Gladbach nach Umstellung auf 4-3-3 zum Erfolg gegen den FC Bayern München

Erstmals nach nun mehr 43 Jahren empfing die Borussia den FC Bayern München mal wieder als Tabellenführer der 1. Bundesliga. Schon von Beginn an war klar, dass die Münchner heute das Spiel in die Hand nehmen wollen. Trainer Hansi Flick gestaltete dabei seine Aufstellung auf gleich 4 Positionen um, blieb aber dem gewohnten 4-3-3 System treu. Sein gegenüber Marco Rose stellte im Vergleich zu den letzten Wochen seine Mannschaft etwas defensiver ein, um der Mannschaft erstmal Stabilität zu verleihen.

Zaghaftes Pressing der Borussia ohne Erfolg

Ein schneller Spielaufbau und viele tiefe Bälle zwischen die Gladbacher Abwehrreihen waren Sinnbild der ersten Halbzeit. Bei vereinzelten Pressingaktionen der Gladbacher fanden die Verteidiger um D. Alaba (27) und J. Boateng (17) oft schnelle Lösungen über die hochschiebenden Außenverteidiger J. Kimmich (32) oder A. Davies (19) bzw. konnte mit präzisen Pässen über das Mittelfeld die Situation gelöst werden. So konnten sich die Münchner in der Anfangsviertelstunde zahlreiche Gelegenheiten herausspielen.

Bayern mit effizienten Spielverlagerungen

Wenn die Borussia jedoch tiefer verteidigte, wurde das Spiel über die Außen bevorzugt. Hauptsächliches Mittel waren dabei viele Spielverlagerungen auf die Außenspieler K. Coman (29) und T. Müller (25) die entweder das 1 vs 1 suchten, oder von ihren Außenverteidigern hinterlaufen wurden. Der dribbelstarke Coman hielt dabei oft die Linie und versuchte sich durch gefährliche Flanken oder Dribblings in Strafraumnähe für Unruhe zu sorgen. Müller hingegen ließ seinem Hintermann Kimmich mehr Platz auf dem Flügel und orientierte sich bei Angriffen oftmals ins Sturmzentrum. Auch bei den Standards haben sich die Gäste aus dem Süden einige Varianten einfallen lassen.

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63 % Ballbesitz, aber mangelnde Chancenverwertung

Erst war es Lewandowski, der nach einem gelupften Freistoß noch knapp das Tor verfehlte, ehe Kimmich nach kurz gespielter Ecke abzog. Jedoch war der Keeper der Gladbacher zu dem Zeitpunkt noch nicht zu überwinden und hielt seine Gladbacher, die Zuhause diese Saison noch nicht vor solch viele Probleme gestellt worden sind, im Spiel. Ganze 63% Ballbesitz konnten die Münchner in der ersten Hälfte vorweisen, jedoch einzig die mangelnde Chancenverwertung trübte das Bild der Bayern in Halbzeit eins.

Die Borussia konnte in ihrem 4-3-1-2 System im bisherigen Spielverlauf kaum Akzente nach vorne setzen. Defensiv war man bemüht, den Ball in den eigenen Reihen zu halten, doch das gezielte Gegenpressing der Münchner hinderte die Fohlen meist daran, einen geordneten Spielaufbau zu fokussieren. Oft folgte dann nur der lange Ball bzw. der Pass in den freien Raum, um selbst dem Spielgerät nachzugehen oder auf zweite Bälle zu spekulieren.

M. Thuram blockt Goretzka, Bensebaini kann sich lösen

Ansonsten war man bemüht wenig Fehler zu machen und das Zentrum zu schließen. Dabei stellten die Gladbacher oftmals Überzahl in Ballnähe her, um auch Spieler wie Lewandowski oder Goretzka zu doppeln und sie aus dem Spiel zu nehmen. Die Offensive um Stürmer M. Thuram (10) und A. Plea (14) sollten viele Bälle fest machen und anschließend von ihrem Zehner L. Stindl (13) in Szene gesetzt werden. Doch gerade einmal einen Torschuss konnte die Elf von Marco Rose in den ersten 45 Minuten verzeichnen. Mit der Einwechslung von B. Embolo (36) nach dem 1:0 der Bayern wurde die Borussia jedoch mutiger und setzte immer mehr Akzente im gegnerischen Strafraum.

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Gladbach stellt auf 4-3-3 um

Im umgestellten 4-3-3 System gelang es nun spielerische Lösungen zu finden und eigene Torabschlüsse zu kreieren. Eine erste Ecke der Hausherren in die erstmals ungeordnete Defensive der Münchner, und schon kamen die Gladbacher zum Ausgleich. Das Mittelfeld um Organisator Stindl kam nun immer besser in die Zweikämpfe, sodass die schnellen Embolo und der ebenfalls eingewechselte P. Herrmann (7) immer wieder in Richtung Manuel Neuer geschickt wurden. Gladbach arbeitete jetzt mehr als einheitliches Kollektiv und verschob im Defensivverhalten alle Räume gekonnt zu.

Schneller Vorstoß nach Balleroberung bringt den Sieg

Als sich nun eigentlich alle schon auf ein Unentschieden eingestellt hatten, war es erneut eine Balleroberung durch Herrmann in der eigenen Hälfte, welcher sofort den schnellen M. Thuram in die Tiefe schickte. Dieser konnte anschließend nur regelwidrig durch an Foul im Strafraum gestoppt werden.

Den folgenden Strafstoß verwandelte R. Bensebaini (25) sicher, der nach seinem Kopfballtor zum zwischenzeitlichen 1:1 nun zum Matchwinner avancierte. Die Borussia bleibt somit Tabellenführer und konnte den Vorsprung auf den Titelfavoriten FC Bayern München nun auf 7 Punkte ausbauen. Die Münchner selbst müssen sich nach der zweiten Niederlage in Folge derzeit mit dem 7. Tabellenplatz begnügen.

Autor: Marcus Urban

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