FUNino – Ziele, Regeln und Tipps zum neuen Trend des Kinderfussballs
FUNino wird auch als Minifußball bezeichnet, der in erster Linie im Jugend- und Kinderfussball zum Einsatz kommt. Erfunden wurde diese spezielle Art von Fussballtraining von Horst Wein. Er entwickelte im Laufe der Zeit ganz 30 unterschiedliche Arten von FUNino. Die Bezeichnung bedeutet frei auf Deutsch übersetzt so viel wie Spaßkind. Denn das Wort Fun steht für Spaß und Nino für Kind. Im folgenden Text wird diese spezielle Art von Fussballtraining genauer beschrieben und die FUNino Regeln erklärt. Zudem werden auch viele praktische Übungen des FUNino vorgestellt.
Warum ist FUNino so effektiv?
Diese Art von Fussballtraining ist so effektiv, weil sie sehr vielseitig ist. Denn leider werden viele Einheiten im Kinder- und Jugendbereich immer wieder auf dieselbe Art und Weise gestaltet und durchgeführt. Dabei ist es sehr wichtig, dass die Nachwuchskicker sehr vielseitig trainieren und auch immer Mal wieder eine neue Spielform kennenlernen. Dadurch kommt nie Langeweile auf und die Kleinen trainieren regelmäßig neue Dinge. Genau das ist auch beim FUNino der Fall.
Denn bei dieser Spielform stehen die Nachwuchskicker im Mittelpunkt. Die Spielform orientiert sich hierbei an den körperlichen wie auch an den geistigen Fähigkeiten der zumeist noch recht jungen Akteure. Der normale Kinderfussball wird im 7 gegen 7 gespielt und ist leider sehr stark am Ergebnis orientiert. Zudem werden die Spiele auf deutlich zu großen Spielfeldern ausgetragen. Dadurch sind viele Kicker, die in ihrer Entwicklung noch etwas zurückhängen, deutlich benachteiligt. Das Ergebnis ist dann entweder, dass der Trainer sie weniger aufstellt oder aber, dass sie nur noch selten von ihren Mannschaftskollegen angespielt werden.
Somit werden diese Kinder benachteiligt, obwohl sie eigentlich gar nichts dafür können. Nicht zu vergessen ist, dass vielen von ihnen dadurch auch die Chance genommen wird, eventuell eine erfolgreiche fußballerische Laufbahn zu starten. Denn wer nicht oder zu wenig spielt kann auch nicht von einem Scout eines Profivereins entdeckt werden. Darüber hinaus verlieren die Nachwuchskicker dann irgendwann auch die Lust am Fussball und ziehen im Fussballtraining nicht mehr richtig mit. Anders ist das bei FUNino. Denn dabei steht der Spaß deutlich mehr im Vordergrund.
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Schnelles lernen im Fussballtraining durch viele Wiederholungen
Ziel des FUNino ist es, die Spielintelligenz (die Wahrnehmung, die Antizipation und auch die Kreativität der Spieler) in Kombination mit Spaß zu verbessern. Die Sportler lernen hierbei sehr schnell, da die Spielsituationen immer wieder kommen. Darüber hinaus sind alle Spieler der Mannschaft immer am Geschehen beteiligt, also auch der Torhüter. Weitere Ziel von FUNino sind:
- Verbesserung der Spielintelligenz
- viele Ballkontakte für jedes Kind
- keine Auswechselbank
- immer wieder neue Spielsituationen
- kein Kind kann sich verstecken
- alle Kinder spielen
- viele Tore
- viele 1 gegen 1 Situationen
- bessere und vermehrte Erfolgserlebnisse für jeden Spieler
In einer Studie konnte herausgefunden werden, dass kleine Spielformen im Fussballtraining wesentlich effektiver sind als die normale Wettkampfform. In diesem Zusammenhang wurden insgesamt 15 Partien der U9 den englischen Premiere League-Klubs Manchester United jeweils im 4 gegen 4 wie auch im 8 acht gegen 8 untersucht. Das Ergebnis bestätigte die eben erwähnte These. Denn die Spieler in der kleineren Spielform konnten unter anderem ihrer Spielintelligenz verbessern und profitierten davon, dass sie deutlich mehr in das Geschehen eingebunden wurden.
Warum ist es sinnvoll Spielintelligenz schon im Jugendbereich zu entwickeln?
Spielintelligenz ist nicht nur im Seniorenbereich, sondern durchaus auch schon im Jugendbereich sehr hilfreich. Denn so erkennen die Kleinen schneller die Situationen und sind zudem auch handlungsschneller. Das verschafft ihnen im Spiel wie auch im Fussballtraining den entscheidenden Vorteil gegenüber ihren Gegenspielern. Mit FUNino lässt sich die Spielintelligenz Schritt für Schritt fördern. Diese ist so wichtig, weil Fußball ein sehr komplexer Sport ist. Es reicht daher nicht, einfach nur die Grundtechniken zu beherrschen. Vielmehr muss ein guter Spieler zu jeder Zeit im Spiel wie auch im Fussballtraining mitdenken und innerhalb kürzester Zeit Entscheidungen treffen.
