Zweite Bundesliga, die Aufsteiger: RB Leipzig
Am 2. August startet RasenballSport Leipzig gegen den VfR Aalen in die erste Saison in der zweiten Bundesliga. Trotz eines 4:2 im Testspiel gegen den europäischen Spitzenclub Paris St. Germain liegt der Fokus im Verein ausschließlich auf dem Klassenerhalt – zunächst zumindest.
Die Vorbehalte gegen das vom berühmten österreichischen Brausehersteller ins Leben gerufene Team sind im deutschen Profifußball nach wie vor groß. Der Club lässt sich davon jedoch nicht beirren und hat die Kaderplanung zumindest vorläufig abgeschlossen, von ein paar Fragezeichen einmal abgesehen. Der schon in der Rückrunde der vergangenen Saison oft verletzte finnische Abwehrspieler Sumusalo verletzte sich im Trainingslager, auch der Defensivspezialist Franke konnte zumeist nur in der Physiotherapie Kräfte sammeln. Etwas besser sieht es beim Mittelfeldakteur Fandrich aus, der nach Knieproblemen nicht mehr weit von der Rückkehr ins Mannschaftstraining entfernt ist. Vor allem um Franke scheint sich die sportliche Leitung des Clubs Gedanken zu machen, zuletzt wurde die Verpflichtung eines Ersatzmanns offenbar nicht mehr kategorisch ausgeschlossen.
Wie die Onlineausgabe des „Kicker“ berichtete, scheint das auch für die Position des Torhüters zu gelten. Stammkeeper Coltorti, schon im letzten Jahr aufgrund einer Knieverletzung vier Monate lang außer Gefecht, hat sich jetzt im Training das Innenband im rechten Knie angerissen und fällt für zwei oder drei Monate aus. Zumindest für die Auftaktpartie gegen Aalen ist auch Mittelfeldmann Demme, der sich laut „Kicker“ eine Virusinfektion eingefangen hat. Ein längerer Ausfall droht jedoch scheinbar nicht. Aus der eigenen Jugend will der Club die beiden Talente Prevljak und Strauß mit Profiverträgen an sich binden, so dass ein Teil der Personalsorgen auch abgefangen werden kann.
Sucht Leipzig sein Heil in der Offensive?
Nach dem Durchmarsch von der vierten in die zweite Liga dürfte dem Club indes auch auf sportlicher Ebene ein anderer Wind als bisher ins Gesicht blasen. Für Sportdirektor Rangnick ist allerdings die erste Liga das Ziel, und es soll offensichtlich nicht mehr allzu lang dauern, bis der Aufstieg feststeht. Ein fünfter Platz in der kommenden Saison sei demnach weder zwingend schlecht noch zwingend gut, „die Weiterentwicklung der Mannschaft“ sei für ihn das entscheidende Kriterium, wie er dem „Kicker“ gegenüber sagte.
Mit 24 (von insgesamt 38) gewonnenen Spielen fuhr RB Leipzig letztes Jahr in der dritten Liga die meisten Siege ein, sogar einen mehr als der Meister aus Heidenheim. 34 Gegentore bedeuteten die drittbeste Abwehr, 65 selbst erzielte Tore den gefährlichsten Angriff. Mit 43 Punkten stellten die Sachsen zudem die beste Heimmannschaft. Die Ergebnisse in der Vorbereitung waren nahezu allesamt positiv, so dass die Verletzten zumindest zunächst keinen psychischen Knacks im Team zu hinterlassen haben scheinen. Trainer Zorniger ist seit 2012 im Verein und hat der Mannschaft seine Handschrift verpasst, und die trägt recht offensive Züge. Weil die Angriffsreihen personell unverändert bleiben, ist damit zu rechnen, dass die Leipziger ihr Heil im Spiel nach vorne suchen dürften. Abzuwarten bleibt, ob und wie weit das Konzept gegen spielstarke Gegner zum Tragen kommt. In den ersten fünf Spielen warten mit Aalen, 1860 München und Erstligaabsteiger Braunschweig immerhin gleich relativ hochkarätige Gegner.