Winterzeit ist Zeit der Erkältung – Wie Sie Ihre Spieler schützen

Vorsicht Erkältung! Wenn es draußen knackig kalt ist, muss auf dem Platz trotzdem Leistung abgerufen werden. Viele Spieler jedoch kommen schlecht vorbereitet ins Training oder zum Spiel. Dabei ist es nicht nur die berühmte Trägheit aufgrund des Lichtmangels, die Spieler heimsuchen kann. Auch verschiedene Krankheiten können von einzelnen Sportlern eingeschleppt werden und den gesamten Mannschaftsgeist schwächen. Dabei ist die regelmäßige Bewegung im Freien wichtig. Mit einer ordnungsgemäßen Vorbereitung, den ein oder anderen Vorsichtsmaßnahmen und den richtigen Tools kommt die Mannschaft aber leistungsstark durch die kalte Jahreszeit.

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Erkältung

Unterkühlt, ausgerutscht, Erkältung – Diese Erkrankungen haben Fußballer besonders häufig

Meist sieht man es den Spielern schon von weitem an. Wenn die Nase trieft, die Augen glasig sind oder nach wenigen Schritten der Hustenreiz beginnt, dann bahnt sich ein dicker Schnupfen oder eine Erkältung an. Fußballer leiden in den Wintermonaten besonders häufig unter Erkältungskrankheiten und grippalen Infekten. Das liegt einerseits daran, dass die meisten Hobby- wie Profispieler mehrmals die Woche trainieren und sich demnach einfach häufiger nassgeschwitzt draußen aufhalten, als der Durchschnittsdeutsche.
Zudem ist Fußball ein Mannschaftssport. Hat einer eine Erkältung, steckt er beim Training unbemerkt weitere Kameraden an. Da während der Inkubationszeit noch keine Symptome auftreten, trainieren diese Spieler Tage später wieder mit – ohne zu wissen, dass sie Überträger der krankmachenden Keime sind. So stecken sie wiederum weitere Teamkollegen an. Dadurch kann es passieren, dass mitunter die Hälfte aller Spieler relativ zeitgleich mit Husten, Schnupfen und Halsschmerzen zu kämpfen hat. Ob bakterielle Infektion (Erkältung) oder eine handfeste Viruserkrankung (Grippe) macht dabei keinen Unterschied. Die Ansteckung erfolgt immer von Mensch zu Mensch.

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Eine weitere typische Fußballererkrankung sind Muskelverletzungen jeglicher Art. Gerade die äußeren Extremitäten wie Beine und Füße könne dabei schnell in Mitleidenschaft gezogen werden. Doch auch am Rücken oder im Nackenbereich gibt es diverse Probleme. Immer dann, wenn die Tiefenmuskulatur zwar warm ist, doch die äußeren Hautschichten noch oder wieder kalt sind, kann es schnell an Muskeln, Sehnen und Bändern reißen. Schließlich werden beim Fußball viele Bewegungen aus dem Stand heraus ausgeführt. Ein schneller Sprint, ein hoher Sprung oder eine ruckartige Kehrtwendung können dann schon ausreichen, um zur Zerrung oder einem Muskelfaserriss zu führen.

Der Trainer als Leitfigur – deshalb sollte Klartext gesprochen werden

Fußballer lieben ihren Sport. Das Training ist ihnen heilig und jedes Spiel die Kür. Deshalb verhalten sich einige überambitioniert und achten schlichtweg weniger auf die Signale ihres Körpers. Auch wissen junge Spieler noch nicht so viel über die richtige gesundheitliche Vorsorge und kommen gerne allzu unbedacht ins Training. Hier muss der Coach die richtigen Impulse setzen. Ein erfahrener Trainer kennt seine Spieler und sieht es ihnen an, wenn die Physis nicht stimmt. Er hat die Verantwortung für das Team und sollte daher die Sportler auch in präventiven Maßnahmen schulen und die allgemeine Gesundheitsvorsorge regelmäßig ansprechen.