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Das alles lernen sie nicht einfach so. Daher ist es sehr wichtig, die vorhandenen Fähigkeiten und natürlich auch das Alter in den Lernprozess einzubinden. Leider beachten viele Trainer die natürliche Entwicklung der Kinder deutlich zu wenig und gestalten eigentlich ein Training, dass sich eher für Erwachsene eignet. Auch aus diesem Grund wurde FUNino entwickelt.
Der Turniermodus bei FUNino
Beim Turniermodus treten 32 Mannschaften in zwei Gruppen auf insgesamt acht Feldern gegeneinander an. Dabei werden die ersten Begegnungen nach einer ungefähren Einschätzung derselben Stärke festgelegt. Das Team, dass das erste Spiel gewinnt, rückt zum oberen Spielfeld vor, das Verlierer-Team steigt ein Feld ab. In dem Turnier werden sieben Runden mit jeweils sieben Minuten gespielt.
Was sind die Vorteile von FUNino?
Wie bereits erwähnt, ist der große Vorteil dieser Spielform, dass die Kicker ihre Spielintelligenz verbessern. Darüber hinaus hat FUNino noch weitere positive Effekte und zwar:
- durch das Spiel auf vier Tore ergeben sich sehr viele Torchancen
- ständig wechselnde Situationen auf dem Spielfeld
- schnelle Lernerfolgen
- viele Ballkontakte
- viele 1:1 Situationen -> Dribbling, Ballkontrolle und Zweikämpfe werden trainiert
- die Schusszonen fördern das Passspiel
- gesamtheitliche Verbesserung der Spielintelligenz
Welche Rolle spielt der Trainer beim FUNino?
Leider vergessen viele Trainer beim FUNino die eigenen Aufgaben. Die Spielform ist längst kein Selbstläufer, bei dem die Nachwuchskicker sich selber überlassen werden sollten. So muss der Coach die Spiele stets beobachten und analysieren. Wenn er bestimmte Schwächen erkennt, sollte er diese mit den sogenannten Korrekturspielen verbessern.
Übung 1: Schnelles Umschalten nach Torerfolg
Der Trainer baut ein Spielfeld von ungefähr 32 x 25 Metern auf und platziert auf diesem vier Minitore und markiert eine sechs Meter breite Torschusszone. Dann teilt er mehrere 3er-Teams ein und platziert an beiden Seiten des Spielfeldes jeweils drei Bälle. Zwei Mannschaften begeben sich auf den Platz und spielen ohne Abseits gegeneinander. Jedes Team muss zwei Tore beschützen und greift auch zwei Tore des Gegners an. Wenn eine Mannschaft ein Tor erzielt, muss die andere Mannschaft das Spiel von der Seitenlinie beginnen. Dabei nimmt sie immer einen Ball, der dort platziert wurde.
Übung 2: Wechselnde Überzahl
Bei dieser Übung wird das Feld wie bei der ersten Übung aufgebaut. Auch treten wieder 3er-Teams gegeneinander an. Anders ist hingegen, dass die Mannschaft, die einen Treffer kassiert, einen Spieler verliert und daher in Unterzahl spielt. Wenn dann das Überzahl-Team ein Tor erzielt, fällt auch aus diesem ein Akteur weg. Der wartende Spieler darf hingegen wieder ins Spielfeld. Somit wechselt bei dieser Übung immer wieder die Überzahl. Dadurch werden alle Spieler sehr gut in das Geschehen einbezogen. Das Ziel des Spiels ist es, in Unterzahl zwei Tore zu schießen. Welcher Mannschaft gelingt dies wohl als erstes?
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Die Regeln werden dem Kind angepasst
Bei FUNino verteidigen und greifen die Mannschaften immer zwei Tore an. Das hat einen guten Grund. Denn dadurch können die Kinder die Angriffe immer auf die Außen verlagern. Das ist im Fussball ein sehr gutes Mittel, wenn der Gegner die Mitte sehr dicht macht. Die Nachwuchskicker müssen immer wieder taktische Entscheidungen treffen. Da sie nicht nur zwei Tore angreifen, sondern auch verteidigen müssen, lernen sie auch, wie sie verschieben. Das ist eine sehr wichtige Voraussetzung für die in der heutigen Zeit sehr häufig angewandte Raumdeckung. FUNino ist zudem auch nicht nur für die Feldspieler, sondern auch für die Torhüter sehr praktisch. Denn sie müssen immer das Geschehen im Auge behalten und verbessern durch das Verschieben auch ihr Stellungsspiel.
Fazit
Abschließend lässt sich sagen, dass FUNino die Entwicklung der Kinder ideal fördert. Die Kicker verbessern durch die Spielform ihre körperlichen wie auch geistigen Fähigkeiten. Einfach gesagt handelt es sich um ein vereinfachtes Fußballspiel, das für Kinder entwickelt wurde. Es soll den Kleinen Spaß machen und hat dennoch auch viele positive Effekte. So verbessern die Kicker unter anderem auch ihre Spielintelligenz, was in vielen Situationen eines Spiels oder Trainings sehr nützlich sein kann. Der Erfinder der Spielform Horst Wein wollte, dass Kinder nicht wie kleine Erwachsene spielen und hat die Regeln daher an sie angepasst.
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