FC Bayern München gegen Borussia Dortmund, Trainingsreport 12.11.2011
Länderspielpause – das bedeutet an der Säbener Straße immer ruhige Tage mit wenigen Spielern und sehr wenigen Zuschauern. Nur ca. 100 Interessierte trieb es so an einem nebligen Sonntagmorgen zum Trainingsgelände zu FC Bayern, wo mit Philipp Lahm, Arjen Robben, Rafinha, Breno, Diego Contento und Hans-Jörg Butt doch einige hochkarätige Namen warteten. Die anwesende Rumpftruppe wurde von Peter Hermann und Hermann Gerland gecoacht, denn Trainer Jupp Heynckes übertrug seinen Assistenten für einige Tage die tägliche Trainingsarbeit.
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Breno und Rafinha mit kurzen Hosen bei frostigen Temperaturen
Trotz frostiger Temperaturen in der Landeshauptstadt überraschten ausgerechnet die beiden Brasilianer Breno und Rafinha mit kurzen Hosen und mussten sich so auch einige Sprüche ihrer Mitspieler gefallen lassen. Allgemein wurde die Einheit insgesamt sehr locker und mit viel Spaß angegangen – so feierten die Profis des Rekordmeisters lautstark jeden gelungen Trick des Trainergespanns bei den Aufwärmübungen und brachten trotz der frühen Uhrzeit viel Enthusiasmus auf den Platz. Insbesondere der „Tiger“ (Gerland) ließ beim Aufwärmspiel 5 gegen 2 immer wieder sehenswerte Ballbehandlung aufblitzen und wurde dadurch lautstark gefeiert. Selbst der niederländische Superstar Arjen Robben, der sich mit Fitnesstrainer Thomas Wilhelmi auf dem Nebenplatz individuell aufwärmte, warf immer neugierigere Blicke auf die Trainingsgruppe und stieß schließlich auch zur kleinen Einheit hinzu.
Lahm und Contento mit Gummi-Gurt zu mehr Schnellkraft
Nach einem halbstündigen 5 gegen 2 begann der Rekordmeister schließlich mit einer Athletiktrainingseinheit, die Fitnesstrainer Marcelo Martins in Zusammenarbeit mit Andreas Kronmayer leitete. Der Schwerpunkt lag hierbei auf intensivem und extensivem Schnellkrafttraining. Zuerst arbeitete das Team mit dem Sprintgurt im intensiven Bereich und forcierte insbesondere die Lateralbewegung der Spieler gegen Widerstand – zu Zweit fungierte der hintere Partner als „Bremse“, der Vordere arbeitete dagegen. Im lateralen Trainingsteil mussten die Spieler zuerst einen, dann zwei Sprünge gegen den Gurt auf eine Seite absolvieren. Nach jedem Übungsteil wurden innerhalb der Zweierteams gewechselt, so dass der andere Partner den ausführenden Part übernahm. Nachdem die seitlichen Antritte sowohl nach links als auch nach rechts erfolgt waren, zogen die Profis nochmals ohne Gurt zwei Schritte seitlich weg und sollten flüssig aus der Bewegung in einen kurzen Antritt über wenige Meter übergehen. Anschließend wurde der Gurt wieder angelegt und die Bayern mussten Kniehebeläufe gegen Widerstand absolvieren – zuerst gehend und in einem zweiten Durchgang mit erhöhter Schrittfrequenz. Als nächstes ging man direkt in den Hopserlauf mit Gurt über, der die letzte Sprintgurtübung einleitete. Dazu war ein Sprint über eine Distanz von ca. 20 Metern angesagt, bei dem der hintere Partner nach ca. 10 Metern den Gurt löste und dem Vordermann somit in frontale Bewegungsrichtung zusätzlichen Impuls mitgab.
Im Anschluss standen Martins und Kronmayer ca. zwei Meter gegenüben, spannten ein langes Gummiband um ihre Hüfte und bildeten somit ein ca. ein Meter hohes Hindernis, welches die Grundlage für die nächsten Übungen stellte. Zuerst sprangen die Spieler über das Band und sollten nach der Landung sofort wieder einen kurzen explosiven Sprint zeigen. Hierbei forderte der Übungsleiter immer wieder kurze Bodenkontaktzeit und sofortigen Abdruck zum Antritt um den plyometrisch angehauchten Gedanken der Übung zu entsprechen. Darauffolgend lies Martins die Spieler erneut über das Hindernis springen: Die Profis sollten stabil auf einem Bein landen und die Bewegungsenergie abfedern – erst nach einem sehr deutlich sichtbaren Gleichgewichtsgewinn (ca. drei Sekunden lang) durfte die Position wieder aufgelöst werden. Danach wurde nochmal der Antritt nach Landung geschult, allerdings mit einem kurzen Zwischensprung.
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Arjen Robben mit Spezialtraining für Dortmund
Währenddessen absolvierte Arjen Robben mit Peter Hermann ein technisches Individualprogramm, welches nach jeder kurzen Belastung durch langsames Auslaufen mit Wilhelmi unterbrochen wurde.
Bei Übung A sollte der Niederländer immer rückwärts um eine Pylone herum starten und Hermann den folgenden Pass zu einem der beiden Hütchen direkt klatschen lassen. In einer weiteren Variante integrierte Hermann schließlich nicht nur flache Druckpässe, sondern auch hoch zugeworfene und Kopfbälle. In Übung B sollte Robben sich auf zwei Seiten eines rechtwinkligen Dreiecks bewegen und die Pässe von Hermann immer wieder kurz verarbeiten, mit einem Kontakt in Bewegungsrichtung mitnehmen, zurückziehen und zum Übungsleiter zurückpassen. Dies wurde mit acht Pässen von Satz durchgeführt, bevor Robben wieder einige Runden auslief.
In Übung C bekam der 27-Jährige drei Bälle auf einer Seite des Korridors. Robben sollte nun je einen Ball im Slalom durch den Hütchenparcours dribbeln, auf der anderen Seite ablegen und diesen Vorgang sofort mit der nächsten Kugel wiederholen. Hierbei gab Hermann stets die Anweisung, mit welchem Bein der Linksfuß das Leder führen sollte – wobei hier in jedem Durchgang mit den drei Bällen stets alle Varianten (rechts, links, beide) angesprochen wurden.
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Im Anschluss kam das Team nochmals gemeinsam zusammen und absolvierte Übungen im zyklischen Schnelligkeitsausdauerbereich. Die Spieler sollten immer wieder über steigende Distanzen von 25 bis 40 Metern mit höchster Intensität abspulen. Anschließend fanden ausgedehnte Regenerationsläufe in geringer Belastungsstufe statt – allerdings zeigte sich hier der große Nachholbedarf Brenos, der beim gemeinsamen „Auslaufen“ trotz des geringen Tempos jedes Mal hinter die Gruppe zurückfiel.
Autor: Dominik Langenegger
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