RB Leipzig Training: PSG-Neuzugang Bitshiabu zeigt seine Klasse

Unter großem Applaus betraten die Profis den Rasen, um an einem sonnigen Mittwoch Passstafetten zu üben und ihr Fitnesslevel zu verbessern, bevor es morgen ins Trainingslager nach Bruneck geht, wo der Neuzugang von RC Lenc Loïs Openda zur Truppe stoßen wird. Nachdem eine Woche lang die vielen fehlenden Nationalspieler mit U-19 Spielern aufgefüllt worden waren, trainierte RB diesmal wieder fast in erster Besetzung, wobei Neuzugänge Sesko, Neuzugang Bitshiabu, Baumgarten, Carvalho und Seiwald, sowie die von Leihen zurückkehrenden Novoa und Moriba die altbekannten Gesichter auf dem Platz ergänzten.

Passstafettenübungen, um Mechanismen zu festigen

Zum Aufwärmen liefen die Profis eine Runde um den Platz, vorbei an den Fans, die erneut ordentlich Beifall gaben, was häufig mit einem Lächeln der Spieler quittiert wurde. Ein besonders junger Fan sorgte für einen allgemeinen Lacher, indem ungläubig Olmos Namen ausrief, als dieser gerade vorbeilief. Nach einigen ABC Läufen wurde das Team in dreier Gruppen aufgeteilt und musste mit dem Ball aufeinander zu laufen, sich ihn hin und her passend, so lange, bis sie zu nahe zum Passen waren, um den Ball dann dem dritten Spieler zukommen zu lassen. Nach intensiven Dehnübungen, um nach dem Urlaub ja keine Verletzung zu riskieren, waren einige Sprints an der Reihe. Klostermeier trainierte individuell.

Weiter ging es mit einer anspruchsvollen Kombinationsübung, die Passautomatismen festigen soll und zum einfacheren Verständnis in der Graphik dargestellt ist. Diese Übung scheint zum Repertoire von Rose zu gehören, da er sie schon am 8. Mai, in der Vorbereitung gegen Werder Bremen durchführen ließ.

Angezeigt ist die Passreihenfolge mit den Zahlen, sowie die Laufwege mit den gestrichelten Linien. Alle Spieler sind auf der Anfangsposition der Übung. Spieler Z spielt den Ball zu Spieler A zwischen die Dummys, welcher von hinten kommend vor den Dummys klatschen lässt, und sich im Rückwärtslauf links hinter den Dummys orientiert, wo er den Ball empfängt und weiterspielt zu Spieler B. Spieler A läuft dem Ball hinterher und übernimmt die Position von Spieler B am Dummy. Spieler B spielt den Ball zu Spieler C, woraufhin der ganze Ablauf von Neuem losgeht, diesmal nur spiegelverkehrt.

Die Übung wurde mit zwei Bällen gleichzeitig gespielt, und nach anfänglichen Verständigungsproblemen zur genauen Ausführung der Übung wussten alle, was sie zu tun haben. Marco Rose betonte lautstark die Wichtigkeit der Passschärfe und mahnte an, mit der Innenseite zu spielen, was Bitshiabu allerdings nicht davon abhielt, einen Pass mit dem Außenriss zu spielen, ganz im Stil von Mats Hummels.

Im Anschluss wurden einige Dummys entfernt, und eine zweite Übung zur Festigung einiger Passstafetten geübt, wobei hier vor allem das Klatschenlassen und Tiefenläufe im Vordergrund standen, veranschaulicht in der Graphik.

Die Zahlen an den Pfeilen bedeuten hierbei die Reihenfolge der Pässe.

Anschließend wurde in zwei Gruppen sieben gegen zwei gespielt, wobei der Raum so klein war, dass kaum Pässe hintereinander gespielt wurden. Vier Pässe hintereinander war oft schon das höchste der Gefühle.

Auch die nächste Übung kommt beim öffentlichen Training schon zum zweiten Mal vor: Die Außenspieler derselben Mannschaft standen sich an den Seitenlinien diagonal gegenüber, sodass beide Mannschaften mindestens einen Spieler in Tornähe hatten. Es gab auf jeder Grundlinie zwei kleine Tore. Ziel war es, zehn Pässe zu spielen, wobei jeder Spieler nur zwei Ballkontakte haben durfte, und erst, wenn beide Außenspieler einen Pass gespielt hatten, durfte das Tor gemacht werden.

Es gab zwei neutrale Spieler diesmal, was nicht in der Grafik enthalten ist. Diese sollten sich in der Mitte bewegen, um Anspielstation zu sein und Seitenverlagerungen anzubieten. Die Außenspieler sollten als tiefe Rautenspieler fungieren. Die neutralen Spieler in der Mitte wechselten regelmäßig, sodass alle zentralen Mittelfeldspieler diese Rolle zumindest einmal ausführten. Sekso wurde als Außenspieler eingesetzt, vermutlich, um in seine Rolle als Zielspieler hineinzuwachsen. Team Orange, das deutlich gewann, bestand aus Baumgartner, Raum, Sesko, Gvardiol, Poulsen, Gvardiol, Novoa, Schlager und Haidara. Das Team ohne Leibchen setzte sich aus Orban, Cavalho, Bitshiabu, Seiwald, Heinrichs, Werner, und Moriba zusammen.

Großes Talent Bitshiabu zeigte seine Klasse

Als nächstes wurde dieselbe Übung leicht abgewandelt auf größerem Feld durchgeführt, mit drei kleinen Toren und festen Seiten, sodass nicht jedes Team in jedes Tor schießen konnte. Auch fielen die Außenspieler weg, stattdessen gab es auf jeder Grundlinie, zwischen den mittlerem Tor und den äußeren, jeweils einen neutralen Spieler, also insgesamt zwei neutrale Spieler je Grundlinie. In der Mitte gab es ebenfalls zwei neutrale Spieler. Drei Kontakte waren diesmal erlaubt, es wurden zwei Spiele gespielt, a 3 mal 3 Minuten. Auffällig war, dass die Einheit immer intensiver, immer härter geführt wurde. Gvardiol trainierte engagiert, auch wenn seit heute, dem 19.7., klar ist, dass er höchstwahrscheinlich zu Manchester City wechseln wird, wie Fabrizio Romano berichtete.

Glücklicherweise ist man auf den Abgang vorbereitet, so machte der von PSG gekommene Bitshiabu eine sehr gute Figur, nicht nur durch seine körperliche Präsenz und der damit einhergehenden Zweikampfstärke, sondern vor allem durch sein intelligentes Passspiel und den souveränen, kreativen Spielaufbau. Am Ende der Trainingseinheit sprach Rose noch einmal intensiv mit ihm, vermutlich über Dinge, die er besser machen kann. Bei diesem Spieler eine Investition, denn das Potential ist groß, wie im ganzen Training über zu sehen war.

Autor: Finn Tubbe / Redaktion: Goetz&Media