Mit folgenden Maßnahmen, kann jeder einer Erkältung gezielt und effektiv entgegenwirken:

1. Direktansteckungen vermeiden

Ob Viren oder Bakterien – die Ansteckung erfolgt fast ausnahmslos über den direkten Kontakt. Deshalb sollten Sportler darauf getrimmt werden, besondere hygienische Maßnahmen zu beachten. Dazu zählt das gründliche Händewaschen nach dem Toilettenbesuch ebenso, wie die Benutzung der persönlichen Trinkflasche während des Trainings. Sicherheitshalber sollten die Becher gut sichtbar mit dem eigenen Namen beschriftet werden. Der Kasten Sprudel, der sorglos am Spielfeldrand abgestellt wird und aus dem sich alle gleichermaßen bedienen, ist absolut tabu.

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Doch auch der Umgang untereinander sollte besondere Beachtung finden. Wer nießen muss, sollte möglichst in seine eigene Armbeuge nießen, um die Ausbreitung der Tröpfchen zu verhindern und der Erköältung vorzubeugen. Sie fliegen sonst in einem Radius von rund sieben Metern herum und stecken umherstehende Teamkollegen an. Ebenso verhält es sich bei Hustenreiz. Dann sollte der Kopf gesenkt werden und sich von den Mitspielern abgewendet werden. Eine laufende Nase muss zudem immer sofort mit einem Taschentuch kräftig gereinigt werden. Alternativ kann auch auf den Platz (nicht in die Halle) geschnaubt werden. Das Abwischen des Sekrets am Trikot-Ärmel ist aus mehrerer Hinsicht absolut ungeeignet.

2. Unterkühlungen vermeiden

Natürlich wird beim Sport geschwitzt. Nur auskühlen darf die Haut nicht. Deshalb sollte der Trainer schon in der Kabine darauf achten, dass die Kleidung der Witterung angepasst ist. Bei nasskaltem Wetter sind atmungsaktive und regenabweisende Laufjacken sinnvoll. Ebenso könnten bei sehr kalter Luft spezielle Sport-Leggins oder Thermoshirts als unterste Schicht getragen werden. Solche Spezialtextilien führen den Schweiß vom Körper ab, so dass ein gleichmäßig temperiertes Luftpolster die Haut nicht auskühlen lässt. Auch spezielle Socken können helfen. Gerade Torhüter klagen im Winter oft über kalte Füße und zeigen schneller Verletzungen im Knöchelbereich. Ihnen helfen Socken aus Naturmaterialen, die den Schweiß durchlassen und den Fuß wärmend schützen. Spieler, die zu Ohrenschmerzen oder Halsschmerzen neigen, sollten vorsichtshalber mit Mütze, Stirnband oder Nackenwärmer aus Fleece trainieren. Verteidiger können zusätzlich mit Handschuhen ausgerüstet werden, um eine Unterkühlung über die Hände bzw. Handgelenke zu vermeiden.

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3. Ausgiebiges Warm-Up-Programm

Bei Kälte ist ein penibles Warmmachen absolute Pflicht. Wichtig ist es, den gesamten Körper gleichmäßig vorzubereiten. Dabei muss insbesondere die Tiefenmuskulatur angesprochen werden. Sie dient während des Trainings als Motor und muss von innen heraus die Bänder und Sehnen mit Wärme versorgen. So kann das Training mit einem lockeren Einlaufen beginnen, welches mit ersten, moderaten Sprints abgeschlossen wird. Anschließend könnten cardio-basierte Einheiten geprobt werden wie Hampelmann, Sprünge oder Knieheber. Dann geht’s ans Dehnen. Dehnübungen sollten zunächst klein und sanft beginnen und dann größer und kräftiger ausgeführt werden. Zwischendrin sollten die Spieler in Bewegung bleiben, so dass die Kerntemperatur des Körpers gleichmäßig ansteigt. Wichtig ist auch, dass Arme, Rumpf, Po und Beinmuskulatur gleichermaßen angesprochen werden.

Zudem muss das Warm-Up dem Alter der Spieler angepasst werden und die Stimmung in der Kabine in die Aufwärmphase mit einfließen. Quirlige (meist junge) Sportler, die schon beim Umziehen in der Kabine herumwirbeln und kaum zu bändigen sind, können schneller in das eigentliche Training einsteigen. Wer hingegen schon beim Umziehen kaum aus den wohlig-warmen Alltagsklamotten kam, der muss sich umso nachhaltiger die Platzreife erarbeiten und aktiviert werden.Auch die richtige Atmung ist wichtig. Deshalb sollten die Sportler angewiesen werden, möglichst durch die Nase ein, und durch den Mund wiederum aus zu atmen. So kann sich die Atemluft auf dem Weg durch die Nasennebenhöhlen nämlich etwas aufwärmen und erreicht leicht antemperiert die Bronchien. Zu kalte Luft, die durch den Mund einströmt, kann bei empfindlichen Personen schnell zu einer Bronchitis führen – dagegen ist eine Erkältung gar nichts.

