Norwegens Fußball-Profis streiken
Kein Fußballtraining, keine Spiele: in Norwegen wird an diesem Wochenende kein Ball rollen – jedenfalls nicht in der Profiliga. Grund dafür ist ein Streik, den die norwegische Fußballspieler-Gewerkschaft NISO ausgerufen hat. In der Folge ist den Profis aktuell nicht nur das Antreten zu Liga-Spielen, sondern auch zum Fußballtraining untersagt. Der gesamte neunte Spieltage der norwegischen Tippeliga dürfte damit flachfallen.
Nicht nur Lokführer können streiken – mitunter geschieht das auch im Fußball. Ende des vergangenen Jahres war die italienische Elite des Fußballs knapp vor einem Streik, vor drei Jahren traf es den spanischen Erstligisten Levante. Die norwegischen Spieler fordern umfangreiche Nachbesserungen in ihren Verträgen: die 95 Mitglieder verlangen unter anderem freie Wahl der eigenen Fußballschuhe, ebenso wie klare Urlaubsregelungen und ein verbesserter Kündigungsschutz, die in neuen Muster-Arbeitsverträgen verankert werden sollen. Joachim Wallthin, der Chef der Spielergewerkschaft, die mit der Arbeitgebervereinigung im zähen Ringen um einen Konsens befindlich ist, erklärte die Lage so: bei den Verhandlungen mit der Arbeitgebervereinigung NHO sei man in „fast allen Punkten weit voneinander entfernt“.
Um ihren Forderungen Nachdruck zu verleihen, werden die norwegischen Profis an diesem Wochenende weder zum Training noch zu Fußballturnieren antreten. Neun Vereine, darunter auch Tabellenführer Tromsö IL, sind von den Streiks betroffen. Nur die Partie zwischen Tabellenzweiten Strömgodset IF und dem Drittplatzierten Stabaek IF könnte möglicherweise noch stattfinden – in Norwegen wartet also ein fußballfreies Wochenende.