Die Eintracht spielt auf wie befreit
Schon in der Vorrunde war zu sehen, wie stark Eintracht Frankfurt sein kann. Doch die Stärken zeigte das Team von Armin Veh zumeist nur in der Europa League. Seit die Eintracht dort ausgeschieden ist, geht es auch in der Bundesliga stetig aufwärts.
Im 4-4-2 mit einer Mittelfeldraute ließ Veh sein Team gegen Mönchengladbach agieren, Favre hielt mit einem ähnlichen System dagegen, wobei Raffael als zweite Spitze etwas hängender agierte als Kruse. Beide Teams hatten damit zuvor Erfolge erzielt, Frankfurt konnte 5:2 in Nürnberg gewinnen, Gladbach 3:0 gegen die Hertha. Auf dem Platz zeigte sich am Mittwoch aber schnell, wer mehr Selbstvertrauen hatte – es waren eindeutig die Hausherren, die es verstanden, die Gäste mit klugem Pressing unter Druck zu setzen. Mönchengladbach kam so gut wie nicht aus der eigenen Spielhälfte heraus. Die drei offensivsten Spieler der Eintracht – Barnetta, Aigner und Joselu – verstellten die Passwege der Gladbacher. Und kam doch einmal ein Ball in die eigene Hälfte, so zeigte sich die Frankfurter Defensive immer auf der Höhe und enorm stark in den Zweikämpfen.
Dieses Konzept hielt jedoch nur eine Viertelstunde, nämlich bis zum 1:0 durch Joselu, der von Aigner bedient worden war. Anschließend zog sich Frankfurt nämlich jäh zurück und überließ den Gästen den Spielaufbau, es war klar zu erkennen, dass Veh schon jetzt auf Konter spielen ließ. So gab die Eintracht das Spiel taktisch aus der Hand, konnte sich dabei allerdings weiter auf ihre Zweikampfstärke verlassen. Viel passierte nicht vor dem Frankfurter Tor. Auf der Gegenseite vergab Joselu kurz vor der Pause dafür nach einem schnellen Umschalten das 2:0.
Frankfurt dem zweiten Tor näher
Veh veränderte diese Taktik nach der Pause ein wenig und verordnete seinem Team, wieder mehr am Spiel teilzunehmen. Das führte dazu, dass Gladbach viel weniger offensive Aktionen hatte – und seinerseits erst nach einem Konter zu einer Chance kam. Kruse verfehlte das Tor nur äußerst knapp. Die weiteren Chancen der Gäste? Sehr überschaubar. Nach 65 Minuten gab es noch einen halbwegs gefährlichen Freistoß von Arango, im Prinzip war es das dann aber auch. Veh hatte Favre in Sachen Taktik besiegt, in der Schlussphase war die Eintracht dem 2:0 deutlich näher als Mönchengladbach dem Ausgleich.
Phasenweise kamen die Gäste durch eine wahnwitzige Serie an Standards ab der 70. Minute gar nicht mehr aus dem eigenen Strafraum heraus, allerdings versäumten es die Frankfurter, für die Entscheidung zu sorgen. Kurz vor dem Ende wurde Gladbach noch einmal offensiver, doch Frankfurt ließ nichts mehr zu und stand praktisch ab der Mittellinie massiert im Raum. Diesem taktischen Mittel hatten die Gäste dann nichts mehr entgegenzusetzen, woran auch die auf fünf Minuten ausgedehnte Nachspielzeit nichts mehr ändern konnte. Frankfurt spielt am Wochenende in Wolfsburg, Mönchengladbach empfängt den HSV.