4. Auf dem Platz in Bewegung bleiben

Wenn alle warm sind, kann der Ball endlich rollen. Dabei ist es naturgemäß so, dass einige Spieler ständig in Bewegung sind und andere wiederum nur nach Bedarf den Angriff starten und losrennen. Deshalb sollten alle Positionen wissen, dass sie vor allem bei kalter Witterung in Bewegung bleiben müssen und den Körper stetig aktivieren sollten. Wer wirklich nicht rennt, der kann zumindest leicht mit traben oder zumindest in seinem Bereich herumlaufen. Auch sollten die Arme immer mal wieder bewegt werden um auch die obere Rückenpartie geschmeidig zu halten. Gerade Torhüter haben es im Winter besonders schwer, weil sie im engen Radius des Kastens bleiben müssen. Ihnen sollten Techniken gezeigt werden, wie sie ihren Körper warmhalten und gleichzeitig auf das Spiel fokussiert bleiben können.
Wichtig ist es in jedem Fall, lange Standzeiten zu vermeiden. Spieler, die zeitweise vom Platz genommen werden, sollten am Spielfeldrand weiterhin zumindest laufen. Wer ganz runtergenommen wird, der muss sofort in die Kabine.

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5. Nach dem Spiel heiß duschen und föhnen

Eine heiße Dusche haben sich die Spieler immer verdient. Um das Immunsystem zu stimulieren und der Erkältung vorzubeugen, sollte aber generell mit einem kalten Wasserschwall abgeschlossen werden. So werden zusätzliche Endorphine werden ausgeschüttet, die stärkend auf die Konstitution wirken.
Generell sollten alle Spieler angehalten werden, sich die Haare gründlich trocken zu föhnen. Nasse Kopfhaut zieht zusätzliche Kälte an und kann umgehend zu einer Grippe führen. Neben dem Trocknen der Haare sollten auch die Ohren warm angepustet werden, um mögliches Wasser sanft daraus zu entfernen.

6. Ernährungsschulung

Nicht jeder Spieler interessiert sich für gesunde Ernährung. Viele verkennen auch den Zusammenhang zwischen einem leistungsfähigen Körper und der richtigen Nahrungszusammenstellung im Alltag. Deshalb sollte der Coach auch hier sein Wissen weitergeben. Schließlich erfordert Leistungssport einen höheren Energiebedarf, der entsprechend sinnvoll gedeckt werden muss. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt eine vollwertige und umfangreiche Zufuhr aller Makro- und Mikronährstoffe. Dies gelingt beispielsweise leicht, wenn als Basis genügend frische Speisen (Obst und Gemüse) verzehrt werden. Dazu kommen Vollkornprodukte wie vollwertige Nudeln, Vollkornbackwaren sowie Kartoffeln und Reis. Für Sportler ist aber auch die umfangreiche Eiweißaufnahme essentiell.

Daher sollte mindestens eine Mahlzeit am Tag aus fettarmen Fleischwaren oder nährstoffreichem Fisch bestehen. Hochwertige Proteine füttern die Muskeln und sorgen für deren Aufbau. Wer Leistung abrufen möchte, sollte jegliche Zuckerarten (Süßigkeiten, Softdrinks) besser umgehen. Fußball ist eine Ausdauersportart. Daher kann es sinnvoll sein, nach dem Training die Kohlenhydratzufuhr partiell zu steigern und umgekehrt die Proteinzufuhr zu drosseln.Erkältung

Ebenso sollte die regelmäßige Flüssigkeitszufuhr im Auge behalten werden. Ideal sind Mineralwässer mit einem hohen Anteil an Natrium (fördert die Muskelkontraktion), Kalium (Muskelfunktion), Magnesium (Energiebereitstellung) und Eisen (Sauerstofftransport). Auch dünne Saftschorlen oder spezielle Elektrolyte-Drinks können bereitgestellt werden.

Gut ist es, den Sportlern ein Gefühl für den Zusammenhang zwischen vollwertiger Ernährung und tollen Ergebnissen auf dem Spielfeld zu vermitteln. Fast Food, leere Kohlenhydrate, schädlicher Zucker und Alkohol sollten bei Sportlern generell kein Thema sein.

