Fairplay im Fußball – So verhält man sich im Team

Mit Fairplay ist ein sportliches Verhalten gemeint, das über die Einhaltung der Regeln im Fußball hinausgeht. Vielmehr beschreibt der Begriff eine Haltung der Spieler, bei der alle Gegner respektiert und vernünftig behandelt werden. Das gilt sowohl für ein Spiel wie auch für das Fussballtraining. Denn auch da müssen alle Beteiligten fair miteinander umgehen. Die Würde aller Gegner wie auch Mitspieler gilt es immer zu respektieren.

Sportliche Gegner sind eine Art Partnerfairplay im fussball zwischen gegnerischen Mannschaften

Der Gegner im Fussballtraining wie auch im Spiel kann als sportlicher Partner angesehen werden. Denn schließlich wäre 08ohne diesen kein Wettkampf möglich. Zudem handelt es sich auch um einen Menschen, der respektiert werden muss. Auch innerhalb einer Mannschaft kann nur Teamgeist entstehen, wenn sich die Spieler untereinander gut verstehen. Wenn ein Kollege einen Fehler macht, sollte er nicht negativ angesprochen werden. Besser ist es auch, auch in einer solchen Situation fair miteinander umzugehen. Denn die Stimmung innerhalb einer Mannschaft hat einen großen Einfluss auf den Erfolg. Fairplay ist eine spezielle Art zu denken und vielmehr als eine bestimmte Art des Handelns.

Fairplay wird belohnt

Im Fußball wird das Fairplay belohnt. In der Ersten Bundesliga und in der Zweiten Bundesliga wird geschaut, wie viele gelbe, rote und gelbrote Karten eine Mannschaft innerhalb einer Saison gesammelt hat. Daraus wird dann eine Gesamtwertung erstellt. Allerdings zählen hierbei eine gelbrote Karte wie auch eine rote Karte mehr als eine gelbe Karte. Am Ende der Saison wird die fairste Mannschaft dann mit einem Preis belohnt. Leider gibt es das in der Kreisliga noch nicht in dieser Form. Denn sonst würden viele Spieler sicherlich fairer geführt.

Aber vielleicht wird dies ja in der Zukunft noch kommen. Denn gerade in den tieferen Ligen sollten die Gegenspieler immer mit Respekt behandelt werden. Das ist sehr wichtig, da die meisten Amateure kein Geld für ihr Hobby bekommen. Das bedeutet, dass in der Regel noch einen anderen Job haben. Werden sie dann von einem Gegenspieler bewusst gefoult und verletzen sich, sind sie eventuell einige Tage, Wochen oder sogar Monate arbeitsunfähig. Daher spielt Fairplay auch im Amateurbereich eine sehr wichtige Rolle.

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Übrigens sollte dieses nicht nur von den Spielern, sondern auch von den Trainern beachtet werden. Nicht selten schmeißen sich die Kollegen in einem Spiel Kraftausdrücke an den Kopf. Verbale Entgleisungen sollten aber möglichst vermieden werden. Denn diese haben mit Fairplay nichts zu tun. Zudem sollte der Trainer ein Vorbild für seine Schützlinge sein. Wenn er sich dann an der Seitenlinie wie eine Furie aufführt, muss er sich nicht wundern, wenn es ihm seine Spieler nachmachen.

Somit wird also klar, dass jeder Gegenspieler, Mitspieler, Trainer, Schiedsrichter und auch jeder ehrenamtliche Mitarbeiter der beiden Vereine mit dem nötigen Respekt behandelt werden. Ohne Fairplay kann der Fußball nicht richtig funktionieren.

Gewinnen ja, aber nicht zu jedem Preis

Sicherlich will jeder Spieler, dass seine Mannschaft möglichst jedes Spiel gewinnt. Aber trotzdem steht die Würde des Gegners über einem Sieg. Das bedeutet, dass die Gegenspieler immer mit dem nötigen Respekt behandelt werden sollten. Es soll Trainer geben, die ihren Schützlingen auftragen, den besten Akteur des Gegners extra zu foulen und dabei in Kauf zu nehmen, dass sich dieser verletzt. Das hat absolut nichts mit Fairplay zu tun und sollte unbedingt vermieden werden. Denn wir bereits erwähnt, ist der Respekt vor den Kollegen und den Gegnern ist deutlich mehr wert als ein Sieg.

