Wer startet wie?
Sechs Wochen, nachdem die Nationalelf in Brasilien Weltmeister geworden ist, rollt ab dem 22. August auch in der Bundesliga wieder der Ball. Hier unsere Vorschau auf den ersten Spieltag.
Der Meister aus München hadert: ein bisschen mit der Form (0:2 im Supercup gegen Dortmund), ein bisschen mit dem starken Auftaktgegner (Wolfsburg) und ziemlich lautstark mit dem Personal. Schweinsteiger, Martinez, Thiago, Rafinha verletzt, Kroos nach Madrid abgewandert. Trainer Guardiola sieht die Münchner in der Hinrunde vor großen Problemen. Dennoch sollte der Kader breit und gut genug sein, um den Anschluss nach oben nicht zu verpassen. Allerdings hofft Wolfsburg im ersten Spiel auf einen Überraschungserfolg. Den ersehnt sich auch Aufsteiger Köln, wobei die Frage ist, ob ein Heimsieg gegen den HSV wirklich eine Überraschung wäre. Auch Mitaufsteiger Paderborn startet zuhause. Die Gäste aus Mainz sind denkbar schlecht in die Saison gestartet – erst das Aus in der Europa League gegen den international unbekannten griechischen Club Astera Tripolis, dann die Pokalpleite beim Drittligisten Chemnitz. Vor Selbstvertrauen strotzen dürften die Rheinhessen also eher nicht.
Ganz anders aussehen dürfte das beim Duell der beiden Schwergewichte, das am Samstagabend in Dortmund steigt, wenn Leverkusen anreist. Der BVB als Supercup-Sieger gegen die Rheinländer, die nach dem 3:2 in Kopenhagen mit mehr als nur einem Bein in der Gruppenphase der Champions League stehen. Auf beiden Seiten Spieler mit teils grandioser Frühform. Die Begegnung könnte ein echter Leckerbissen werden. Für das Spiel Hertha gegen Bremen gilt das vielleicht nicht so ganz, beide Clubs wollen negativen Trends vorbeugen und das erste Saisonspiel keinesfalls verlieren.
Aderlass in Bremen
Werder verzeichnet einige Zu-, aber auch einige prominente Abgänge. Fan-Idol Hunt ist weg, dazu kommen Ignjovski, Mielitz, Schmitz und seit Montag auch Ekici. Obraniak könnte noch folgen. Beim Viertligisten Illertissen hat Bremen im Pokal mit größter Not ein 3:2 nach Verlängerung geschafft. Für Werder könnte es also eine schwierige Saison werden. Eine solche steht wohl ebenfalls dem VfB ins Haus, wobei das Pokalaus in Bochum keine wirkliche Sensation darstellte. Beunruhigender muss für den neuen und alten Trainer Veh sein, dass seine Mannschaft im Ruhrpott zu keiner echten Torchance kam in 90 Minuten. Mit Traoré hat der VfB einen echten Leistungsträger verloren, sieht ihn am ersten Spieltag in Mönchengladbach allerdings gleich wieder. Die Borussia hat sich klug verstärkt, mit ter Stegen allerdings ihren jahrelangen Torhüter an den FC Barcelona abgeben müssen. Doch bei einem guten Saisonstart ist den Gladbachern vieles zuzutrauen.
Nach der Pokalpleite in Magdeburg ist der FC Augsburg in Hoffenheim wohl eher nicht der Favorit, auch die Freiburger fahren als Außenseiter nach Frankfurt, wo Thomas Schaaf seine Rückkehr in die Bundesliga feiert. Wie immer ist der Rummel aber auf Schalke am größten, und nach der Pokalniederlage in Dresden sowieso. Schon fällt in den Diskussionen wieder der Name von Jens Keller und wie lang er noch durchhalten kann. Das hängt wohl nicht zuletzt vom Start in Niedersachsens Landeshauptstadt ab, wo Trainer Korkut offenbar einiges vorhat. 14 Neuzugänge stehen in Hannover zwölf Abgängen gegenüber – für Korkut die Chance, einen kompletten Neuaufbau zu wagen.