Je nach individueller Beschaffenheit einzelner Spieler könnte auch eine gezielte Nahrungsergänzung angesprochen werden. So könnte eine gesteigerte Magnesiumzufuhr sinnvoll sein, wenn Spieler zu Zerrungen oder Dehnungen neigen. Wer häufig verschnupft ist, dem könnte die regelmäßige Gabe von Vitamin C weiterhelfen. Wer viel schwitzt, dem könnten mineralstoffhaltige Präparate helfen, die verlorengegangenen Elektrolyte wieder aufbauen. Leiden einzelne Sportler im Vergleich zu ihren Teamkollegen sehr schnell an Muskelkater, so könnte man diese mit der Gabe von Vitamin B1 behandeln. Für Torhüter, die häufig harte Bälle annehmen müssen, könnte auch Vitamin E interessant sein, was positiv auf die Knochengesundheit wirkt. Ist ein Mannschaftsarzt zur Stelle, sollte mit diesem zusammen ein spezifischer Plan für einzelne Spieler aufgesetzt werden, um Defizite auszugleichen.

Die Vorteile einer gut versorgten Mannschaft

Alle hier aufgeführten Maßnahmen betreffen den einzelnen Spieler, strahlen aber auf die Konstitution der gesamten Mannschaft aus. Wenn Sportler wissen, wie wichtig das Zusammenspiel zwischen präventiven Maßnahmen der Gesunderhaltung und der persönlichen Möglichkeit des Leistungsabrufes ist, setzen sie die Maßnahmen gerne selbstständig auch in ihrem sonstigen Alltag um. Oft ist es Unwissenheit, wenn sich ein Fehlverhalten einschleicht.
Mit den umfassenden Regeln und Vorschlägen zeigt der Coach auch, dass er nicht nur Tore will, sondern durchgängig an der Förderung seiner Sportler interessiert ist. Individuelle Persönlichkeitsentwicklung ist zu Recht ein wachsender Bestandteil der heutigen Arbeitswelt. Natürlich zählt auf dem Sportplatz die Leistung des Einzelnen. Doch eindeutig erfolgreicher ist es, eine insgesamt homogene und eingeschweißte Truppe zu haben. Gegenseitige Wertschätzung, der achtsame Umgang untereinander und die zielführende Förderung pro Nase sind hier mindestens genauso wichtig.

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Eine gut versorgte Mannschaft weist einen insgesamt niedrigeren Krankenstand auf. Auch lästige Phasen des Wiedereinstiegs nach einer Erkältung oder anderen Erkrankungen sind demnach kürzer bzw. nicht vorhanden. Sind alle Spieler gesund, hat der Trainer eine breite Auswahl an Stammspielern und Ersatzleuten, die er auch einmal überraschend einsetzen kann.
Zudem sind gesunde Spieler insgesamt auch deshalb schon wertvoller, weil sie robust gegnerischen Mannschaften begegnen können, ohne sich an anderen anzustecken. Umgekehrt minimiert sich auch die Ansteckungsgefahr der gegnerischen Spieler an den eigenen Leuten, was wiederum ein Vorteil für die gesamte Liga ist.

Fazit

Der Coach ist der Leitwolf. Er schwört die Gruppe ein, er gibt die Ziele der Saison vor. Dem Trainer wird generell Respekt und Achtung entgegengebracht. Umgedreht hat der Coach die Aufgabe, seine Spieler fit zu machen und heiß zu halten. Diese wechselseitige konstruktive Beziehung lässt viel Spielraum zu, um den Sportlern umfassende Fähigkeiten rund um ihre eigene Leistung mitzugeben. Aktive Sportler sind aufnahmebereit für gut gemeinte Ratschläge und nehmen üblicherweise gerne Tipps an, die sie selbst weiterbringen. Auch wird durch einen umfassenden Austausch die Leistung des Teams erhöht, was sich letztlich in der Tabelle niederschlagen wird. Insofern sollten Trainer generell ihre Ausbildungspflicht nicht auf die körperliche Ertüchtigung alleine fokussieren, sondern die Mannschaft mit Augenmaß allumfassend nach vorne bringen – damit auch die Erkältung ausbleibt.

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Bildquellen:
svetlanais / www.fotolia.de
Jari Hinström / www.fotolia.de