Wie sieht es denn in dir Realität auf den Fußballplätzen aus?

Leider werden teilweise schon noch sehr junge Spieler von ihren Trainern zu absichtlichen Fouls animiert, um dem Gegner zu schaden. Auch wenn es sich hierbei sicherlich um eine Seltenheit handelt, kommt es immer Mal wieder vor. Das Problem ist, dass viele Spieler denken, dass dieses Verhalten okay sei. Dann werden sie sich wahrscheinlich immer wieder so verhalten, denn der Trainer hat es ja erlaubt. Das kann dann durchaus zu einem Problem werden. Denn schließlich kann sich der Gegenspieler dabei auch verletzen.

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Schwalben als unfaires Mittel

Auch sogenannte Schwalben sprechen nicht für Fairplay. Denn auch mit diesen simulierten Fouls wird versucht, sich einen Vorteil zu verschaffen. Zudem kann eine solche Situation auch dem Gegner schaden. Wird zum Beispiel eine Schwalbe im Strafraum kurz vor dem Tor der anderen Mannschaft gemacht, kann dies eine rote Karte und einen Elfmeter zur Folge haben. In einer Studie in Niedersachsen wurde herausgefunden, dass die meisten teilnehmenden C- und B-Junioren ein Spiel unbedingt gewinnen wollen, auch wenn sie dafür eine unfaire Aktion durchführen müssen.

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Dabei sollte es eigentlich so sein, dass die bessere Mannschaft gewinnt und nicht die Mannschaft, die dafür auch unfaire Dinge tut. Im Profibereich gibt es drei Schiedsrichter, einen vierten Offiziellen und mittlerweile auch einen Videobeweis. Somit fallen unfaire Aktionen schneller auf. Das ist im Amateurbereich nicht so leicht. Denn gerade in den tiefen Ligen gibt es zumeist nur einen Schiedsrichter und weder Linienrichter noch einen vierten Offiziellen und erst recht keinen Videobeweis.

Stars als Vorbilderfairplay im fussball

Profis werden von vielen jungen Spielern angehimmelt und die Kleinen wollen am Liebsten so sein wird ihr Idol. Daher ist es sehr wichtig, dass die Stars sich passend auf dem Platz verhalten. Denn spielen sie unfair, denken die Amateure, dass es sicherlich auch okay ist, wenn auch sie dies tun. Das gilt es natürlich zu vermeiden. Leider gibt es auch einige Profis, die immer wieder versuchen, sich mit Schwalben einen Vorteil zu verschaffen. Sicherlich gibt es auch einige Nachwuchskicker, die ihnen das nachmachen.

Ein gutes Beispiel dafür, dass es auch anders geht, ist die englische Premiere League. Denn dort wird Fairplay noch groß geschrieben. Es gab auch dort schon mehrfach Situationen, in denen ein Spieler eine Schwalbe machte und diese nicht zum Erfolg führte. Die Fans der eigenen Mannschaft pfiffen ihn dafür aus. Das zeigt, dass sich die englischen Zuschauer einen fairen Wettkampf wünschen ohne unfaire Aktionen. Falscher Ehrgeiz ist hier also nicht angebracht. Wenn der Gegner besser ist, sollte dies auch einfach einmal respektiert werden.

Ein weiteres gutes Beispiel für Fairplay war das Verhalten des Türken Özalan. Bei der EM 1996 wurde er zurecht mit einem Preis ausgezeichnet. Ein gegnerischer Spieler lief auf ihn zu und wollte auf das Tor zugehen. Özalan musste sich entscheiden, ob er seinen Kontrahenten foult oder ihn ziehen lässt. Er entschied sich gegen ein gefährliches Foul und verzichtete auf die Notbremse. Der Kroate konnte ungehindert das Tor erzielen, das gleichzeitig auch der Siegtreffer war. Die Öffentlichkeit feierte Özalan für sein faires Verhalten. In seiner Heimat wurde er dagegen teilweise sehr stark angefeindet und beleidigt.

