Hermann Gerland zur Talfahrt des FC Bayern München II
Es war nicht das Jahr der Bayern: der FC Bayern München geht in diesem Jahr ohne Meistertitel aus, und auch die Champions League ist ihnen im kommenden Jahr nicht sicher. Louis Van Gaal musste nach einigen verheerenden Spielergebnissen seinen Hut nehmen – und auch bei der Reservegarde, dem FC Bayern München II, läuft alles ziemlich unrund. Hermann Gerland, Co-Trainer des FCB und Trainer des FC Bayern München II, der bislang als Meistermacher galt, ist erschüttert.
Hermann Gerland hat als Trainer viele hoffnungsvolle Nachwuchstalente fit für die internationale Bühne gemacht: Philipp Lahm, Bastian Schweinsteiger, Piotr Trochowski, aber auch Thomas Kraft, Holger Badstuber und viele andere durchliefen seine harte Schule und hatten unter ihm wenig Zeit für Pausen. Der Erfolg gab ihm recht – bislang. Denn in dieser Saison lief es für den FC Bayern München II nicht rund, der Abstieg in die Regionalliga ist so gut wie sicher. Bizarr daran: diese Situation kam auch deshalb zustande, weil Gerlands Training zu gut war. Wie das zusammenpasst? Die Reservemannschaft leidet unter akutem Personalmangel – viele Talente wurden fit für die erste Liga und wechselten, die Reserve leerte sich. Badstuber, Kraft, Thomas Müller und Diego Contento wechselten in die Profiliga, Mehmet Ekici wurde an Nürnberg ausgeliehen, ausgerechnet dem Verein, der dem Profikader der Bayern in dieser Saison mehrmals Paroli bot, Christoph Knasmüller wechselte gar zu Inter Mailand, Maximilian Haas nach Middleborough.
Gerland bleibt nichts, als sich mit der Situation zu arrangieren. Dem verbleibenden Nachwuchs wirft er indirekt mangelnden Einsatz vor: „Es ist doch so: Man hat junge Spieler, die gewisse Ziele haben. Aber dann muss ich auf dem Platz auch alles geben.“ Seine eigene Zukunft ist noch ungewiss – aber er wird wohl kaum Co-Trainer beim Profikader und Coach der Reserve bleiben.