Der neue Kinderfußball in der Halle – Spielformate und Übungen

Dez 15, 2023 by fussballtraining.de in Jugendtraining

Hallenfußball für Kinder (Kinderfußball Halle) gewinnt durch die Verbindung von Futsal und dem neuen Kinderfußball des DFB an Bedeutung. Die beiden Varianten weisen nahezu identische Merkmale auf, wobei im Kindesalter Spiele von 2 gegen 2 bis hin zu 5 gegen 5 auf speziell markierten Spielfeldern stattfinden. Die Feldbegrenzungen bestehen aus 2 Toren und 2 Seitenlinien, und die Spiele folgen den Regeln des neuen Kinderfußballs.

Die Freude am Fußballspiel, insbesondere das Spielen mit dem Ball und das Erzielen von Toren, sind die Hauptgründe, warum viele Kinder und Jugendliche sich für Fußball begeistern – auch in der Sporthalle. In dieser Umgebung spielen wir Futsal, auch bekannt als Hallenfußball, wobei der Begriff Futsal aus dem Portugiesischen „futebol de salão“ bzw. dem Spanischen „fútbol sala“ stammt. Schon in den 1930er-Jahren entwickelte der uruguayische Sportlehrer Juan Carlos Ceriani das Konzept des „kleinen Fußballspiels“ im Format 5 gegen 5 speziell für Kinder. Es ist interessant zu wissen, dass auch Spieler wie Lionel Messi und Ronaldinho ihre Fußballkarrieren mit Futsal begonnen haben.

Ein besonderes Augenmerk liegt auf der Verwendung eines gewichtsreduzierten Futsalballs für Kinder. Dieser ermöglicht nicht nur ein präziseres Spiel, sondern fördert auch die technische Entwicklung der jungen Fußballer. Die Durchführung von Hallenfußball in den Herbst- und Wintermonaten bietet dabei den Vorteil, dass die Kinder unabhängig von den Wetterbedingungen aktiv bleiben können.

Die Einführung dieser neuen Spielvariante des Kinderfußballs in der Halle verfolgt nicht nur das Ziel, die fußballerische Entwicklung der Kinder zu unterstützen, sondern trägt auch dazu bei, den Fußball als Ganzes und die Vereine auf qualitativer Basis zu stärken. Durch die Integration von Futsal-Elementen in den Kinderfußball schafft man eine optimale Grundlage für die Ausbildung junger Talente und festigt die Verbindung zwischen dem Sport und den heranwachsenden Fußballbegeisterten.

Was bringt der neue Kinderfußball in der Halle?

Ein entwicklungsgerechter Ansatz betont vermehrte Ballkontakte, mehr Tore und individuelle Erfolgserlebnisse. Altersgemäß bieten wir zusätzliche Spielzeit und ermutigen zu vermehrten Dribblings, um eine umfassende fußballerische Entwicklung der Kinder zu gewährleisten.

Hallen-Kinderfußball: Die neuen Regeln als Empfehlungen

1. Allgemein:
Mehrere kleine Spielfelder ermöglichen es, dass mehrere Mannschaften gleichzeitig gegeneinander antreten können.
Anstelle des Fokus auf das Ergebnis liegt der Schwerpunkt auf der Förderung und Entwicklung der Spielerinnen.
Dabei wird auf eine festgelegte Torspielerin verzichtet.
Die Spielzeit beträgt 7×7 Minuten, mit einer 3-minütigen Pause nach jeder Runde.
Das Gewinnerteam steigt nach jeder Runde auf ein benachbartes Feld auf, während das Verliererteam um ein Feld absteigt.

2. Torerzielung:
Es erfolgt ein sofortiger Spieler*innenwechsel nach einem festen Rotationsprinzip.
Sollte die Anzahl der erzielten Tore nicht ausreichen, wird eine spontane Rotation eingeführt.
Die Erlaubnis, Tore zu erzielen, beschränkt sich auf die 6-Meter-Schusszone oder ab der Mittellinie.

