Verletzungen. Neben den Knorpeln, dem Innenmeniskus und dem Kreuzband ist auch der Außenmeniskus sehr häufig betroffen. Der folgende Text beschreibt, wie eine solche Verletzung
Im Fußball ist eine Prellung eine sehr häufige Verletzung. Denn es handelt sich um eine Kontaktsportart, bei der Körperkontakt durchaus erlaubt ist. Allerdings kommt es zumeist durch unfaire Zweikämpfe zu Prellungen. Diese Art der Verletzung ist häufig sehr schmerzhaft, aber dafür auch recht ungefährlich. Allerdings ist
Die sogenannten Menisken sind zwischen den Gelenkflächen von Ober- und Unterschenkel zu finden. Hierbei handelt es sich um halbmondförmige Knorpelscheiben, die die Symmetrie des Knies ausgleichen sollen. Zudem nehmen sie auch einen gewissen Teil der aufkommenden Belastung auf und sorgen dadurch für eine ideale Druckverteilung.