Nach dem Aufstieg: Leise Töne bei Hertha BSC
Am Montagabend stand es fest: Hertha BSC kehrt nach einem Jahr in der zweiten Bundesliga wieder zurück in die erste Liga – ein 1:0 in Duisburg war bereits ausreichend, um drei Tage vor Saisonende ausreichend Distanz zum Tabellenzweiten Augsburg zu gewinnen und den Aufstiegstraum perfekt zu machen. Die Berliner Fans fielen in einen Freudentaumel – doch im Vereinsmanagement hält man sich zurück. Das klare Ziel: die Fehler von Dieter Hoeneß, dessen großfußiger Auftritt nun bereits ein Jahr später auch dem VfL Wolfsburg zum Problem wurde, nicht zu wiederholen.
Die Zielsetzungen für die kommende Saison sind nun deutlich realistischer: von Champions League ist bei Hertha BSC nichts mehr zu hören. Präsident Werner Gegenbauer erklärt, „Wir formulieren kein kleines, sondern ein realistisches Ziel“ und fährt fort: „Wir wollen wie jeder Aufsteiger erst mal die Klasse halten.“ Von einer überzogenen Erwartungshaltung seitens der Fans will Gegenbauer nichts wissen. Für ihn steht fest, dass die Fans einen etablierten Club und keine Träumereien wollen – man will zum festen Bestandteil der ersten Bundesliga zurückkehren, gleichzeitig aber nicht mit Millioneneinkäufen und Luftblasen für Unmut sorgen. Große Budgets sind dafür ohnehin nicht vorhanden: Dieter Hoeneß hatte dem Verein nicht unerhebliche Schulden hinterlassen, an denen der Club noch einige Jahre zu knabbern haben wird. Deshalb steigt der Etat mit dem Aufstieg auch nur eher marginal – was möglicherweise für die realistische Sicht der Dinge kein wirklicher Nachteil ist.