3. Spieleröffnung:
Die Kinder positionieren sich auf der Grundlinie zwischen den Toren.
Der Futsalball wird von der Seite eingerollt oder geworfen (es sind verschiedene Varianten möglich), um das Spiel zu starten.

4. Ball im Aus:
Bei einem Seitenaus erfolgt das Einpassen oder Eindribbeln (immer außerhalb der Schusszone). Tore können nur indirekt erzielt werden.
Beim Abwurf geschieht das Einpassen oder Eindribbeln von der Grundlinie.
Der Anstoß nach einem erzielten Tor erfolgt analog zum Abwurf.
Bei einer Ecke erfolgt das Eindribbeln oder Einpassen von der Schusszone aus.

5. Fouls:

Kinder treffen selbstständig Entscheidungen.
In der Schusszone erfolgt ein Penalty von der eigenen Schusszonenlinie, wobei eine Verteidiger*in in der gegnerischen Schusszone erlaubt ist.
Alle anderen Spieler*innen positionieren sich hinter dem Schützen auf der Grundlinie.

6. Rolle der Trainer*in:

Organisator*in
Begleiter*in
Rotation festlegen und umsetzen
Tore zählen
kein Coaching

Vorteile des neue Kinderfußball in der Halle im Überblick:

Vorteile für Kinder:
Gleiche Spielzeit für alle Kinder, unabhängig von individuellen Stärken oder Schwächen.
Möglichkeit für persönliche Erfolgserlebnisse sowie Teamerfolge.
Reduzierung von Über- oder Unterforderung durch weniger eindeutige Ergebnisse.
Freiheit von einer festen Position, was breitere Entwicklungsmöglichkeiten bietet.
Entwicklung ohne externen Leistungsdruck.

Vorteile für Eltern:
Gewährleistung ausreichender Spielzeit für jedes Kind.
Flexibilität bei der Teilnahme am Spielbetrieb.
Förderung ausgeglichener und glücklicher Kinder.

Vorteile für Trainer*innen:
Teilnahme ist bereits mit einer geringen Spieler*innenzahl möglich.
Jedes Kind kann am Spiel teilnehmen, ohne aussortiert zu werden.
Keine Konflikte mit Eltern bezüglich Nichtnominierung der Kinder.

Vorteile für Vereine:
Möglichkeit für erhöhte „Kiosk“-Einnahmen zur Unterstützung der Jugendarbeit.
Viele Kinder und Eltern zu Gast.
Glückliche Kinder, die begeistert von ihren Erlebnissen berichten, können zusätzliche Freund*innen dazu motivieren, am Fußball teilzunehmen.

Abbildungen Spielfelder Kinderfußball

Trainingseinheiten Neuer Kinderfußball in der Halle

ERWÄRMUNGSSPIEL: KOORDINATIONS-VIERECK

Organisation
Spielfeld 10 x 10 Meter
Jeder Spieler erhält ein farbiges Hütchen

Ablauf
ständiger Hütchentausch mit angesagten Lauf-ABC Übungen
auf Kommando müssen die Spieler entsprechend der Hütchenfarbe an die richtigen Ecken laufen

Variationen
Fortbewegungsart ändern
letzte Gruppe macht 3 Hampelmänner

Tipps und Korrekturen
Übersicht und Vororientierung
Alle in Bewegung

Futsal – hochwertiger Spezialball

FANGSPIEL: „STEH-GEH“

Organisation
Spielfeld 10 x 10 Meter
Zwei Fänger bestimmen – jeder ist mind. 1x Fänger

Ablauf
auf Kommando startet das Spiel, wer gefangen wurde muss sich mit den Beinen breit hinstellen
durch die Beine kriechen = Gefangene wieder im Spiel; max. 90 sek Spielzeit

Variationen
Fängeranzahl anpassen
„Freimachen“ Regelung ändern

Tipps und Korrekturen
schnelle Richtungswechsel
gefangene Spieler können „Blocken

HAUPTTEIL I: PASSEN VS. DRIBBLING

Organisation
Spielfeld 10 x 10 Meter + Passlinie ca. 5 m
Gruppe halbieren