Taktikreport: Dynamo Dresden – FC St. Pauli

Am 3. Mai 2019 kam es zur Begegnung der SG Dynamo Dresden gegen den FC St. Pauli. Das drittletzte Meisterschaftsspiel von beiden Mannschaften, bei denen es noch um viel ging. Die Hamburger spielten um den Aufstieg mit, Dresden hingegen konnte mit einem Sieg einen großen Schritt in Richtung Klassenerhalt machen.

Dementsprechend passiv agierten beide Mannschaften in den ersten 15 Minuten, keiner der beiden wollte etwas riskieren.

Schnelles Umschalten! Dresden mit Ball im 3-4-1-2

Dynamo Dresden agierte dabei gegen den Ball mit einer Fünferkette, in Ballbesitz formierte sich daraus eine Dreierkette, wobei die beiden äußeren Verteidiger die Rolle eines Flügelspielers im Mittelfeld einnahmen, somit sollte Druck über die Außen erzeugt werden. Der Spielaufbau klappte allerdings auch mit der Dreierkette gut, da die beiden äußeren Verteidiger sehr breit standen und die Rolle eines Außenverteidigers einnahmen.

Des Weiteren ließ sich stetig ein Sechster abkippen, um im Spielaufbau zu helfen. Dafür war meist Patrick Ebert zuständig, dieser versuchte eine gute Mischung zwischen Kurzpassspiel und Diagonalbällen auf die Außenspieler zu finden.

Wenn Dynamo Dresden kurz eröffnen wollte, versuchte man den Spielmacher zu erreichen, welcher dann meist schnell in die Spitze spielte, um die beiden schnellen Stürmer in Szene zu setzen. Hauptziel war es, in Ballbesitz schnell umzuschalten und zu Torabschlüssen zu kommen.

Die Formation in Ballbesitz 3-4-1-2 stellte deshalb eine gute Wahl dar.

Dresden steht stabil mit der 5-3-2 Formation

Gegen den Ball spielte man mit einer 5-3-2 Formation, dadurch versuchte man defensiv stabil zu stehen und die Außenpositionen sowie das Zentrum dicht zu machen. Auch hier war Patrick Ebert der Spieler, der das Spiel und die Formation dirigierte und lenkte.

Des Weiteren war es von großer Bedeutung, dass die beiden Außenpositionen sehr lauffreudig spielten und dadurch Umschaltmöglichkeiten für die gegnerische Mannschaft verhindert werden konnten.

Verhalten Dresden bei Standards

Bei eigenen Standards wurde der Ball meist von Patrick Ebert mit dem rechten Fuß geschossen, dabei formierte sich ein Block mit fünf Spielern, die aggressiv einliefen. Ein Spieler formierte sich zentral vor dem gegnerischen Tor, um Unruhe zu stiften. Ein weiterer Spieler sicherte am Strafraum ab, der Rest auf Höhe der Mittellinie. Defensiv agierte man mit einer Mischung aus Raum- und Mannverteidigung.

FC St. Pauli mit Ball im 3-5-2-System zu starr?

Der FC St. Pauli agierte im Ballbesitz in einem 3-5-2-System, wobei die Außenpositionen fast doppelt besetzt waren. So wollte man eine Überzahl gegenüber den Dresdnern schaffen. Der Spielaufbau erfolgte meist flach, da die vorderste Reihe aus kleinen Spielern bestand. Diese wollte man durch schnelles Spielen in die Spitze in Szene setzen, was bei dem Tor auch gelang.

Zielspieler war dabei in vorderster Reihe Allagui und im Mittelfeld Finn Becker. Ab der 81. Minute, als Alex Meier eingewechselt wurde, versuchte man es auch mit langen Bällen, was jedoch auch dem Spielstand geschuldet war.

Dennoch fehlte offensiv die Spielidee und die meisten Chancen wurden durch Zufälle oder Fehler der Dresdner produziert.

St. Pauli gegen den Ball im 5-3-2-System

Defensiv spielte man in einem 5-3-2-System, wodurch man versuchte stabil zu stehen, wobei das Zentrum meist ziemlich offen war und Dresden daraus oft Kapital schlagen konnte. Dort fehlte dem FC St. Pauli der Zugriff.

Verhalten St. Pauli bei Standards

Bei eigenen Standards versuchte man die wenigen großgewachsenen Spieler in Szene zu bringen, es formierte sich ein Block mit fünf Spielern, der Rest sicherte ab oder kam kurz. Defensiv versuchte man wie Dresden eine Mischung aus Mann- und Raumverteidigung.

Drei Spieler standen am Fünf-Meter-Raum, der Rest verteidigte Mann-gegen-Mann. Ein weiterer Spieler stand am Strafraum und einer für Kontergelegenheiten an der Mittellinie. Gegen die großen Spieler von Dresden hatte gab es bei Standards stets Probleme.

Dresden war in diesem Spiel agiler und griffiger, der FC St. Pauli war zu ideenlos und deshalb geht das 2:1 für Dynamo Dresden völlig in Ordnung.

Fachautoren-Team: urban-coaching.eu