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Die Hand Gottes oder großer Betrug?

Es gibt natürlich auch Beispiele die mit Fairplay nichts zu tun haben. Hier muss natürlich die sogenannte Hand Gottes genannt werden. Bei der WM 1986 erzielte der Argentinier Diego Armando Maradona das Führungstor gegen England ganz klar mit der Hand. Leider hatte der Schiedsrichter keine ideal Position zum Ball und so sah es für ihn so aus, als wurde dieser mit dem Kopf gespielt. Als Maradona nach dem Spiel von einem Journalisten zu dieser eigentlich nicht fairen Tor befragt wurde, antwortete er sinngemäß, dass es ein Bisschen die Hand Gottes und ein Bisschen sein Kopf gewesen sei, mit dem er den Ball ins Tor beförderte.

Erst viele Jahre später, im Jahr 2005, gab er dann schließlich zu, dass es ein ganz klares Handspiel war. Kurios ist auch, dass der Ausdruck Hand Gottes auch heute immer noch auf den Fußballschuhen der argentinischen Nationalspieler steht. Das Tor wird in dem Land als ein genialer Schachzug vergöttert. Dabei handelte es sich eigentlich um eine ganz klar unfaire Aktion. Die gerade erwähnten Schuhe sind übrigens auch für Kinder erhältlich, was sicherlich ein falscher pädagogischer Ansatz ist. Denn wenn ein Handspiel von einem Weltstar wie Maradona so gefeiert wird, nehmen sie diesen natürlich als Vorbild.

Was können Jugendtrainer tun, um ihren Schützlingen Fairplay näherzubringen?

Jugendtrainer haben einen großen Einfluss darauf, wie sich ihre Schützlinge auf und auch neben dem Platz verhalten. Ist bei ihnen der Fairplay-Gedanke sehr stark entwickelt, werden die Akteure ihnen sehr wahrscheinlich nacheifern. Damit ein guter Teamgeist entsteht, muss neben dem normalen Training auch viel für das Teambuilding getan werden. Denn wir bereits erwähnt, spielt Fairplay auch innerhalb eines Teams eine sehr wichtige Rolle. Nichts ist schlimmer, als wenn sich die Mitspieler gegenseitig beleidigen oder Fehler sehr stark kritisieren.

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Fairplay ist mehr als ein Spiel nach Regeln

Oben wurde bereits erwähnt, dass Fairplay deutlich mehr ist als nur ein Spiel nach Regeln. Dennoch können Letztere eine gute Basis für Respekt auf dem Platz darstellen. Denn wer die Regeln befolgt, wird sicherlich keinen Gegenspieler extra hart foulen und dabei in Kauf nehmen, dass sich dieser verletzt. Es kann natürlich vorkommen, dass dies aus Versehen geschieht, denn schließlich handelt es sich um eine sogenannte Kontaktsportart. Absichtlich sollte allerdings niemand gefoult werden.

Fazit

Fairness spielt im Fußball eine sehr wichtige Rolle. Das gilt sowohl für den Amateurbereich wie auch für den Profibereich. Stars sind für viele Nachwuchskicker große Vorbilder und sollten sich daher auch passend auf dem Platz verhalten. Fairplay ist ein sehr wichtiger Punkt. So sollte ein Gegner niemals extra und bewusst gefoult werden. Denn dabei können gravierende Verletzungen entstehen. Auch wenn jeder Fußballer Erfolg haben will, sollte kein falscher Ehrgeiz an den Tag gelegt werden. Das heißt unter anderem, dass es immer Mal wieder Gegner gibt, die schlicht und einfach besser sind als die eigene Mannschaft.

Das sollten alle Beteiligten respektieren und sich nicht mehr unfairen Aktionen (Fouls, Schwalben oder Handspiele) einen Vorteil verschaffen. Besser ist es, wenn sich alle Beteiligten (Spieler, Trainer, Schiedsrichter und Zuschauer) mit Respekt begegnen und sich fair behandeln.

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