Taktikreport – Sachsenpokal: Bautzen gegen Zwickau

Im ersten Halbfinale des Sachsenpokals der Saison 2018/19 standen sich der Regionalligist aus Bautzen und der Drittligist aus Zwickau gegenüber.

1.084 Zuschauer sahen in der Folge ein durchwachsenes Fußballspiel und eine Anfangsphase ohne große Höhepunkte. Zwickau tat sich mit der mannorientierten Spielweise der Gastgeber schwer und kam so kaum zu fußballerischen Glanzpunkten.

Den Budissen fehlte nach guten Ballgewinnen der Mut, den Weg nach vorn anzutreten. Das Spiel endete 0:2 für den FSV Zwickau. Unsere Experten von urban-coaching.eu haben das Spiel für uns taktisch analysiert.

Grundordnung FSV Budissa Bautzen

4-4-2
Schulz – Kunze (57. Merkel), Dartsch, Weiß, Krahl – Hoßmang, Ciapa – Wockatz, Treu (76. Patka) – Schmidt, Boenisch

Grundordnung FSV Zwickau

4-1-2-1-2
Brinkies – Barylla, Wachsmuth, Gaul, Lange – Frick – Bickel (87. McKinze- Gaines II), Kartalis – Könnecke (80. Miatke) – König, Lauberbach (62. Bonga)

Spiel „Gegen den Ball“ Bautzen

Sehr mannorientiert, Außenbahnen (Treu und Wockatz) liefen immer wieder die Außenverteidiger an, um den Spielaufbau zu stören, Boenisch oder Schmidt versuchten auf diese zu lenken, der jeweils andere nahm Frick in Manndeckung. Ciapa spielte meist gegen Könnecke, die Außenverteidiger deckten die Außenbahnspieler und Hoßmang schob vor König, der so meist gedoppelt worden ist.

Spiel „Gegen den Ball“ Zwickau

Verteidigte höher und kompakter im Raum, Lauberbach sehr fleißig, Frick nah an der 4erkette mit zunehmender Spielzeit präsenter in den Luftduellen mit Schmidt und Boenisch, provozierten den hohen Ball oder liefen die Außenverteidiger an und packten dann zu, bei Abstoß ähnlich, meist den AV offen gelassen, dann AV zu Rückpass zu TW gezwungen und dann langer Ball, wobei Bautzen noch breit gefächert stand und so der zweite Ball meist in Zwickauer Hand lag.

Bautzen – Spiel mit dem Ball

Boenisch als tiefe Anspielstation – Schmidt, der sich immer leicht zurückfallen ließ und viele Freiheiten besaß, durch die Mannorientierung viele Ballgewinne im Zentrum aber dann besonders durch die Außen und Außenverteidiger zu wenig Mut mit Tempo ins Dribbling zu gehen, Abschlüsse zu suchen oder zumindest die sich bietenden Räume anzudribbeln.

Nach Wechseln:
Patka in der IV, Wockatz RV, Schmidt RM, Dartsch ST und Merkel LM, dann meist Aufbau über Patka, Wockatz und oder Hoßmang und dann Zusammenspiel über rechts zwischen Ciapa und Schmidt, leider zu selten gefährlich da Laufwege von Dartsch und Boenisch zu identisch und der kurze Pfosten sehr selten angelaufen wurde.

Zwickau – Spiel mit dem Ball

Kein klarer spielerischer Plan zu erkennen, meist tiefe flache oder hohe Anspiele zunächst auf König, dann auf Lauberbach, die sich meist behaupten konnten, dann versucht über schnelle Seitenverlagerung das Spiel ins letzte Drittel zu bekommen und über die Außen mit Tempo auf die Grundlinie, gelang allerdings selten.

Mit Bonga dann ein Spieler, der sich in jegliche Räume fallen ließ und dann aufdrehte und mit Geschwindigkeit die Räume andribbelte, daraus resultierten einige gefährliche Szenen.

Zwickauer Standards

Zwickau mit klarem Plan. Immer ein Spieler stand relativ kurz in Eckennähe um dann durch die Überzahl einen Bautzner zu überspielen oder die Flanke von Höhe 16er in den Strafraum zu schlagen, wahrscheinlich weil Schulz Probleme beim Rauslaufen hat.

Zudem hatte Zwickau durch Gaul, Frick, Lauberbach, König und später Bonga Größenvorteile und haben durch den rausgezogenen Spieler und die ständigen zwei Spieler, die Bautzen für einen Konter abstellte, gute 1:1 Situationen im Strafraum, Flanken aber zu ungenau.

Autor: urban-coaching.eu