Taktikreport: FC Energie Cottbus gegen VfR Aalen – variables Spielsystem ausschlaggebend

Der FC Energie Cottbus erkämpft sich am 11.05.2019 gegen den spielerisch größtenteils besseren VfR Aalen drei wichtige Punkte im Kampf um den Klassenerhalt in der 3. Bundesliga.

Grundordnung FC Energie Cottbus

Der FC Energie Cottbus spielt offensiv im 3-4-2-1, wobei von D. Bohl (21) und J. Gjasula (35) auf der Doppelsechs das Spiel nach vorn aufgebaut werden sollte.
Im Spiel gegen den Ball spielte Cottbus ein 5-2-3, wobei es hierbei oft die Variation ins 5-3-2 gab, indem einer der drei Offensivspieler sich fallen ließ und auf der Acht spielte. Diese Rollte wurde meist von M.Freitas (14) eingenommen.


(Aufstellung – Cottbus in rot)

Grundordnung VfR Aalen

Der VfR Aalen spielt im Offensivsystem ein 3-4-3, wobei im Mitteilfeld mit Raute und somit mit einem Sechser fungiert wurde.

Das anfängliche Defensivsystem von 5-3-2 musst der Trainer Aalens nach einer Viertelstunde abändern, da dieser einen verletzungsbedingten Wechsel durchführen musste. Nach dem Wechsel spielte Aalen defensiv ein 4-3-3.

Cottbus passt Spielsystem der Spielsituation an

Der FC Energie Cottbus hat neben dem Wechsel vom Offensiv- zum Defensivsystem auch noch andere Spielsystem genutzt, um die jeweilige Spielsituation bestmöglich bespielen zu können. So wechselten die Spieler von Cottbus beispielsweise bei gegnerischem Abstoß vom ursprünglichen 5-3-2 in ein sehr hochstehendes 3-4-3. Damit stellten sie die kurzen Passwege im Spielaufbau für den Torwart zu und haben lange Abstöße erzwungen.

In der Offensive wechselte die Mannschaft je nach Spielsituation und Feldposition zwischen verschieden Systemen. So spielten die Cottbuser beispielsweise teilweise statt dem ursprünglichen 3-4-2-1 in einem 3-4-3, wobei die offensiven Spieler die tiefen Halbräume suchten. Ebenso war ein 3-5-2 mit einem Sechser und zwei Achtern eine weitere Variante im Offensivspiel.

(System gegnerischer Abstoß v. Cottbus(rot)

Aalen mit gutem Spielaufbau, aber Cottbus mit besseren Torchancen

Der VfR Aalen war durchaus bemüht einen guten Spielaufbau durchzuführen und sich mit schnellen Kombinationen durch das Mittelfeld zu spielen. Hierbei nutzten die Spieler aus Aalen gut die Halbräume und öffneten das Spiel oft schnell durch horizontale Verlagerungen.

Cottbus hingegen versuchte es vermehrt nach kurzen Passkombinationen zwischen den Verteidigern hohe, tiefe Bälle in die Schnittstellen anzubringen und somit ihre Stürmer ins Spiel zu integrieren. Dies gelang aber meistens nicht, da Aalen gut die Zweikämpfe annahm und diese präsent bestritt. Der VfR Aalen hatte vor allem in der ersten Halbzeit deutlich mehr Ballbesitz und Spielanteile, was auch auf die große Anzahl an gewonnen zweiten Bällen zurückzuführen ist.

In der zweiten Halbzeit erarbeiteten sich die Cottbuser deutlich mehr Torchancen. Durch schnelle tiefe Bälle in die Schnittstellen, aber auch gute Durchbrüche über die Außenpositionen kam es zu Möglichkeiten.

Jedoch hatte Cottbus eine deutlich zu verbessernde Chancenverwertung gezeigt. Dies verdeutlichte vor allem, der in der zweiten Halbzeit eingewechselte Stürmer S. Mamba (11), der 3 Torchancen im 1 gegen 1 allein gegen den Torhüter vergab.

Fazit:
Der VfR Aalen zeigt sich engagiert und gewillt, aber es fehlte an herausgespielten Torchancen. Der FC Energie Cottbus spielte jedoch mit einer variableren Spielidee und erzwang in der zweiten Halbzeit mit einer Vielzahl an Torchancen letztendlich den Sieg. Das Spiel endete mit 2:1 (1:1).

Fachautor: urban-coaching.eu